AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

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MS Master

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#16 Post by MS Master »

@Spark

Hi,

ok manchmal mag die Wortwahl nicht so "toll" sein, das gebe ich ja zu, aber mich kotzt das zur Zeit wieder mal voll an, mit diesem ewigen Linux Hype, der unterm Strich aber gar nix bringt.

Ein Beispiel : Am Dienstag hatte ich ein Meeting bei einem Kunden ( bzw. ich wurde gebeten anwesend zu sein ), da waren 3 "Linux Fanatiker" da, die über die Vorzüge von Linux eine kleine Päsentation hielten.

Punkt ein der mich gestört hat war, das in dem Büro ja schon Linux Server laufen, soweit möglich ( File und Internet/eMail ), aber die Jungs sich daran gestört haben, das dort ein Windows Druck Server stand ( der auch gleichzeitig als Domänen Controller fungiert). Zum thema Drucker hies es nur, das die leute die den Server eingerichtet hätten, ja keine Ahnung hätten, da das Linux ebensogut könnte. Dumm nur, das es für Plotter gar keine Linux Treiber gibt. Die Antort darauf war, das Plotter sowieso "Technisch veraltet" seien, und mann/frau das lieber über A3 Laser Drucker ausgeben solle. Zur Info, der Kunde hat ein Architektur Büro, und Pläne MÜSSEN nunmal geplottet werden, oder wie sollen die Bauherren und Bauleiter sonst wissen, wie Sie bauen sollen !!!!

Nächster punkt war die "Umrüstung" der Workstations vond erzait NT4 bzw. W2K auf Linux.

Das es keine guten CAD und AVA programme für Linux gibt, wurde ebensowenig beachtet, wie der Punkt der Kosten.

Um die Mitarbeiter dieses Büro´s auf Linux und deren derzeit noch relativ "zusammengeflickten" AVA und CAD Lösungen ( immerhin statt nur 1 Prog wie unter Windows, ca. 18 Verschiedene Progs unter Linux, und selbst dann hat man nicht die gleichen Funktionen wie unter Win ) wurden Ausgaben in höhe von 130.000 - 150.000 DM veranschlagt !!!

Mein Kunde ist daraufhin fast in Ohnmacht gefallen. Da die PC´s erst kürzlich aufgerüstet wurden ( sowohl HardWare wich auch Software = W2K ), war er alles andere als Glücklich zu hören, das der Umstieg von Ihrem Total "veralteten" aber funktionierendem System, auf ein "Modernes" und "schnelleres" System, mehr geld kosten sollte, als die letzte ca. 4 Jahre Insgesammt für Computer und Schulungen ausgegeben wurde ( Schulungen für Dipl. Ing. werden von Architektur Büro´s in der regel eigentlich nicht gemacht, da erfahrung im Umgang mit Nemetschek Allplan/Allright, AutoCAD, ArchiCAD und Arcon quasi Pflicht sind ).

Am besten war ja dann die behauptung, das der Umstieg auf XP ja auch wieder kosten im bereich 70.000 - ca. 95.000 DM verursachen würde, nur das die Leute 1.) erst auf W2K Umgestiegen sind, und 2.) bis vor 2 Monaten noch Windows NT 3.51 im Einsatz hatten !!!

Mir reicht es halt allmählich mit dieser Schwachsinnigen Proleten haltung der Linuxer. Als Server OK, aber selbst da gibt es noch einschränkungen , z.b. gibt es derzeit noch keine ISDN Fax Lösung für Linux, oder viele Drucker werden noch nicht unterstützt, womit also ein Druckerserver in vielen Büros auch flach fällt etc.

Oder, ich habe noch NIE einen Linux Server mit mehr als 2 Jahren Uptime gesehen, aber NT4 Server kenne ich auf anhieb mehr als 250 Firmen, wo solche Stehen, mit mehr als 3 Jahren Uptime. Und zum Thema Sicherheit. Wenn ein PC bzw. die ganze PC Umgebung gar keinen Zugang zum Internet hat, weil z.b. eMail über eigene Systeme läuft, muss auch nicht jedes X-beliebige Sicherheits Update eingespielt werden.

