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Mi, 4. Juli 2007, 13:10

Software::Distributionen::Debian

Erste Planungen für Debian Lenny

Die Release-Manager haben auf einem Treffen Stärken und Schwächen des Veröffentlichungsprozesses von Debian Etch analysiert und peilen die Freigabe von Debian Lenny für die zweite Jahreshälfte 2008 an.

Das Treffen in Jülich brachte auch personelle Änderungen. Steve Langasek, der bei den letzten beiden Debian-Versionen Release-Manager war, will von diesem Amt zurücktreten, aber weiter als »Release Wizard« mitarbeiten. Dafür wird Luk Claes zum zweiten Release-Manager ernannt. Das Team plant, sich mit weiteren Helfern zu verstärken, um die nächste Version reibungsloser auf den Weg zu bringen.

Aus den Erfahrungen im Verlauf des Veröffentlichungsprozesses von Etch will das Team lernen, um dieses Mal weniger durch unvorhergesehene Schwierigkeiten aufgehalten zu werden. Der Kernel soll früher stabilisiert werden, da es bei Etch Verzögerungen durch etliche kritische Fehler gab. Die Arbeit an den Release Notes begann zu spät. Qualitätstests sollen früher einsetzen, es soll auch mehr automatisiert getestet werden. Neue Features im Bugtracking-System von Debian machten die Vollendung von Etch einfacher, daher sollen nun die Tools erweitert werden, um diese Features besser zu nutzen.

Die Anzahl der Release-kritischen Fehler in Etch war lange zu hoch. Sie soll in Lenny erst gar nicht so hoch ansteigen. Da es nach Meinung des Teams bereits jetzt zuviele dieser Fehler in Lenny gibt, soll es verstärkt »Bug Squashing Partys« geben.

Ein Erfolg war es nach Ansicht des Teams, sich explizite Ziele zu setzen. Jedem Ziel sollen ein oder zwei verantwortliche Entwickler zugeordnet werden, die über die Einhaltung des Zieles informieren können. Die aktuelle Liste der Ziele stellt nur einen Entwurf dar. Sie umfasst viele Punkte, darunter durchgängige Unterstützung von IPv6, NFSv4 und großen Dateien, Internationalisierung in allen Paketen, UTF-8 in Manpages, Umstellung von teTeX auf Tex Live und der Wechsel zu einem anderen, Abhängigkeiten berücksichtigenden Init-System.

Wie bei Etch wird auch bei Lenny wieder geprüft, welche Architekturen für die Veröffentlichung geeignet sind. Möglicherweise wird die ARM-Architektur durch »armeb« und/oder »armel« ersetzt, womit die Byte-Reihenfolge (Big oder Little Endian) festgelegt wird. Debian mit FreeBSD-Kernel rückt in die Reichweite einer Veröffentlichung. Die Architekturen sollen alle zwei Monate neu bewertet werden.

Der vorläufige Zeitplan sieht von August bis November 2007 eine Reihe von Bug Squashing Partys in einem »BSP Marathon« vor, um die Fehlerzahl in Lenny stark zu reduzieren. Ein zweiter BSP Marathon soll von April 2008 bis zur Freigabe laufen. Im April 2008 sollen auch die essentiellen Build-Tools eingefroren werden, ab Juni 2008 die restlichen Build-Tools und Bibliotheken. Mitte Juli soll das System eingefroren werden, jedoch nicht lange, da Anfang September, wenn nichts dazwischen kommt, die Freigabe erfolgen soll.

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