Installation (teilweise) auf Flash Drive

Software besorgen und anwenden
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pluto42

Installation (teilweise) auf Flash Drive

#1 Post by pluto42 »

Hallo,

ich spiele mit dem Gedanken, eine (Teil-) Installation von Linux auf ein Flash zu machen.
Was gibt es da spezifisches zu beachten? So, z.B.:

Filesystem ext2 ok?
mount-Option noatime?

Viele Grüße
pluto42

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Janka
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#2 Post by Janka »

Auf einem MTD-Flash, oder auf einer SSD/Speicherkarte/USB-Stick?
Bei einem MTD-Flash nimmt man ein dafür gedachtes Dateisystem, z.B. JFFS2 oder YAFFS. Bei einer SSD/Speicherkarte macht der Controller das Wear-Levelling intern. Da muss man dem benutzten Dateisystem beim Anlegen nur eine möglichst große Blockgröße mitgeben. Kleine Blöcke sorgen dafür, dass sehr viele Erase-Vorgänge zusammenkommen, was die SSD langsam macht und schneller verschleißt. Mountoptionen wie noatime und ein externes Journal sind eine gute Idee. Außerdem solltest du /tmp, /var/tmp, /var/log usw. nicht auf der SSD haben.

Ich habe mit SSDs selbst als Systemplatte keine guten Erfahrungen. Nach 6 Wochen bootete der Rechner aus heiterem Himmel nicht mehr, weil irgendwelche Sektoren plötzlich ihren Inhalt verloren hatten. Die Zeit zum Neuaufsetzen des Systems war länger als das, was die SSD in den Wochen zuvor beim Booten eingespart hat. Und es kam aus heiterem Himmel.

Janka
Ich vertonne Spam immer in /dev/dsp statt /dev/null.
Ich mag die Schreie.

pluto42

SAMSUNG Platte

#3 Post by pluto42 »

Vielen Dank für die Erläuterung.

Es handelt sich um so ein eingebautes Samsung Drive.
Ist ein Windows drauf und soll auch draufbleiben.

Wollte die Partition bei der Innstallation von Redhat Workstation verkleinern und für Linux nutzen, hatte aber kein richtiges vertrauen, ob der Installationsmechanismus das richtig kann.

Viele Grüße
pluto42

tuxmuck
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#4 Post by tuxmuck »

Janka wrote:Die Zeit zum Neuaufsetzen des Systems war länger .....
Mein komplett eingerichtetes System neu aufsetzen - dauert bei mir genau 3 Minuten :lol:
Das Zauberwort dazu nennt sich -> Image :P

Gruss
Michael
vokoscreen -> Screencastprogramm für Linux unter
www.kohaupt-online.de/hp
Desktopvideos mit Ton

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Janka
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#5 Post by Janka »

Also bei mir dauert das Vorkramen und Öffnen des Rechners bereits länger, um diesen SSD-Müll wieder rauszuwerfen und eine ordentliche Platte zu besorgen. Das Einspielen der Software geschieht sowieso automatisch, da interessiert mich die Zeit weniger.

Und die Zeit für das ÄRGERN nicht vergessen.

Janka
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pluto42

ssd

#6 Post by pluto42 »

Haha,

Code: Select all

... diesen SSD-Müll wieder raus zuwerfen und eine ordentliche Platte zu besorgen
das liegt nun mal nicht in meiner M :(

Sämtliche Workstation in der Industrie, welche mir in den letzten 3 Jahren über den Weg liefen, hatten eine SSD installiert.
Von Ausfällen habe ich aber bis jetzt nicht mitbekommen.

VG pluto42

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hjelpe
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Re: SAMSUNG Platte

#7 Post by hjelpe »

pluto42 wrote: Es handelt sich um so ein eingebautes Samsung Drive.
Ist ein Windows drauf und soll auch draufbleiben.
Hallo pluto42!

Geht es da möglicherweise um eine Samsung SSD 840 EVO?
Dann braucht die bald eine neue Firmware.
Siehe Abschnitt: Firmware-Bugs bei SSDs und Festplatten
http://www.heise.de/ct/ausgabe/2014-22- ... 06113.html

Bisher ist das versprochene Update noch nicht veröffentlicht. (Ich habe 2 EVOs und warte drauf).
http://www.samsung.com/global/business/ ... loads.html
Filesystem ext2 ok?
Sicherlich kein ext2!
Du kannst ganz normal ext4 für eine SSD verwenden.
Das Dateisystem ext4 ist zurzeit auch für SSDs die erste Wahl. Btrfs, das von Ubuntu ebenfalls angeboten wird, kann die Leistung einer SSD noch besser ausnutzen. Es wird wahrscheinlich in Zukunft von Ubuntu standardmäßig angeboten. Derzeit befindet sich Btrfs noch in der Entwicklung und ist für Produktivsysteme nicht zu empfehlen.
Anmerkung: Bei anderen Linuxen sieht es vielleicht anders aus? ':roll:'
Zitat von: http://www.pcwelt.de/ratgeber/Linux-Spe ... 93528.html

(Bei SD-Cards verwenden die meisten Leute - nach meinen Erfahrungen - ext3. Aber hier geht es ja wohl um eine SSD.)

