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So, 4. Mai 2008, 00:00

Ubuntu 8.04 LTS

Ubuntu für drei Jahre

Eine Übersicht über Ubuntu 8.04 LTS. Wo liegen die Unterschiede zum Vorgänger?

Ubuntu 8.04 mit Display-Manager gdm

Hans-Joachim Baader (hjb)

Ubuntu 8.04 mit Display-Manager gdm

Vorwort

Zum zweiten Mal veröffentlicht Canonical eine LTS-Version der Linux-Distribution Ubuntu. Version 8.04 LTS soll Version 6.06 LTS ablösen und bietet fünf Jahre offiziellen Support auf dem Server und drei Jahre in der Desktop-Variante. Canonical machte klar, dass es damit verstärkt in den Unternehmens-Sektor vorstoßen will, in dem bisher Red Hat und Novell führend sind. Für mich sind daraus keine direkten Auswirkungen auf das Desktopsystem und die installierten Pakete ersichtlich. Eher geht es wohl um das Umfeld, also den verlängerten Support, Features der Server-Variante wie Virtualisierung, die JeOS-Variante und dergleichen.

Installation

Die Installation zählt nach wie vor zu den Stärken von Ubuntu. Sie ist so einfach, dass sie meist von der Zielgruppe, den Endanwendern, bewältigt werden kann, und das ist ja nach wie vor wichtig, solange nur wenige Rechner mit vorinstalliertem Linux ausgeliefert werden.

Dies muss nicht heißen, dass Ubuntu hier besser ist als andere Distributionen, zumal ein wenig Flexibilität dafür geopfert wurde. Einen Patzer erlaubte sich Ubuntu dem Vernehmen nach mit dem Fritz! WLAN USB-Stick. In Version 7.10 wurde dieser noch unterstützt, in 8.04 fehlt der Treiber. Bisher kann das Problem nur gelöst werden, indem man auf eine andere Netzwerkschnittstelle ausweicht.

Ein anderes häufiges Problem ergab sich nach der Installation, wenn das neue System in der Shell stehen blieb und die Meldung

(initramfs) -
[107.07208]ata1.00: revalidation failed (errno=-5)
ata1.00: exception Emask 0x0 SAct 0x0 SErr 0x0 action 0x2 frozen

ausgab. Die provisorische Lösung scheint darin zu bestehen, die Optionen quiet splash beim Booten wegzulassen. Davon abgesehen dürfte die Installation oder das Update für die meisten Anwender gutgehen. Die nachfolgende Beschreibung bezieht sich auf ein generisches System, bei dem es natürlich keine Hardware-Probleme gab.

Varianten

Als LTS-Version wurden lediglich Ubuntu (mit GNOME-Desktop) und der Server veröffentlicht. Zwar gehört auch KDE zum Repositorium main, doch soweit ich erkennen kann, ist der Support von KDE trotzdem auf 18 Monate beschränkt. Vermutlich wird Kubuntu dann auf KDE 4.1 oder neuer umgeschwenkt sein.

Edubuntu ist nun ein Zusatz zu Ubuntu und stellt daher keine eigenständige Installations-CD mehr bereit. Kubuntu kommt in zwei Varianten, eine mit dem erprobten KDE 3.5.9, die andere mit KDE 4.0.3, das sich noch mehr an Entwickler als an Endanwender richtet. Xubuntu bringt Xfce 4.4.2 als Desktop mit. Mythbuntu ist eine Distribution, die sich auf ein vorinstalliertes MythTV spezialisiert. UbuntuStudio ist eine DVD, die Software für Medienproduzenten und Musiker und einen verbesserten Kernel für niedrige Latenzzeiten anbietet. JeOS schließlich ist ein für virtuelle Maschinen optimiertes System. Die Zukunft von Gobuntu ist unklar, die Veröffentlichung von Version 8.04 wurde erst einmal auf Eis gelegt.

Dieser Test konzentriert sich auf Ubuntu selbst, da Varianten wie Kubuntu zwar den gleichen Unterbau haben, sich im Verhalten jedoch beträchtlich unterscheiden und daher in diesem Test nicht mehr unterzubringen waren.

Der Bootscreen von Ubuntu 8.04 LTS

Hans-Joachim Baader (hjb)

Der Bootscreen von Ubuntu 8.04 LTS

Zielsysteme

Für Ubuntu 8.04 wurden unverständlicherweise die Mindestanforderungen an das RAM heraufgesetzt. Genügten bisher 256 MB auf dem Desktop (GNOME, KDE) und 128 MB für Xfce, die Live-CDs und den Server, so sollen es nun 384 MB für die Desktop-CDs und 256 MB für alle anderen Installationsmethoden sein. Dabei denke ich, dass sich in der Praxis gar nichts geändert hat, dass man also mit der bisherigen Speichermenge weiterhin auskommt.

Die Architekturen x86 und x86_64 werden vollständig unterstützt. Eine Reihe von weniger gebräuchlichen Architekturen gibt es inoffiziell, entsprechende ISO-Images findet man auf dem Image-Server von Ubuntu. Für den Desktop-Bereich ist das PowerPC, für den Server IA-64 (Itanium und Itanium 2), PowerPC, HP-PA und SPARC. Als alternative Installation stehen PowerPC, HP-PA und SPARC zur Verfügung. Es ist nicht ausgeschlossen, dass man auch letztere als Desktop betreibt, lediglich eine Live-CD gibt es nicht.

Live oder alternativ

Ubuntu steht wie in den Vorversionen als Installations-CD in den Varianten Desktop, Alternate und Server zur Verfügung. Die Server-Variante wird hier nicht getestet. Die Desktop-CD lässt sich auch als Live-System nutzen. Auf dem bis auf einen Ordner mit Beispielen leeren Desktop des Live-Systems erscheint ein Icon zum Start des Installationsprogramms, das in diesem Fall grafisch abläuft. Das Live-System entspricht weitgehend dem System, das vom Installationsprogramm auf der Platte installiert wird.

Wer mehr Installations-Optionen braucht oder im Textmodus installieren will, verwendet die Alternate-CD. Dort läuft die Installation fast genauso ab wie bei der grafischen Installation, nur eben im Textmodus. Durch Bootoptionen steht aber eine erweiterte Installation zur Verfügung, mit der man weitgehende Kontrolle über den ganzen Vorgang hat.

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