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Mo, 29. August 2005, 00:00

MythTV - Festplattenrekorder unter Linux

MythTV ist ein Festplattenrekorder (Personal Video Recorder, PVR). Zusätzlich zu TV-zentralen Features dringt MythTV wesentlich weiter vor; nämlich in Musik, Filme, Fotos, Arcade-Emulatoren, IP-Telefonie, RSS-Newsfeeds und mehr.

Vorwort

Unterbrechen Sie die Wiedergabe Ihrer Aufnahmen und Live-TV vorübergehend

LinuxPlus

Unterbrechen Sie die Wiedergabe Ihrer Aufnahmen und Live-TV vorübergehend

MythTV - das Projekt wurde vor drei Jahren von Isaac Richards initiiert - ist ein Festplattenrekorder (Personal Video Recorder, PVR). Das ist etwas, wenn Sie so wollen, analog zu einem voll-digitalen VCR. Zusätzlich zu TV-zentralen Features, die mit ähnlichen kommerziellen Angeboten konkurrieren und über diese sogar noch hinausgehen (uhrzeitabhängige Aufnahme, pausieren und zurückspulen von Live-TV), dringt MythTV wesentlich weiter als nur in Television vor; nämlich in Musik, Filme, Fotos, Arcade-Emulatoren, IP-Telefonie, RSS-Newsfeeds und mehr. Es besitzt ein Standard-on-TV-Interface und darüber hinaus eine webbasierte Verwaltungsschnittstelle, sowie eine Client-Server-Architektur, die verteilte Systeme unterstützt.

Der Name MythTV ist von den weitreichenden Fähigkeiten dieses Programms abgeleitet: MythTV strebt danach, Ihre »mystische« Plattform zu sein, auf der alles zusammenläuft und um die sich Ihr gesamter digitaler Lifestyle dreht. Um den Gründer des Projekts und tragenden Entwickler Isaac Richards zu zitieren:

»Mich langweilte die eher schlechte Qualität der Cable-Box, die AT&T-Broadband mit Ihrem digitalen Cable-Service anbietet. Dort ist es langsam, die Kanäle zu wechseln, alles wird von Werbung begleitet und die Programmzeitschrift ist ein Witz. Daher dachte ich mir es könnte Spass machen, mal zu versuchen, einen Ersatz dafür zu bauen. Ja, ich hätte auch einfach nur eine TiVo kaufen können, aber ich wollte mehr als nur PVR haben - ich wollte einen eingebauten Webbrowser, einen Mailclient und womöglich auch einige Spiele. Im Grunde genommen wollte ich diese mystische Box, in der alles zusammenläuft und über die nunmehr schon seit Jahren geredet wird.«

Und natürlich sind alle Komponenten von MythTV vollständig Open Source und es läuft auf jeder modernen Linuxdistribution mit absolut jeder modernen Hardware (d.h. Pentium III/Athlon oder neuere - mit den richtigen Komponenten läuft es auch auf älteren Rechnern, aber für ein optimales Erlebnis ist es dann nicht zu empfehlen), was bedeutet, dass es für jeden mit einem überschüssigen Computer griffbereit ist, ohne große Kosten über die Hardware hinaus.

Installation

Beispielsystem

Für die Zwecke dieses Artikels werden wir ein einigermaßen leistungsstarkes 933 MHz-Pentium III-System mit 256 MB RAM, einer GeForce 4 MX-Grafikkarte, einer Hauppauge WinTV PVR-250 Tuner-Karte mit Fernbedienung und einer 120 GB-Festplatte nehmen - vom schmucklosen Metall zu einem funktionierendem MythTV-System. Als unsere Linuxdistribution werden wir den neuesten Community-Release von Red Hat nutzen, Fedora Core 4 (im Grunde wurde der FC4 test3-Release zum Zeitpunkt des Schreibens dieses Artikels benutzt, weil die finale FC4-Version noch nicht vollständig veröffentlicht war). Beachten Sie, dass wir zur erfolgreichen Erfüllung dieser Aufgabe ebenso auch eine Internetverbindung benötigen, je schneller, desto besser, weil noch eine ordentliche Datenmenge heruntergeladen werden muss. Wir beginnen damit, unser System anfänglich an einen Monitor anzuschließen mit dem Ziel, es dann mit einem analogen Fernsehgerät zu verbinden, sobald wir alles eingerichtet haben.

Anfangsinstallation

Wir können die CD-Images für Fedora Core 4 vom nächsten Downloadmirror in unserer Umgebung, den wir über http://fedora.redhat.com/download/mirrors.html finden können, bekommen. Zum Zwecke der Einfachheit führen wir eine simple Installation eines Personal Desktops durch (für den nur die zwei ersten der vier FC4-CD-Images erforderlich sind), jedoch entscheiden wir uns für ein spezifisches Partitionierungsschema (manuelle Partitionierung im Disk Druid), damit wir eine große geeignete Partition zur Speicherung der Video-Daten von MythTV einrichten können. Auf unserem oben genannten Testsystem erzeugen wir eine 100 MB große /boot-Partition, eine 256 MB große Swap-Partition, eine 10 GB große /-Partition und weisen den gesamten verbleibenden freien Speicherplatz einer /video-Partition zu, welche der Ort sein wird, an dem MythTV alle Aufnahmen ablegen soll.

Es ist sehr zu empfehlen, dass Sie Ihrer MythTV-Box(en) eine statische IP-Adresse zuweisen, da sich verändernde Adressen schlechte Nebeneffekte haben könnten, besonders wenn Sie vorhaben, mehrere MythTV-Boxen zu irgendeinem Zeitpunkt als ein geschlossenes System laufen zu lassen. Ebenso sollten Sie sowohl die Firewall als auch SELinux bei der Konfiguration ausschalten, zumindest beim ersten Versuch, damit wir mögliche Probleme, die das Weiterkommen behindern könnten, minimieren können. Schließlich sollten wir am Ende auch noch sicherstellen, dass die Zeitzone für unser System richtig eingestellt ist, damit die Daten unserer Programmzeitschrift auch mit der Realität übereinstimmen (andernfalls würden Sie am Ende die falschen Sendungen aufnehmen). Wir lassen den Installationsprozess fortfahren und starten unser System neu, sobald er beendet wurde.

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