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Mi, 7. Juni 2006, 00:00

SUSE Linux 10.1

SUSE Linux 10.1 wurde in der Box-Version genau angesehen und getestet.

Einführung

SUSE Linux 10.1

Mirko Lindner (demon)

SUSE Linux 10.1

Lange hat sie gebraucht, die neue SUSE. Das ursprünglich für Anfang März geplante Release wurde mehrmals verschoben. Die Entwickler benötigen mehr Zeit, um die Qualität von SUSE Linux 10.1 zu erhöhen, lautete die Mitteilung. Die Gebiete, die noch zusätzliche Arbeit benötigen, waren besonders die Virtualisierung mit der Integration des Hypervisors Xen und die Paketverwaltung, die in der vierten Betaversion durch neue Software ersetzt wurde.

Anfang März revidierte das Team das angepeilte Releasedatum wieder und setzte die Veröffentlichung für den 15. April an. Als Grund wurden weitere Qualitätsprobleme angegeben. Anfang April musste Novell allerdings zum wiederholten Mal die Pläne verwerfen und das Release für den 25. April ankündigen, was allerdings wieder nicht gehalten werden konnte. So wurde die neue SUSE zwei Monate nach dem ursprünglichen Plan am 11. Mai vorgestellt. Eine Box-Version sollte Anfang Juni in die Läden kommen.

Von den Verschiebungen verspricht das Management der Distribution den Usern eine gesteigerte Stabilität und ausgereifte Komponenten. Pro-Linux schaute sich die Box-Version etwas genauer an und unterzog das Produkt einem Test. Die Resultate können Sie im Folgenden lesen.

Lieferumfang

Der neue Bootscreen von SUSE Linux 10.1

Mirko Lindner (demon)

Der neue Bootscreen von SUSE Linux 10.1

Wie immer liefert Novell in SUSE den Maximalumfang einer Distribution aus. Das Paket wurde um eine CD erweitert und kommt nun mit insgesamt sechs CDs und einer DVD aus. Wie bereits in der Vorgängerversion unterstützt das Produkt neben x86-Prozessoren auch AMD Athlon 64 und die Intel Extended Memory 64-Technologie.

Das mitgelieferte Buch wurde sehr stark überarbeitet und kommt mit nur noch rund 280 Seiten aus. Unter anderem wurden die Kapitel zur Paketverwaltung und zur Aktualisierung von SUSE entfernt. Einen größeren Stellenwert legten die Autoren auf die Konfiguration und die Erklärung von GNOME und KDE. Die Einführung und die Konfiguration von GNOME und KDE nimmt in der neuesten Version von SUSE schon alleine 80 Seiten des Handbuchs in Anspruch. Dafür musste auch das Kapitel »Einführung in die Linux-Software« weichen. Die dort ursprünglich besprochenen Applikationen werden in der neuesten Version teilweise unter der Einführung in die entsprechenden Umgebungen behandelt.

Wie bereits in den Vorgänger-Versionen offerieren die Nürnberger mit SUSE Linux 10.1 auch diesmal ein weitgehend aktuelles System. Es basiert auf dem Kernel 2.6.16, KDE 3.5.1, Gnome 2.12, X.org 6.9 und der Glibc 2.3.90. Zu den weiteren neuen Anwendungen gehören zudem ein angepasstes OpenOffice.org 2.0, Firefox 1.5, Gcc 4.1, Samba 3.0.21c sowie MySQL 5.0.

3D CAAD-Software Arcad - eine der vielen kommerziellen Beigaben von SUSE Linux 10.1

Mirko Lindner (demon)

3D CAAD-Software Arcad - eine der vielen kommerziellen Beigaben von SUSE Linux 10.1

Eine Besonderheit vieler SUSE-Veröffentlichungen stellte in der Vergangenheit die Integration kommerzieller Applikation in das Basis-System dar. Während die kostenlose Download-Version gänzlich ohne zusätzliche Pakete auskommen muss, haben die Nürnberger Distributionsmacher auch dieses Mal SUSE Linux eine breite Palette an zusätzlicher Software spendiert. Bereits bei der Installation werden standardmäßig der Flash-Player von Macromedia sowie zusätzliche ICC-Farbprofile von Adobe zur Auswahl angeboten. Für weitere zusätzliche Software wie die Firmware für Centrino liegt der Distribution eine separate CD bei, die bei der Installation als alternatives Medium eingelesen werden kann.

Zu der Vielzahl kommerzieller Applikationen der SUSE-Distribution gehören Java, RealPlayer 10, Opera, Moneyplex, Planmaker, Textmaker sowie AntiVir. Ferner enthält das Produkt eine Testversion der 3D CAAD-Software Arcad, die Backuplösung Sesam sowie AGFA Monotype Fonts.

Für einiges Aufsehen sorgte die Nachricht, dass Novell in Zukunft keine Kernel-Module mehr in SUSE ausliefert, die nicht Open Source sind. In diesem Zusammenhang hat der Hersteller allerdings angekündigt, mit Produzenten von Hardware Lösungen entwickeln zu wollen, die es den Anwendern erlauben, einfach Installations- und Update-Quellen für proprietäre Treiber zu finden und einzubinden. Derzeit bietet Novell den Dienst allerdings noch nicht an, sodass SUSE Linux 10.1 nur mit wenigen proprietären Treibern kommt und effektiv weniger Hardware als die Vorversion unterstützt. Unter anderem bietet das Produkt ab sofort keine dedizierte Unterstützung mehr für die Installation der nVidia-Karten an. Auch Benutzer, die eine ISDN-Karte oder ein spezielles DSL-Gerät von AVM haben, müssen selbst aktiv werden. Bei näheren Betrachtung stellt sich allerdings die Frage nach dem Warum. Schließlich integriert Novell im Gegensatz zu anderen Herstellern, die ausschließlich auf freie Treiber setzen, auch Closed-Source-Varianten diverser Applikationen in der Default-Konfiguration.

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