Registry

Post Reply
Message
Author
User avatar
hjb
Pro-Linux
Posts: 3264
Joined: 15. Aug 1999 16:59
Location: Bruchsal
Contact:

Registry

#1 Post by hjb »

Die Diskussion, ob Konfigurationsdaten zentral oder dezentral, ASCII oder binär abzulegen sind, wurde bereits von 6 Jahren in der linux-conf Mailingliste diskutiert. Die Präferenzen lagen ganz klar bei dezentral und ASCII. Warum?

Dezentral bedeutet, daß jede bestehende Applikation ihre spezifische Konfigurationsdateien beibehält. Ein zentrales Konfigurationsprogramm muß alle diese Formate kennen und sie lesen und schreiben können. Webmin oder Calderas COAS sind Beispiele für diesen Ansatz. Ganz klar: Nur so kann man bereits existierende Programme verwalten. Denn es gibt zuviele Programme und zuviele Unix-Systeme im Einsatz, um die Umstellung von Programmen auf andere Konfigurationsmethoden duchführen zu können.

Große Systeme wie KDE oder GNOME können natürlich die Konfiguration an einer Stelle zusammenfassen. Aber dann sind sie immer noch gut beraten, eine Konfigurationsdatei pro Applikation zu verwenden.

ASCII wird von praktisch allen Sysadmins bevorzugt. Klar, ASCII ist etwas langsamer und größer als Binär, doch das interessiert schon lange nicht mehr. Der Vorteil, eben mal schnell im Editor etwas ansehen oder ändern zu können, überwiegt. OK, einige wenige Programme, z.B. sendmail oder postfix, benötigen die Performance von Binärdateien (vielleicht). Diese werden aber immer noch aus ASCII-Dateien generiert.

Daß ASCII schwieriger zu parsen sei, ist auch kein Argument. Egal, ob man eine eigenständige Lösung sucht, oder eine, die zu GNOME, KDE oder sonstwas konform ist, gibt es Bibliotheken, die einem die ganze Arbeit abnehmen. Und wie ist das gleich mit verschiedenen Versionen von Binärdateien? Will hier jemand ein Versionschaos wie beim MS Word-Dateiformat einführen?

Gruß,
hjb
Pro-Linux - warum durch Fenster steigen, wenn es eine Tür gibt?

bakunin
Posts: 597
Joined: 16. Aug 1999 6:44
Location: Lorsch (Südhessen)
Contact:

Re: Registry

#2 Post by bakunin »

Hi!

Wenn eine zentrale Datenbank mal irgendwie an einer passenden Stelle beschädigt wird, was dann? Sind dann alle Einstellungen weg? Das kann durchaus passieren. einzelne Dateien sind da flexibler. Was KDE und GNOME machen sollten ist, einen entsprechenden Ordner zur Verfügung zu stellen (~/.kde/), damit das Homeverzeichnis selbst nicht überquellen muss.

Cheers,
Wolfgang

Mario

Re: Registry

#3 Post by Mario »

Ich denke auch an eine andere Sache. Im Moment bei einem Update meines Systems loesche ich alles, was ich nicht mehr brauche. Dazu zaehlen auch viele Applikationen, die ich mal installiert habe und nicht mehr brauche. Statt wie jetzt einfach die dazugehoerigen . (dot)-Files zu loeschen, muss ich mich mit einer Binaer-Datei herumschlagen. Im Endeffekt kann das selbe also passieren, wie bei Windows: Leichen bleiben in dieser liegen und muellen mein System vollstaendig zu. Ich hallte also diese Idee nicht fuer geglueckt.

Leander Hanwald

Re: Registry

#4 Post by Leander Hanwald »

Schön zu wissen das ich mit meinem Contra da nicht alleine bin.
Wie schon im NEws Beitrag gesagt frage ich mich wie PaketSysteme (RPM,DEB) damit klar kommen wollen. Diese Systeme arbeiten Datei Basiert, nicht auf Informationsbasis. Ich glaube nicht das ein löschen so einfach wird wie es jetzt der fall ist. Tja, schade das die Ximian Leute unbedingt Featurerismus betriebuen müßen anstatt sich auf wichtiges zu konzentrieren :(

spark
Posts: 272
Joined: 08. Jul 2000 9:00
Location: Solingen, NRW
Contact:

Re: Registry

#5 Post by spark »

deb jedenfalls sollte damit problemlos klarkommen. bei der installation und deinstallation kann doch ein script ausgefuehrt werden, welches dann die wichtigen infos updaten koennte.
ist das bei RPM nicht genauso? wenn nicht, muessen die das halt noch erweitern. ;)

Leander Hanwald

Re: Registry

#6 Post by Leander Hanwald »

AHA Spark, Scripte. Doch, RPM hat sowas, aber du übersicht eine Kleinigkeit:

Scripte kennen keine Abhängikeiten :)
Und was Scripte tolles können sehen wir ALLE an Windows. Deinstalliere eine Software und das tausende DM teure Install Shield lässt hunderte Einträge an Datenmüll zurück.
Als genervter Windows Programmierer kann ich von solchen gedanken nur abratten. Endweder ein Paketsystem oder garnichts. Scripte sind inakzeptabel.

Post Reply