"Never Touch a running System" zählt in der Produktion einer Firma vor allem anderen, da wird wirklich wenn es sein muss ein Tag !! lang diskutiert, ob dieses oder jenes Update den Wirklich gebraucht wird, weil je nach Firma kostet der Ausfall des Systemes, wenn es nach diesem "wichtigen" Update zu fehlern kommt Tausende bis hin zu mehrenen Hundertausend Mark !!!

Im Täglichen Büro Einstaz zählt halt mehr, was das System im laufenden Betrieb kostet, und nicht, was die Anschaffung kostet, das ist wie bei den AMD/Intel bekloppten. Ich benutze Privat selber einen AMD, weil er billiger ist, aber in einer Firma würde es sich nicht rechen, wegen den 200,- DM die beim CPU Kauf gesparrt werden können, da auf die betriebsdauer gesehen, ein AMD wesentlich teurer ist ( fängt beim Stromverbrauch an, und hört bei einem Defekt nach nem Lüfterausfall auf, da ist die CPU nämlich gleich mitkaputt, während ein Intel Server halt einfach nen Reset auslöst, und das System damit vor Schaden bewahrt ).

Ok, das wars erst mal wieder

mfg

MS Master

Markus

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#17 Post by Markus »

Hi MS Master,
meiner Meinung nach war dein posting gegen Wolfgang wirklich mehr als daneben. Und zwar aus folgenden Gründen:
1. Sätze wie 'Leute wie du sind einfach nur egoistische deppen' oder 'Lass dich auf jeden fall nicht von solchen verblendeten Ignoranten in deiner Entscheidung beeinflussen ...' gehören nun wirklich nicht zum guten Ton. Und den sollte man doch immer wahren, auch wenn man heftig kontrovers diskutiert.
2. Was Du hier schreibst ist 'off topic'. Es ging eigentlich darum, ob Atheos als Desktop-System besser geeignet ist als Linux. Wenn du also deinem Ärger über all die Linuxfanatiker ('aber mich kotzt das zur Zeit wieder mal voll an') Luft machen willst, dann tu das bitte an anderer Stelle. Wie wärs mit deinem eigenen flame (Linux vs. Windows ...)

Im übrigen finde ich ebenso wie Spark, daß du dich besser bei Wolfgang entschuldigen solltest, anstatt im gleichen Tonfall weiter draufzuhauen.

Naja, immerhin hast du es geschafft eine wie ich finde wirklich interessante Diskusion einfach abzuwürgen.

@Spark + @Wolfgang
weitermachen ... ich würde gern noch mehr über Atheos erfahren. Das fängt langsam an mich zu interessieren.

Grüße,
Markus

Spark

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#18 Post by Spark »

Aaah Master, 150.000,- fuer einen Umstieg auf Linux? 20.000 fuer die Hardware, 1.000 fuer die Software und 129.000 fuer die als Beratungshonorar? ;)
Das hoert sich alles reichlich komisch an. Aber vielleicht gibt es solche...
Du musst aber nichts verallgemeinern. Wolfgang ist ganz sicher nicht so einer, da ich z.B. auch weiss, dass er derzeit wohl mehr Interesse an HURD hat, als an Linux...
Fuer viele ist das ja egal, fuer die zaehlt nur Linux weil es ein cooler neuer Trend ist. Manche von denen verhalten sich sehr merkwuerdig.
Das einzige wo ich Ueberzeugung in diesem Bereich absolut berechtigt finde, dass ist freie Software. Aber das ist ja wieder etwas ganz anderes, welches nichts mit der Qualitaet der Software zu tun hat sondern mit Freiheit.
Viele "Linux-Fanatiker" interessieren sich ja auch einen Scheiss dafuer, ob ihre Software frei ist oder nicht, Hauptsache Linux. Das ist natuerlich Unsinn. So toll ist das nun auch wieder nicht. Und sooo boese ist Microsoft auch nicht (Dancing-Ballmer ist doch suess :D), dass man daher alles von denen aus Prinzip ablehnen muesste.
Ich lehne nur deswegen alles von Microsoft ab, weil die sich ganz oeffentlich gegen freie Software stellen und damit fuer unser aller Versklavung propagieren!
So oder so aehnlich steht's geschrieben. ;)

