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Mo, 11. September 2000, 00:00

MFM/RLL Festplatten unter Linux

Von Boris

Das Modul xd

Um Module in das laufende System einzubinden, gibt es die Befehle insmod und modprobe. Das Einbinden des Moduls xd für den XT-Controller mit Hilfe von modprobe hat bei mir nie funktioniert und wird hier auch nicht weiter erwähnt. Jetzt kommt der spannende Teil. Dem Modul werden die Parameter des Controllers mitgeteilt und der Kernel versucht dann, Controller und Festplatte zu erkennen. Das Modul xd hat folgende Syntax:

xd=Typ,IRQ,IO,DMA

Dabei steht Typ für den Typ des verwendeten XT-Controllers. Man unterscheidet zwischen verschiedenen Typen. Der Wert 8 steht zum Beispiel für OMTI-Festplattencontroller. Die Werte anderer Typen sind mir leider nicht bekannt. Wenn jemand mehr weiss, dann bitte ich um eine Mail, um diese Anleitung ergänzen zu können. Vielleicht steht ja auch was in den Kernelsourcen? Im Allgemeinen kann man aber den Typ 0 (generic) für allgemeine XT-Controller-Unterstützung verwenden. Der Wert IRQ steht für den Interrupt des Festplatten-Controllers. Der Wert für die IO-Adresse wird normalerweise mit Jumpern auf der Platine des Controllers festgelegt. Standardmäßig hat das Modul, um den Controller zu erkennen folgende Werte:

xd=0,5,0x320,3

Um das Modul beispielsweise mit obigen Werten zu starten, gibt man an der Konsole folgendes ein:

insmod xd xd=0,5,0x320,3

Ob man erfolgreich gewesen ist, kann man einfachsten herausfinden, indem man die Datei /var/log/messages beobachtet. Mit dem Befehl tail -f /var/log/messages kann man den Datei-Inhalt am einfachsten auf einer zweiten Konsole mitloggen. Bei SuSE Linux ist es stattdessen möglich, einfach auf die 10. Konsole zu wechseln. Auf die korrekt erkannte Geometrie der Festplatten muss Acht gegeben werden. Gab es keine Fehler, dann dürften der Festplattencontroller und die angeschlossene(n) Festplatte(n) richtig erkannt worden sein.

Um die Festplatte benutzen zu können, muss sie noch partitioniert werden (es sei denn, man will auf vorhandene Daten zugreifen). Das Programm fdisk, welches jeder Linux-Distribution beiliegt, eignet sich hierfür. Die folgenden Befehle sind alle als Benutzer Root durchzuführen. Um die erste Festplatte am Controller zu partitionieren, gibt man fdisk /dev/xda ein und partitioniert die Festplatte nach seinen Wünschen. Sind die Partitionen angelegt, kann man Dateisysteme in den Partitionen anlegen. Dazu kann man das Programm mkfs benutzen. Um auf der ersten Festplatte in der ersten Partition ein ext2- Dateisystem anzulegen, gibt man mkfs -c -t ext2 /dev/xda1 ein. Hat man Dateisysteme angelegt, kann man die leere Partition wie gewöhnlich mit mount in das Dateisystem einbinden. Der Befehl dazu lautet mount -t ext2 /dev/xda1 /mountpoint. Nun ist die Festplatte im System integriert.

Anmerkungen

Ich rate jedem, bevor er loslegt, ein Backup aller Daten anzufertigen. Das schadet nie und erspart eine Menge Zeit und Arbeit, falls doch einmal etwas schief läuft. Im Internet habe ich zum Thema MFM/RLL-Festplatten unter Linux und im Allgemeinen leider nicht viel finden können. Trotzdem denke ich, daß diese Anleitung wenigstens etwas weiter helfen kann. Da alte MFM/RLL-Festplatten inzwischen nicht mehr sehr verbreitet sind, dürfte ist diese Anleitung nicht unbedingt etwas für jedermann sein. Für experimentierfreudige Linux-User, die einmal zeigen wollen, was Linux alles kann, ist dieses Dokument vielleicht ein netter Anreiz.

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