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Di, 30. Januar 2007, 17:30

Software::Systemverwaltung

Neue Initiative für Linux-Treiber

Entwickler des Linux-Kernels bieten allen interessierten Herstellern an, kostenlos Treiber für ihre Geräte zu schreiben - die einzige Voraussetzung ist eine Spezifikation und ein Ansprechpartner.

Eigentlich ist es nichts Neues, dass Linux-Entwickler für Geräte von Drittherstellern spezielle Treiber schreiben und sie dann der Allgemeinheit zur Verfügung stellen. Mit einer neuen Ankündigung will der Novell-Angestellte Greg Kroah-Hartman das Selbstverständliche nun offiziell machen. Unter der Überschrift »Kostenlose Linux-Treiber-Entwicklung« stellt Kroah-Hartman allen interessierten Firmen ein Angebot vor, das die Übernahme aller Entwicklungsarbeiten zur Herstellung eines Treibers unter Linux enthält.

Nach Angaben des Entwicklers würde die Gemeinschaft nicht nur die Entwicklung des Treibers übernehmen, sondern auch die Pflege. So würden Änderungen an Schnittstellen automatisch in den freien Treiber einfließen, ohne dass ein Hersteller diese explizit implementieren muss. Kroah-Hartman garantiert darüber hinaus, sofern machbar, dass alle Treiber auf verschieden Hardware-Plattformen funktionieren werden. Im Gegenzug verlangen die Entwickler allerdings Spezifikationen der Hardware sowie einen technischen Ansprechsparter für Rückfragen. Testgeräte seien ebenfalls willkommen, notfalls werden die Entwickler allerdings die Inbetriebnahme sowie das Debugging per Email erledigen. Für die Einhaltung von Vertraulichkeitsvereinbarungen (NDA) sei ebenfalls gesorgt, so Kroah-Hartman.

Auch wenn das Angebot nicht neu ist, dürfte eine explizite Einladung zur kostenlosen Treiberentwicklung manch einen Hersteller doch zum Umdenken bewegen. Profitieren würden davon viele - die Kernelhacker könnten direkt auf Spezifikationen der Hersteller zugreifen, die Produzenten hätten keine Kosten mit einer Entwicklung von Treibern und die Nutzer würden auf unterstützte Hardware zugreifen können. Theoretisch eine für alle Seiten lukrative Vorstellung. In der Praxis dürfte die Realisierung aber mit den Interessen der Hacker und der Hersteller oftmals kollidieren. So ist es immer noch bei vielen Kernel-Entwicklern ein Unding, sich Vertraulichkeitsvereinbarungen zu unterwerfen. Auch die Hersteller wollen in der Regel Einfluss auf die Funktionalität des Treibers haben, was bei einer Fremdentwicklung nur schwer durchzusetzen sein wird. In der Vergangenheit kam es deshalb nicht selten zu Zerwürfnissen zwischen den beiden Lagern.

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Kommentare (Insgesamt: 74 || Alle anzeigen )
Re[5]: NDAs sind generell abzulehnen (theBohemian, Fr, 2. Februar 2007)
Re[7]: NDAs sind generell abzulehnen (Erik, Do, 1. Februar 2007)
Re[6]: NDAs sind generell abzulehnen (Erik, Do, 1. Februar 2007)
Re[5]: NDAs sind generell abzulehnen (Daniel Seuffert, Do, 1. Februar 2007)
Re: Architektur von Betriebssystemkernen (Florian Hackenberger, Do, 1. Februar 2007)
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