Spark

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#19 Post by Spark »

Markus, was willst du wissen? :D
Fragen sind erwuenscht (auch von anderen) ich versuche gerne jede Frage zu AtheOS zu beantworten.
Auch Zweifel und Kritik. ;)
Wolfgang? Du bist mir noch eine Antwort schuldig! :D

Leander Hanwald

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#20 Post by Leander Hanwald »

Ich kenne Wolfgang inzwischen ja persönlich und muss sagen das er absolut ok ist. Ihn anzuflamen finde ich daneben und nicht fair.
Man muss seine Meinung nicht teilen, das bleibt jedem selbst überlassen, aber nett sollte man bleiben.
Ich nehme hier mal wieder Spark und mich als Beispiel: Wir streiten mehr als oft, aber irgendwie hasse ich ihn dennoch nicht ;) Will ich auch nicht, den trotzt allem macht es spaß sich mit ihm zu unterhalten.
Nur sollte man aufpassen. Es gibt eine Grenze ab der es kein leichtes zurück gibt. Leicht können auch kleinen Worten große beleidungen werden.

Zu MSMasters Beispiel (Die Linux Fanatiker wollen umrüsten): Kein zweifel, das warren deppen. Sowas gibt es überall.Das muss aber nicht der Standart sein, die haben nur eben nicht halb so viel Ahnung von dem was sie außerhalb der Technik zu tun haben, wie sie ahnung von Linux haben.
Solche Leute sollten definitiv keine IT Netze oder sonst etwas größeres Planen, aber für vorgegebene Linux Server sind sie ideal. Wenn sie Linux Rechner aufstellen sollen gibt es keine besseren. Das ist wie ich da sehe.

Zu Wolfgang nochmal:
Wolfgang ist kein Linux freak, aber ein Technik Freak auf jeden fall :) Und ein Gnu "Fanatiker" (nicht abwertend gemeint).
Das mag nicht jedermanns sache sein, aber auch solche Leute werden gebraucht. Pro-Linux hilft er aus überzeugung, und uns allem damit in enteffekt. Manchmal ist es garnicht schlecht sehr überzeugt von etwas zu sein, denn man investiert umso mehr Energie da rein. Und wenn es etwas Freies wie Software ist, dann hilft das uns alles :)

So, genug geredet, ich muss jetzt Programmieren (Closed Source unter Windows *heul*)

bakunin
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Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#21 Post by bakunin »

Lieber MS Master,

nochmal gaaaanz langsam, damit auch du es verstehst:

1.) Wenn über einem Posting "Wolfgang" steht, dann hat Wolfgang es geschrieben.
2.) Wenn über einem Posting "Descartes" steht, dann hat Descartes es geschrieben.
3.) Descartes ist NICHT Wolfgang.
4.) Was du da zitierst, hat "Descartes" geschrieben.
5.) Daraus folgt, dass "Wolfgang" es NICHT geschrieben hat.

Hast du es jetzt _endlich_ gerafft oder soll ich es _nochmal_ erklären?

