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Di, 6. April 2004, 00:00

Linux auf der CeBIT 2004

Die Austeller der CeBIT 2004 zeigten sich trotz rückgängiger Besucherzahlen zufrieden - ihre Erwartungen waren einfach niedriger. Auch Linux war natürlich wieder ein Thema. Viel Interessantes gab es in diesem Bereich allerdings nicht zu sehen.

Julius Stiebert

Ein erneuter Besucherrückgang um zehn Prozent begleitete die weltgrößte Computer-Messe im Jahr 2004. Trotzdem äußerten sich die Aussteller zufrieden, ihre Erwartungen hatten sie ursprünglich noch niedriger gehalten. Insgesamt war eine weitere Orientierung in Richtung Consumer-Markt deutlich zu erkennen. Die Messe, die im letzten Jahr noch Spielekonsolen abbauen ließ, war dieses Jahr Austragungsort für Spielewettbewerbe und Case-Modding-Meisterschaften. Handy und andere Entertainment-Produkte waren ohnehin Teil der Ausstellung.

SuSE war nach der Übernahme durch Novell erstmals am Novell-Stand anzutreffen. Neben verschiedenen SuSE-Partnern stand erwartungsgemäß SuSE Linux 9.1 im Vordergrund. Wer es ganz eilig hatte, konnte die neue Distribution vor Ort bestellen oder Version 9.0 gleich mitnehmen. Dabei schien es, als nehme der Verkaufsbereich den größten Teil des von SuSE belegten Bereichs ein. Wer sich vor dem Kauf informieren wollte, konnte sich einen von zahlreichen Vorträgen anhören oder SuSE im Einsatz angucken. Hier war auch ein Ximian-Mitarbeiter platziert, der den Ximian Desktop unter SuSE Linux vorführte. Die Personal- und Professional-Editionen wurden je an einem extra Computer vorgestellt. Für den Linux-Kenner boten diese Präsentation freilich wenig Überraschungen.

SuSE Linux 9.1 wird auf Kernel 2.6 setzen und eine verbesserte ACPI-Unterstützung bieten. Außerdem werden KDE 3.2 und GNOME 2.4.2 mit im Paket sein. Neu ist zudem, dass eine Live-CD sowie die 64-Bit-Version von SuSE Linux zum Lieferumfang gehören. Zur XFree86-Frage hingegen gab es kein offizielles Statement. Aus unterrichteten Kreisen war jedoch zu erfahren, dass SuSE XFree86 4.4 nicht einsetzen wird. Stattdessen wird unter Umständen eine Version genutzt, die 4.4 bereits nahe kommt, aber noch nicht von den Lizenzänderungen betroffen ist. So soll zu diesem Thema auch nichts in den für die SuSE-Mitarbeiter bestimmten Versionsübersichten gestanden haben. Allem Anschein nach, war die Entscheidung zur CeBIT noch nicht ganz gefällt. Ab 23. April wird die neue Version lieferbar sein. Somit war zumindest auch noch Zeit, um die endgültige XFree-Entscheidung erst nach der CeBIT zu fällen.

Auch Novell selber widmete sich Linux und stellte Novell GroupWise 6.5 für Linux vor. Die Kommunikations- und Collaboration-Lösung unterstützt nun offiziell den SuSE Linux Enterprise Server sowie die Red Hat Enterprise Linux Serie. Ximian Evolution und GAIM können als Clients eingesetzt werden. GroupWise bietet Funktionen für E-Mail, Terminplanung, Kontakt- und Dokumentenmanagement sowie für Workflow-Dienste. Mit Version 6.5 sind diese nun wirklich plattformübergreifend nutzbar.

Red Hat im LinuxPark

Julius Stiebert

Red Hat im LinuxPark

Der zentrale Anlaufpunkt für Linux-Interessierte war dieses Jahr zum zweiten Mal in Halle 6. Hier hatte der von Linux New Media organisierte LinuxPark seinen Platz. Im LinuxPark war wohl alles vertreten, was mit Linux zu tun hatte. IBM stellte seine Linux-Services vor, LPI warb für die Distributions-unabhängige Zertifizierung und mehr. Ein großer Teil der Aussteller richtete sich hauptsächlich an Fachbesucher. So konnte man sich bei Red Hat die Enterprise Linux-Serie für den Unternehmenseinsatz anschauen oder sich über die RHCE-Zertifizierung informieren. Auch IBM stellte Lösungen vor, wie Linux in Unternehmen eingesetzt werden kann. Ähnlich sah es bei anderen Ausstellern, wie SAP, aus, die sich auf Geschäftskunden ausgerichtet hatten.

Das KDE-Projekt präsentierte sich ebenfalls im LinuxPark

Julius Stiebert

Das KDE-Projekt präsentierte sich ebenfalls im LinuxPark

Anders sah es natürlich bei den Open-Source-Projekten aus. KDE und GNOME zeigten einfach ihre Software, unabhängig von den Interessenten. Ebenso OpenOffice.org, die mittlerweile eine wirklich leistungsfähige Office-Suite präsentieren können. Interessant war zudem der Stand der FFII, der über Software-Patente informierte. Außerdem stellte Versandhändler LinuxLand seine neue Hardware-Linie vor. So gibt es nun Computer mit vorinstalliertem Linux direkt über den LinuxLand-Onlineshop. Das Angebot umfasst dabei alles vom schicken Barebone über normale Desktop-Rechner bis hin zu Servern im 19-Zoll-Format. Alle Modelle sind wahlweise mit SuSE oder Red Hat Linux vorinstalliert.

Wirklich Neues gab es im LinuxPark jedoch nicht zu entdecken. Wer sich grundlegend informieren wollte, wurde fündig und kam auf seine Kosten. Ansonsten reichte es auch, locker durch den LinuxPark zu schlendern und ein wenig zu gucken.

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