Login
Newsletter
Werbung

So, 29. Oktober 2000, 00:00

Debian GNU/Linux 2.2 (Potato)

Praxis

Aktualität

Es gibt hier Unterschiede zu den anderen Distributionen. Die Releases stehen ca. ein Jahr auseinander. Damit ist die stable, je länger sie im Einsatz ist, immer unaktueller. Doch es gibt Abhilfe dagegen.

Wer immer aktuell sein muss, um die neuesten Versionen (auch Entwicklerversionen) zu haben, der sollte sich einfach den unstable Pfad in /etc/apt/sources.list eintragen und in diesem Fall dann woody laufen lassen. Im Einzelfall reicht es auch aus, ein einzelnes Paket upzudaten.

Sind immer aktuelle Sicherheitsupdates nötig, ist Debian immer vorne dabei. Es ist einfach, Security-Updates zu bekommen. Man trägt den Server security.debian.org in die Datei sources.list ein, und schon bekommt man bei jedem apt-get upgrade die security-Updates.

Dokumentation

Leider wird kein Buch zu Debian mitgeliefert. In manchen Debian-Distributionen ist ein Booklet enthalten. Aber immerhin sind Manpages, Howtos, FAQs, READMEs und Dokumentationen (auch solche zu debianspezifischen Themen) dabei. Auch finden sich auf der Webseite www.debian.org Dokumentationen zu Debian.

Potato und Grafik-Power

Wolfgang Jährling, Benjamin Klöpfer, Andreas Heck

Potato und Grafik-Power

Fazit

Durch die hohe Stabilität ist Debian GNU/Linux für Server sehr gut geeignet. Für erfahrene Linuxer ist Debian GNU/Linux mehr als nur einen Blick wert, sondern die beste Wahl. Eines der Highlights ist das Tool apt-get, mit dem es möglich ist, Debian schnell upzudaten oder Software nachträglich zu installieren. Die Konsolen-Installation wird den erfahrenen Linuxern auch sehr gefallen, genauso wie das optionale linuxconf, mit dem man sein System verwalten kann. Der Rest wird in den config-Files eingestellt, und diese Variante wird auch von den meisten Debianern bevorzugt.

Leider kann man Debian (noch) keinem Anfänger empfehlen. Doch für alle, die sich schon immer geärgert haben, dass ihr Distributor genau das Gegenteil von dem, was man erwartet, macht, ist Debian die richtige Lösung. Jeder kann entwickeln, Pakete schnüren, sich als Paket-Maintainer melden etc. Das Ganze wird über Mailinglisten koordiniert.

Debian GNU/Linux 2.2 (Potato) ist also die Distribution für alle, die nicht etwas vorgesetzt haben wollen, sondern selber schrauben wollen.

Tipps zu Potato

Hier geben wir Ihnen ein paar wertvolle Tipps zu Potato.

Der Tipp für eine "etwas andere" Konsole

Wer hat sich das noch nicht gedacht: Die Konsole ist zwar schön und gut, aber leider sieht man zu wenig drauf, weil die Schrift viel zu groß oder die Auflösung zu gering ist. Wir werden hier beschreiben, wie man die Auflösung ändert. Sie sehen jetzt, wie in etwa eine lilo.conf bei Ihnen aussehen könnte:

boot=/dev/hda
root=/dev/hda5
install=/boot/boot.b
map=/boot/map
vga=normal
prompt image=/vmlinuz
	label=Linux
	read-only
image=/vmlinuz-2.0.36
	label=rescue
	read-only
other=/dev/hda1
	label=win

Sie muss nicht genau so aussehen, wichtig ist nur die Zeile "vga=normal". Öffnen Sie die Datei als root und schreiben sie statt "normal" einfach mal "ask". Danach abspeichern und LILO neu schreiben (/sbin/lilo aufrufen). Jetzt machen Sie einen Reboot. Nach der Auswahl bei LILO kommt eine Liste von Zahlen mit verschiedenen Auflösungen. Es müßten insgesamt neun Stück sein. Nun muss man nur noch die Zahl der gewünschten Auflösung eingeben. Sie können nun immer wieder rebooten und sich Ihre gewünschte Auflösung für die Konsole suchen. Wenn Sie eine gefunden haben, merken Sie sich die Zahl und schreiben diese einfach statt "ask" in lilo.conf. Danach wieder LILO neu schreiben.

Keine Musik?

Wenn Sie nach der Installation erstmal entspannen und Musik hören wollen und trotz Einbinden der richtigen Treiber nichts geht, nicht verzweifeln. Es liegt höchstwahrscheinlich daran, das Sie sich nicht in die Gruppe audio eingetragen haben. Einfach mit einem Editor die Datei /etc/group öffnen und sich in der Gruppe audio eintragen. Das müßte dann etwa so aussehen:

[...]
sudo:x:27:
audio:x:29:bkl
dip:x:30:
[...]

Wie Sie sehen, heißt hier der User bkl, und er steht hinter der Gruppe audio. Nun kann man sich zurücklehnen und Musik hören. :-)

Kommentare (Insgesamt: 0 )
Pro-Linux
Pro-Linux @Facebook
Neue Nachrichten
Werbung