Cheers,
Wolfgang

Markus

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#22 Post by Markus »

Hi Spark,
die Sache mit den Treibern klingt ja echt interessant. Es war mir bislang gar nicht bewußt, daß sich das unter Linux so problematisch darstellt Treiber zu entwickeln. Wenn man tatsächlich für jeden Kernel einen neune Treiber liefern muß, dann kann ich beinahe verstehen, wieso der Support mit Linuxtreibern so schlecht anläuft <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Sad.gif" border="0" align="middle">.
Aber wäre es nicht besser sich eine Lösung für Linux zu überlegen, als etwas völlig neues zu entwickeln? Oder ist Atheos gar nicht so inkompatibel zu Linux?
Prinzipiell ist die Idee eines Desktopsystems und eines Serversystems bestechend (ups das hat Microsoft ja bisher so gemacht <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Wilk.gif" border="0" align="middle"> aber leider war die Desktopvariante nie so besonders) aber meiner Meinung nach sollten diese beiden Systeme nicht vollkommen verschieden sein, zumindest was den Oberbau (damit meine ich die Softwareschnittstellen) angeht.

Gruß,
Markus

bakunin
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Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#23 Post by bakunin »

Hi Spark!

Da einige diese Diskussion ja interessant finden, möchte ich sie gerne hier fortführen.

> Wolfgang ist ganz sicher nicht so einer, da ich z.B. auch weiss, dass er derzeit wohl mehr Interesse an HURD hat, als an Linux...

Ja, habe ich. Es ist wohl nicht ganz einfach nachzuvollziehen, warum sich jemand für ein äußerst langsames und nicht sonderlich stabiles System interessiert. Für mich zählen insbesondere folgende 2 Gründe:

- Neben der Freiheit der Software ist auch die Freiheit des Benutzers im Umgang mit dem System wichtig. Unter GNU/Linux sowie Unix wird einem durch den Administrator vorgegeben, welche Dateisysteme, Binärformate etc. man nutzen kann. Diese Einschränkung entfernt GNU. Auch setzt GNU praktisch "by policy" keine Einschränkungen, d.h. es gibt keine maximale Länge für Pfadnamen, Hostnamen usw. Das mag zwar in 99.9% aller Fälle gar nicht relevant sein, aber es ist eben "policy", auf Einschränkungen zu verzichten. Vielleicht gibt es sogar bald Userspace-Gerätetreiber. Ich halte diese Ideen für Richtig und Gut.

- So sehr ich GNU/Linux für seine Geschwindigkeit, Stabilität etc. liebe, so sehr hasse ich es wegen der Leute, die damit zu tun haben (genauer: wegen _einiger_ Leute, die damit zu tun haben).

Für AtheOS kann ich mich nicht so recht begeistern, da es keine Ideen enthält, die ich also völlig neu oder revolutionär bezeichnen würde. Soweit ich das sehe, ist es "nur" eine konsequente und sehr saubere Umsetzung aus guten Konzepten, die schon in der Praxis erprobt wurden.

Du (Spark) meinst nun, dass ein Desktop-System nicht all die Möglichkeiten wie GNU bieten müsse. Das ist an sich durchaus richtig. Aber fortgeschrittene Benutzer möchten ihr System anpassen. Und ich halte es nicht für sinnvoll, fortgeschrittenen Benutzern (für sie nervige) Einschränkungen aufs Auge zu drücken, ebenso wie ich es nicht für sinnvoll halte, ein System so komplex zu gestalten, dass ein unerfahrener Anwender damit nicht zurechtkommt. Man sollte wenigstens immer _versuchen_ ein breites Spektrum abzudecken. Denke an: "Einfache Dinge sollen einfach bleiben, schwierige Dinge sollen möglich sein".

Einen Vorteil freier Software sehe ich auch darin, dass sie die Benutzer ermutigt, etwas über ihr System zu lernen, wenn diese das möchten (Ok, zugegeben: zu oft wird das noch _erzwungen_). Zwar hat AtheOS auch eine Terminal-Emulation, aber ich würde doch gerne mal eine ehrliche Einschätzung deinerseits hören, wie sehr AtheOS die Benutzer zum Lernen ermutigt, da ich bisher den Eindruck hatte, dass es eher den Weg geht, interne Vorgänge zu verbergen.

