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Thema: Patentfrei.de und FFII kritisieren EU-Projektgruppe

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Von opa am Mo, 4. Dezember 2006 um 14:15 #
Ganz so einfach ist es nicht.

Die "Dumpfen OpenSourcies" schaffen für sich und andere vor allem freien Zugang zur Informationsgesellschaft, ohne Zensur, Espionage oder sonstige Gängelung. Dazu gehören besonders 1. Entwicklungswerkzeuge (GNU toolchain), 2. Betriebssysteme (Linux, BSD etc), 3. Server und Clients für DNS, Email, Web (Apache, Firefox!), Telefonie (Asterisk), File- und Printserver (Samba!), Verschlüsselung (GPG) unsw, und 4. Software um die gängigen kommunizierten Inhalte zu verarbeiten, also Office (OpenOffice,...), Bildbearbeitung (GIMP,...) usw.

Wie notwendig diese Freiheit ist, beweisen uns Microsoft und Co. mit proprietären Formaten, DRM, Spyware, Sicherheitslücken, Einschränkungen der Funktionalität, restriktiven EULAs, superteuren Lizenzen etc. jeden Tag aufs neue.

Wer für sein Unternehmen spezielle Anwendungen und Support mit SLAs braucht, mehr Features, besser getestet und dokumentiert etc, High-End-Spiele, oder einfach alles schöner, schneller, designter, für den gibt es weiterhin kommerzielle Software in allen Preislagen. In einer offenen, mit Firewalls etc kontrollierbaren Infrastruktur sind auch Espionage- und andere Sicherheitsprobleme weitgehend handhabbar.

Das ist doch ein wunderbarer Status Quo. Es gibt Auswahl, Freiheit, Innovation, bezahlte Jobs, und jederzeit die Möglichkeit ein eigenes kleines Unternehmen neu aufzubauen.

Ein Problem habe ich immer dann wenn diese Auswahl bedroht ist, eine Alternative ganz ausgelöscht werden soll, man den Kleinen ihre kleinen Rückzugsgebiete wegnehmen will.

Freie Software wird kommerzielle Software sowieso niemals vollständig ablösen, denn Menschen und Unternehmen brauchen immer jemanden um ihre individuellen Probleme zu verstehen und zu lösen: Beratung, Analyse, Planung, Implementierung, Konfiguration, Administration.

Aber Softwarepatente und neuerdings extreme Auswüchse des Urheberrechts könnten im Ernstfall sowohl freie Software als auch große Teile des Mittelstands auslöschen. Wenn nur noch IBM, Oracle und Microsoft Software entwickeln dürfen (weil ihr gemeinsamer Patentpool alle Logik umfaßt) dann gibt es keine Auswahl mehr, keine Freiheit, kaum Innovation, viel weniger bezahlte Jobs, und selbständig machen kann man dann auch vergessen. Denn mit weniger als 10.000 Patenten kommt man dann nicht mehr in den Markt. Und was kann man sich noch patentieren lassen wenn eine Million bestehender Softwarepatente und Datenbanken mit Milliarden bestehender Programmzeilen neun von zehn Zeilen die ein Programmierer schreiben müßte abdecken?

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