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So, 29. Oktober 2006, 23:43

Gesellschaft::Politik/Recht

Pro-Linux: GPL: Marktdurchdringung ist kein Wert an sich

Pro-Linux präsentiert Ihnen heute den Artikel »GPL: Marktdurchdringung ist kein Wert an sich« mit lesenswerten Einsichten in die Absicht der GPL.

Mehr als zwei Drittel aller freien Softwareprojekte verwenden die GNU General Public License (GPL). Nimmt man einmal an, dass es nicht Gedankenlosigkeit, sondern eine bewusste Entscheidung der meisten Entwickler war, kommt zwangsläufig die Frage auf, warum die GPL so offensichtlich die erfolgreichste freie Softwarelizenz ist. Schließlich ist sie nicht ohne Nachteile. Ihre stellenweise unklare Formulierung und die fehlende Berücksichtigung neuerer Entwicklungen wie DRM, Softwarepatente oder das Ausführen von Programmen übers Web hat die Free Software Foundation dazu veranlasst, die GPLv3 als Nachfolgeversion der GPL zu entwerfen.

Andererseits kann man auch die Frage stellen, ob die zentrale Forderung der GPL, nämlich eine Form von »Weitergabe unter gleichen Bedingungen« oder, wie Kristian Köhntopp es ausdrückt, Quid Pro Quo, nicht eine erhebliche Einschränkung ist, und andere Lizenzen wie die BSD-Lizenz die »wahre Freiheit« darstellen. Die Antwort darauf kann weder ja noch nein sein. Entscheidend ist doch, dass Entwickler eine Lizenz wählen, die ihrer Intention entspricht. Freie Software, gleichgültig, unter welcher Lizenz, stellt eine Art Allmende dar, aus der sich jeder bedienen darf. Doch Allmenden haben die Tendenz, sich zu erschöpfen, weil jeder möglichst viel daraus entnehmen will. Kristian Köhntopp stellt im heutigen Artikel »GPL: Marktdurchdringung ist kein Wert an sich« die These auf, dass die GPL die sich selbst schützende Allmende ist: »Du darfst Code aus dem Gemeinschaftspool für Deine Zwecke frei verwenden, aber nur, um damit wieder Code zu erzeugen, der hinterher unter genau denselben Rechten Bestandteil des Pools wird.«

Die GPL ist nachhaltig, stellt Köhntopp fest, im Gegensatz zur BSD-Lizenz und ähnlich liberalen Lizenzen. Dennoch zwingt sie niemand zur Offenlegung von Code, sie legt lediglich Spielregeln für die Übernahme von Code fest. Zu diversen Fällen von GPL-Verletzungen, die in letzter Zeit bekannt geworden sind, hat er eine klare Meinung: »Es ist lediglich Gier angesichts der überwältigenden Menge von GPL-Code von teilweise wirklich ausgezeichneter Qualität, die manche Menschen oder Firmen glauben läßt, sie könnten an diesem Pool teilhaben, ohne sich an die Spielregeln halten zu müssen.«

Die GPL sorgt für eine klare Trennung zwischen freier und proprietärer Software. Beide können unter der GPL nicht gemischt werden. Kristian Köhntopps Artikel hat das Potential, mit einigen Falschaussagen und Missverständnissen über die GPL aufzuräumen, weshalb wir Ihnen die Lektüre wärmstens empfehlen.

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