Ein virtuelles Dateisystem ist keineswegs nur ein Poweruser-Feature, im Gegenteil. Es erspart Programmierern einiges an Arbeit (Nicht jedem Dateimanager muss man separat FTP-Fähigkeiten hinzufügen etc.). Letztlich gibt es dann auch dem Benutzer mehr Möglichkeiten und bietet einiges an Komfort. Das ist ja der Grund, warum so etwas in GNOME - einen Desktop - eingebaut wurde.

Du meintest zudem, Anwendungen unter AtheOS könnten miteinander auf vieler Arten kommunizieren. Dabei ist die eigentlich interessante Frage, ob es eine zentrale Stelle gibt, in die verschiedenste Dienste eingetragen sind. Eben das gibt es bei Unix und GNU/Linux ja nicht. (Unter GNU wird als Namensraum hierzu einfach das Dateisystem verwendet.)

Cheers,
Wolfgang

bakunin
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Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#24 Post by bakunin »

Hi!

Thema Zweiteilung des "Marktes":

Je größer die Anzahl der Systeme, desto mehr Inkompatiblitäten. POSIX hat hier ja versagt, von echter Kompatiblität zwischen POSIX-Systemen kann man kaum reden. Die kleinen Unterschiede, die einem das Leben schwer machen, sind zahlreich. Eine Zweiteilung halte ich daher nicht für sehr sinnvoll. Der Vorteil von GNU/Linux ist ja eigentlich, dass es für alles verwendbar ist - die berühmte eierlegende Wollmilchsau. Wer nun meint, diese Aussage stünde im unmittelbaren Widerspruch zu meinem GNU-Engagement, der hat Recht...

Cheers,
Wolfgang

Spark

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#25 Post by Spark »

Bin wieder mal in AtheOS, also nichts mit Cut&Paste. :) Das muss ich Kurt gleich nochmal mailen, dass er das in der naechsten ABrowse Version fixt. :)
- Freiheit der Benutzer: Das klingt ja schoen und gut aber... meinst du das wirklich ernst? *g*
Auf einem privaten Desktop System ist der Benutzer eh auch Admin also hat sich das Thema eigentlich schon erledigt. Aber ich sehe selbst den Sinn nicht fuer ein administriertes Netz... ist es denn SINN der Sache, dass der Benutzer alle Freiheiten hat? *g* Wie auch immer, es mag sinnvoll sein fuer sowas, aber es bringt absolut keinen Vorteil fuer zuhause am Desktop.

- Linuxleute: Ja, sehe ich aehnlich...

- AtheOS Ideen: Wie du bereits sagst, saubere und konsequente Umsetzung vieler guter Ideen (vor allem BeOS Ideen). BeOS ist in meinen Augen das derzeit beste Desktop System. AtheOS steht dem in kaum etwas nach, ist aber dagegen noch frei, was fuer mich ein ENTSCHEIDENDER Unterscheid ist. BeOS ist so gut wie tot, AtheOS wird weiterleben.

- Einfache Dinge einfach, schwierige Dinge moeglich: Ganz genau das ist auch der Tenor in der AtheOS Mailingliste zu sein, da sind sich wohl alle einig. Ich glaube auch nicht, dass ein freies System anders realisiert werden koennte. Die meisten Entwickler sind naemlich ziemliche Cracks und wollen sich selbst natuerlich nicht einschraenken. Die meisten wollen
zwar einfache Dinge auch einfach loesen, aber dennoch nicht eingeschraenkt werden in ihren Moeglichkeiten und das tut AtheOS IMO auch nicht.
Ich sagte, dass ein privater Desktop nicht die Moeglichkeiten von GNU bieten muss. Das war nicht auf die Faehigkeiten des Benutzers angespielt sondern einfach die Umgebung, die bestimmte Dinge unnoetig macht. Ein heimischer Desktop rechner mit dem Menschen arbeiten hat nuneinmal andere Aufgaben als ein Server oder PDA.