Gruss v. Uli

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hjelpe
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#8 Post by hjelpe »

Wir wissen nichts über deine Hardware und auch nicht welches Linux es wird?
Ubuntu (und deren Ableger wie z.B. Mint) Gilt für "discard":
Ab Ubuntu 14.04 sollte man bei den Marken SSD (Intel, Samsung, OCZ, ScanDisk sowie Patriot) auf diesen Eintrag in der /etc/fstab verzichten. Dann wird der TRIM-Befehl über /etc/cron.weekly/fstrim aufgerufen.
http://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM#Aut ... -14-04-LTS
http://wiki.ubuntuusers.de/SSD/TRIM#TRI ... ne-Discard

SSDs haben heutzutage ja schon eine lange Lebenszeit.
Wenn man die Lebenzeit noch verlängern will (incl. Änderung in /etc/fstab "noatime"):
http://www.linux-tips-and-tricks.de/de/ ... rlaengern/

Nachtrag:
Und im BIOS nachsehen ob AHCI (oder falls nicht vorhanden: RAID) aktiviert ist. Wenn nicht, wird die SSD ziemlich ausgebremst.
Allerdings kannst du das nicht einfach umstellen. Denn dann startet dein Windows nicht mehr.

pluto42

Nachtrag

#9 Post by pluto42 »

Moin hjelpe,

danke für deine Hinweise.
In den Firmen wird nach meienr Sicht nur SLED und RHELD eingesetzt. Letzteres ist hier der Fall und Redhat wird im Desktopbereich meineserachtens etwas stiefmütterlich behandelt. Wenn man nicht Fremqullen wie EPEL nutzen kann, hat man eigentlich schlechte Karten. Nutzt nix, Firmenvorgabe vom Hersteller ....

Privat spiele ich schon mit dem Gedanken. früher oder Später bei einem Hardwareupdate ein Teil mit einer SSD mir zuzulegen.
Bei Suse ist btrfs schon dabei, der Grund des bisherigen nichteinsatzes waren wohl bisher fehlende Filesystem-Tools. Weiß nicht mehr genau was, aber irgendeinen Bug hatte btrfs noch, in einem Datenbank-Benchmark, so glaube ich mich zu erinnern, schnitt es schlecht ab.

Gruß pluto42

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hjelpe
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#10 Post by hjelpe »

Moin, Moin pluto42!
(ich stamme auch aus der Gegend wo man Moin sagt 8) )

Was das Zitat über brfs betrifft: In den Wikis von Ubuntu wird gesagt, daß seit 2013 brfs auch schon in Produktiv-Systemen eingesetzt werden kann, auch wenn da noch dran herumgebastelt wird. Irgendwo habe ich aber erst vor kurzem gelesen, daß man das lieber nicht tun sollte. :?: Wie dem auch sei, bei meiner nächsten SSD werde ich das aber für die Systempartitionen ausprobieren.

Irgendwann muß ich meine SSD mit Hilfe von hdparm auch mal durchtesten:
http://wiki.siduction.de/index.php?titl ... RIM_testen oder ct 22/2011 -Seite 153.

Red Hat und Suse habe ich vor gefühlten 100 Jahren zum letzten Mal benutzt.
Kann deshalb auch nur in der ct darüber nachlesen.
Zu RHEL und CentOS:
Zitate aus ct 19/2014:
Der Software-Umfang ist allerdings um ein Vielfaches kleiner [Anmerkung: Im Vergleich zu Fedora 19]; Gnome, KDE und alle gängigen Server- und Desktop-Anwendungen sind aber dabei.
Wer keinerlei Unterstützung braucht, greift zu CentOS - einem kostenlos erhältlichen Klon von RHEL, der sich nur in Design und ein paar Details von der Vorlage unterscheidet.
Das Standarddateisystem vom letzten RHEL Maipo ist übrigens XFS.
http://de.wikipedia.org/wiki/Red_Hat_Enterprise_Linux

Gruß v. Uli

pluto42

Moin moin

#11 Post by pluto42 »

Moin, moin hjelpe,

danke für die vielen Hinweise. Werde ich, wenn die Zeit einer Neuanschaffung da ist, mal alle mir 'reinziehen ...

Das XFS nutzte ich in der Zeit wo ich Mandrake/Mandriva als Distribution hatte, bestimmt 10 Jahre lang, auch als Dateisystem. Mandr* war die beste Distribution bezüglich Fehlerfreiheit, wenn andere schimpften, dies und jenes geht nicht, hier lief es ....
Und die ersten, welche CUPS einsetzten ;)

Ich stamme aus der fast diagonal entgegengesetzen Ecke. Aber seit mich in Kiel der Geldautomat mit 'Moin Moin' begüßte, bin ich davon fasziniert ;-)

Viele Grüße
pluto42

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