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Thema: Red Hat will Kunden vor Patentklagen schützen

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Von Felix Schwarz am Mo, 6. November 2006 um 23:00 #
Novell hat noch eine Menge an liquiden Mitteln. Und Novell könnte auch Volumenabhängig bezahlen. MS empfielt sturen Kunden die unbedingt Linux wollen Novell und dafür geht ein Teil der dadurch gewonnenen Einnahmen an MS. So kann man erfolgsabhängig noch Geld mit reinholen. Wenn MS jetzt jedem sturen Kunden SLES vorsetzt wird sich das für den Marktanteil von Novell sicher gut auswirken. Stell dir vor wenn das klappt, dann ist Novell in einem Jahr weit vor Red Hat. Dann verdient sich MS doof daran. Für Novell ist es fast wie ein Rettungsanker der sich finanziell sehr lohnen kann. Dementsprechend denke ich eher, dass Novell dafür bluten wird. Im WebCast haben beide relativ deutlich ihre Abneigung gegenüber Red Hat gezeigt und ich denke die Strategie geht genau in diese Richtung.

Wenn Novell noch so viel liquide Mittel hat, warum soll es dann ein "Rettungsanker" sein?

Ich denke, man sollte nicht verkennen, dass eine Vertriebspartnerschaft gerade für Novells Marketing erst mal gut ist, weil man mit dem "MS-Faktor" werben kann, zum anderen 70.000 garantierte Neukunden pro Jahr bekommt und vermutlich auch etwas Geld. Außerdem kann Novell sich so leichter dem traditionell orientierten Firmen andienen mit ihrem "Respekt" für IP, Patente etc. Und sie haben ja auch immer noch einiges an proprietärer Software zu verkaufen.

Was bringt es für Microsoft?
1. Gute Presse, authentische Reaktionen. So was ist teuer, wenn man es nur mit Werbung hinbekommen will und manche Zielgruppen würde man anders auch gar nicht erreichen.
2. Vermutlich haben sie gemerkt, dass ein Kurs "Linux ist nutzlos" nicht mehr weiterbringt. Damit machen sie sich nur noch unglaubwürdig. Viel besser ist es doch, sagen zu können: "Dann nehmt doch Novell Linux.". So haben die Marketingleute mehr Chancen. Zudem werden die MS-Leute versuchen, dass Linux nur unter Windows-Kontrolle (z.B. virtualisiert) oder als Fileserver läuft, die wichtigen Daten oder das Active Directory aber auf Windows-Systemen bleiben.
3. Sie verdienen noch an den Kunden, die auf Linux wechseln, wenn diese Novell wählen. Der Kontakt zum Kunden geht nicht völlig verloren (so kann man ihn leichter zurückholen) und Novell ist als Hersteller proprietärer Software auch erheblich einfacher zu kontrollieren/anzugreifen als Red Hat, das fast nur Open Source im Portefolio hat (Angriffe gegen Open Source erzeugen extrem schlechte Presse).
4. MS kann Open Source nicht völlig vernichten. Aber es wäre erheblich weniger gefährlich, wenn es keine großen Supportfirmen dafür gäbe, deren Herzblut wirklich an Linux hängt (bei Oracle wäre das nicht Fall!). Entsprechend ist der Markt auch viel einfacher zu kontrollieren, je "übersichtlicher" es da zugeht. Wenn man jetzt Novell stärkt, schwächt man Red Hat. Die sind gefährlich, weil sie ihr Geschäft wirklich verstehen (#1 in Kundenzufriedenheit).
5. Man kann gegenüber Behörden schön auf "Wettbewerber" verweisen. Das bisschen Geld, das da ev. fließt, ist für MS völlig egal. Wichtig ist, dass sie in Kernbereichen keine Zugeständnisse machen: Datenformate und Protokolle. Den OpenXML-Konverter mussten sie ja ohnehin bauen.

Insofern glaube ich schon, dass Novell da vielleicht einen für sie guten Vertrag ausgehandelt hat. Trotzdem dürfte auch Microsoft sehr stark vom ganzen profitieren - alle Patentfallen mal außer Acht gelassen.

fs

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