- Zur Ermutigung: Wenn du mit "Ermutigung" meinst, dass der Bentutzer auf die Konsole gezwungen wird, dann ermutigt AtheOS zu gar nichts. ;)
Allerdings ist AtheOS ein freies System und lebt daher auch von seinen Entwicklern. Es waere also schoen bloed, diese von einem Compiler fernhalten zu wollen. ;) Aber ein bisschen Interesse muss schon da sein.

- VFS: Ich bin mir ziemlich sicher, dass so etwas in AtheOS noch implementiert wird... es ist ja gerade ein Punkt von AtheOS, dass das System den Anwendungen die Moeglichkeiten zur Verfuegung stellt, damit diese so wenig wie moeglich Raeder neu erfinden muessen.
So etwas wie ein VFS passt also sehr gut ins Konzept und ueber VFS wurde auch schon oft auf der ML gesprochen aber als etwas ziemlich selbstverstaendliches. ;) Jemand meinte z.B., dass man auch ein Paketsystem als VFS implementieren koennte, so dass es fuer den Benutzer aussieht, als wuerde man bloss Dateien verschieben.
Das gefiel mir aber nicht. ;) Viel zu komplex fuer eine einfache Sache...

- Kommunikation: Was meinst du? Wo eingetragen? Damit man sehen kann, welche Anwendung Signale empfangen koennte oder wie? Mit einem System wie AtheOS duerfte das alles ueberhaupt kein Problem sein.

- Marktteilung: Wo ist das Problem? AtheOS ist POSIX konform genug um fast alle CLI Programme zu komplilieren, also kann der Standard ja nicht so schlecht sein.
Ansonsten sehe ich kein Problem in der Teilung, solange jeder die freie Wahl hat, was er verwenden moechte (also alle miteinander kommunizieren koennen ueber offene Protokolle, offene Dateiformate, etc).
Im uebrigen bereitet die Aufsplittung der Linux Distris und Desktops untereinander sicher mehr Probleme, als ein weiteres freies Betriebssystem, welches dann mal fuer die interessant sein koennte, die es gerne etwas konsistenter haben. :)

bakunin
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Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#26 Post by bakunin »

Hi Spark!

> Auf einem privaten Desktop System ist der Benutzer eh auch Admin also hat sich das Thema eigentlich schon erledigt.

Ich finde es nicht realistisch, anzunehmen, dass ein System nur für genau eine Sache eingesetzt wird. Es ist etwas wunderbares, wenn man ein System für alle Aufgaben verwenden kann. Das wird in der Praxis wohl vor allem deshalb nicht gemacht, weil es derzeit nicht sinnvoll ist. Wenn es möglich wäre, würde es wohl gemacht.

> Aber ich sehe selbst den Sinn nicht fuer ein administriertes Netz... ist es denn SINN der Sache, dass der Benutzer alle Freiheiten hat? *g*

Ja, in der Tat. Aber überlege mal, warum das so ist. Genau: Weil es sonst eine Gefahr für andere wäre. Bei GNU sind viele Änderungen eben keine Gefahr für alle. das ist der Punkt.

> Wie auch immer, es mag sinnvoll sein fuer sowas, aber es bringt absolut keinen Vorteil fuer zuhause am Desktop.

Doch, einen indirekten sicherlich: Die Entwicklung von Software wird dadurch vereinfacht - und man muss nicht dauernd "su" tippen. <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Wilk.gif" border="0" align="middle">

> - AtheOS Ideen: Wie du bereits sagst, saubere und konsequente Umsetzung vieler guter Ideen (vor allem BeOS Ideen). BeOS ist in meinen Augen das derzeit beste Desktop System. AtheOS steht dem in kaum etwas nach, ist aber dagegen noch frei, was fuer mich ein ENTSCHEIDENDER Unterscheid ist. BeOS ist so gut wie tot, AtheOS wird weiterleben.

