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Sa, 5. Mai 2007, 16:02

Hardware::Netbooks

100-Dollar-Laptop nicht für Windows vorgesehen

Die kürzlich bekanntgegebene Preiserhöhung des OLPC-Laptops auf mindestens 175 US-Dollar ist nicht auf eine Zusammenarbeit mit Microsoft, sondern auf bessere Hardware zurückzuführen.

Die fast gleichzeitige Ankündigung von 3-Dollar-Software von Microsoft und der Preiserhöhung des 100-Dollar-Laptops sowie die Ankündigung von Microsoft, dass auch Windows auf dem Gerät laufen könnte, führte zu einigen Spekulationen und Fehlinterpretationen durch die Presse. Pro-Linux schrieb jedoch bereits: »Ein Zusammenhang zwischen der angeblichen Windows-Lauffähigkeit und dem höheren anfänglichen Preis des Laptops wurde bisher nicht belegt.«

In einem Artikel auf Ars Technica wird nun Walter Bender, zuständig für die Software des OLPC, um Auskunft gebeten. Laut Bender gibt es keine Kooperation zwischen OLPC und Microsoft, die auf das Ausstatten des Geräts mit Microsoft- oder anderer unfreier Software abzielt. OLPC sei vollständig auf freie Software ausgerichtet. Es gebe auch keine Anfragen von den Abnehmerländern, den Laptop mit Windows auszustatten.

Microsoft wurde allerdings mit Prototypen des XO-Laptops versorgt und hat offenbar auch Anstrengungen unternommen, Windows auf das Gerät zu portieren. Als registrierte Entwickler können die Microsoft-Entwickler technische Fragen stellen, was sie laut Christopher Blizzard auch tun. Sie sind offenbar gezwungen, das freie LinuxBIOS des Systems durch ein herkömmliches BIOS zu ersetzen, da LinuxBIOS derzeit nicht alle von Windows benötigten Funktionen bereitstellen kann. Dadurch zerschießen sie gelegentlich einen Rechner, den sie zur Wiederherstellung an OLPC senden.

Blizzard hält es für gerecht, dass in diesem Projekt, das explizit für freie Software entwickelt wurde, Microsoft auch einmal die Kehrseite der Medaille zu sehen bekommt. Die Hersteller üblicher Laptops optimieren ihre Geräte für Windows und kümmern sich kaum darum, ob Linux darauf optimal läuft. Auf dem OLPC ist Windows dagegen ein Bürger zweiter Klasse: Ein jämmerliches BIOS und ein System, das keines der innovativen Features des Laptops nutzen kann. Die Anwendungen würden nach Belieben abstürzen, da Windows noch nicht an die virtuelle Speicherverwaltung des OLPC angepasst ist.

Der an der Entwicklung des OLPC beteiligte X11-Veteran Jim Gettys hat derweil den Grund der Preissteigerung erläutert. Demnach kam von AMD ein Angebot, den Prozessor Geode GX zum annähernd gleichen Preis durch den teilweise mehr als doppelt so schnellen Geode LX-700 zu ersetzen. Nach Rücksprache mit den Abnehmern wurde beschlossen, die für später sowieso geplante Hardware-Aufrüstung vorzuziehen, das RAM auf 256 MB und den Flash-Chip auf 1 GB zu verdoppeln und den Preis dafür etwas anzuheben. Die Überarbeitung der Hardware wird zu einer Verzögerung von einem Monat führen. Am Ziel, bis 2008 oder 2009 den Preis auf 100 US-Dollar senken zu können, wird festgehalten.

Die Verbesserung der Hardware macht es nun auch möglich, eine wie oben beschrieben rudimentäre Windows-Version zu starten. Dies wäre aber ohne eine Entscheidung, die bereits im letzten Jahr gefällt wurde, gar nicht möglich gewesen. Im Zuge der Verbesserung des Flash-Controllers wurde es möglich, einen SD-Kartenslot und eine Kamera fast kostenneutral einzubauen. Der SD-Slot wird von den potentiellen Kunden als Möglichkeit begrüßt, das System aufzurüsten. Zwingend notwendig ist er für Linux nicht. Windows jedoch kann ohne ihn nicht auskommen, so Gettys.

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Kommentare (Insgesamt: 42 || Alle anzeigen )
Re[2]: Windows (yxsfg, Mo, 7. Mai 2007)
100 Euro != 175 Euro (Tuxe, Mo, 7. Mai 2007)
Re[3]: Also doch... (Frickler, Mo, 7. Mai 2007)
Re: ReactOS statt Windows nehmen (Birgit, Mo, 7. Mai 2007)
100 - 175 - 10 (................, Mo, 7. Mai 2007)
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