Ja, Freiheit ist ein wichtiges Feature.

> - Einfache Dinge einfach, schwierige Dinge moeglich: Ganz genau das ist auch der Tenor in der AtheOS Mailingliste zu sein, da sind sich wohl alle einig. Ich glaube auch nicht, dass ein freies System anders realisiert werden koennte. Die meisten Entwickler sind naemlich ziemliche Cracks und wollen sich selbst natuerlich nicht einschraenken. Die meisten wollen zwar einfache Dinge auch einfach loesen, aber dennoch nicht eingeschraenkt werden in ihren Moeglichkeiten und das tut AtheOS IMO auch nicht.

Naja, GNU/Linux ist auch ziemlich einschränkend, und das wird auch von Cracks entwickelt. In meinem Hurd Hacking Guide (http://www.8ung.at/shell/guide.txt) vergleiche ich in Kapitel 7a die Entwicklung von Programmen, die über eine Inode ansprechbar sind unter GNU/Linux und GNU/Hurd. Die dort genannten Nachteile von GNU/Linux empfinde ich durchaus als Einschränkung. Und hier hilft das Desktop-Argument nicht, da es explizit um Cracks ging.

> Ich sagte, dass ein privater Desktop nicht die Moeglichkeiten von GNU bieten muss.

Und ich sage, dass auch ein privater Desktop die Möglichkeiten von GNU bieten muss. <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Wilk.gif" border="0" align="middle">

> Das war nicht auf die Faehigkeiten des Benutzers angespielt sondern einfach die Umgebung, die bestimmte Dinge unnoetig macht.

Welche?

> Ein heimischer Desktop rechner mit dem Menschen arbeiten hat nuneinmal andere Aufgaben als ein Server oder PDA.

Aber eben nur teilweise.

> - VFS: Ich bin mir ziemlich sicher, dass so etwas in AtheOS noch implementiert wird...

Prima. <img src="http://www.pl-forum.de/UltraBoard/Images/Happy.gif" border="0" align="middle">

> es ist ja gerade ein Punkt von AtheOS, dass das System den Anwendungen die Moeglichkeiten zur Verfuegung stellt, damit diese so wenig wie moeglich Raeder neu erfinden muessen.

Das ist eine sehr wichtige Sache.

> - Kommunikation: Was meinst du? Wo eingetragen? Damit man sehen kann, welche Anwendung Signale empfangen koennte oder wie? Mit einem System wie AtheOS duerfte das alles ueberhaupt kein Problem sein.

Ja, ich meine, dass z.B. ein Serverprozess (Sound-Server etc.) läuft, den Applikationen kontaktieren können.

> - Marktteilung: Wo ist das Problem? AtheOS ist POSIX konform genug um fast alle CLI Programme zu komplilieren, also kann der Standard ja nicht so schlecht sein.

Der POSIX-Standard lässt eine Menge Dinge offen, die auf verschiedene Weise realisiert werden können. Eine Anwendung, die schon zuvor auf etliche Systeme portiert wurde, nun unter AtheOS zu compilieren mag oft klappen, aber es geht ja hier vielmehr um das Entwickeln von Anwendungen. Und da bringt POSIX nicht so sonderlich viel, weil es eben viele Detail-Unterschiede gibt.

Cheers,
Wolfgang

Spark

Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#27 Post by Spark »

Ich denke nicht, dass es notwendig ist, ein System fuer alle Aufgaben einzusetzen. Sicher, es ist gut ein System zu haben, welches alles KANN (wie GNU), aber warum nicht auf spezialisiertere Loesungen zurueckgreifen, wenn es Sinn macht?
Ein privater Benutzer wird wohl IMMER nur diese Anwendungsgebiete haben: persoenlicher Desktop und einfaches Netzwerk (z.B. Router).

Sound Server: Ahjo, natuerlich. So funktioniert ja das ganze Prinzip. Z.B. nur ein "app_server", den alle Anwendungen verwenden, nur ein "translator_kit", welche alle Programme verwenden um z.B. png Dateien zu lesen und wieder zu schreiben. Es wird sicherlich auch einen Media_Server geben wie bei BeOS, der dann Video und Soundausgabe regelt. Zur Zeit ist das nicht so ein
wichtiger Punkt, da AtheOS noch gar kein Soundsystem hat. :)

POSIX: Sicher, aber dennoch ist es prinzipiell moeglich, die meisten Anwendungen zu verwenden.

Also alles in allem, sehe ich kein Problem. Ob AtheOS oder GNU wird dann einzig und allein Geschmackssache sein. Zur Zeit sehne ich mich nach einem System wie AtheOS, bei dem ich mich dann wieder voellig auf das wesentliche konzentrieren kann, als staendig an etwas anderem basteln zu muessen. ;)
Meine Bemuehungen mit GNU zielten am Ende darauf hin, ein System wie AtheOS zu schaffen (Perspektive sah ich z.B. in HURD und DirectFB), also warum dann nicht gleich AtheOS. :)
Fuer mich sind viele Details einfach egal. Solange ich Mails schreiben, ins Netz gehen, Musik hoeren kann etc. Schon jetzt ist AtheOS schon fast mein Haupt OS.
Was noch fehlt ist ein guter Mailclient (folgt bald) und eventuell auch Sound, obwohl ich auch erstmal ohne leben koennte.
Ich denke, dass Computer und Software hauptsaechlich Spass machen sollte und das tut es. :)
AtheOS und GNU koennten ein perfektes Team werden und die Message der freien Software auch noch weit besser rueberbringen als Linux. Denn AtheOS ist komplett freie Software und es wird bloss diese eine "Distribution" geben.
(Debian) GNU wird es sicherlich auch sein. :)
Ich sehe wirklich keine Probleme, warum die zwei nicht nebenher existieren sollten.

Ich werd jetzt wohl mal Emacs neu installieren in der Hoffnung, dass er dann wieder laeuft. Und dann werde ich mich wohl mal einarbeiten muessen, da er anscheinend weitaus in AtheOS unterstuetzt wird als vim (der ist auch portiert. Aber Konsole ist derzeit noch weiss auf blau und einige Keyboard Commands sind merkwuerdig). Kurt arbeitet mit Emacs, daran wird es wohl liegen. :)
Benutzt du Emacs? Vielleicht kannst du mir dann ja mal etwas helfen.
Kurt verwendet den auch als Mailer... das waere natuerlich nicht uebel. Gnus ist wohl der derzeit einzig erhaelltliche Mailer fuer AtheOS. Das waere ein Anfang...

bakunin
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Re: AtheOS auf dem Desktop, Linux im Toaster?

#28 Post by bakunin »

Hi!

(Nebenbei: Ich warte noch auf eine Entschuldigung von MS Master)

> AtheOS und GNU koennten ein perfektes Team werden und die Message der freien Software auch noch weit besser rueberbringen als Linux.

Naja, das kommt sehr auf die Einstellung der Entwickler an. Linus z.B. begrüßt ja explizit proprietäre Software für GNU/Linux; wenn Kurt das anders sieht, bestehen Chancen, dass die "Message" rübergebracht wird.

> Benutzt du Emacs? Vielleicht kannst du mir dann ja mal etwas helfen.

Naja, ich kann die Grundlagen, ich kann ein klein wenig LISP, aber sonderlich auskennen mit Emacs tue ich mich nicht.

> Kurt verwendet den auch als Mailer... das waere natuerlich nicht uebel. Gnus ist wohl der derzeit einzig erhaelltliche Mailer fuer AtheOS. Das waere ein Anfang...

Gnus soll ja nicht ganz einfach zu konfigurieren sein. Ich selbst kenne ihn nicht näher, ich bin mit Mutt ziemlich zufrieden.

Cheers,
GNU/Wolfgang

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