Jetzt ist alles klar! Novell hat Microsoft nur zum Schein Honig ums Maul geschmiert, um jetzt GPLv3-mäßig zuschlagen zu können. Jetzt muss MS seine Codes offenlegen und wird open source.
Ich bin auch kein Jurist, aber soweit ich das verstanden habe sagt die GPLv3 nun folgendes: "Wenn du Software vertreibst welche unter der GPLv3 lizenzsiert wurde UND Patente besitzt, welche diese Software betreffen, dann darfst du diese Patente nicht gegen andere Nutzer der Software einsetzen, ansonsten erlischt deine Lizenz automatisch." Also nehmen wir mal an, M$ hätte gültige Patente bzgl. Samba. Nehmen wir mal an, M$ vertreibt außerdem Novells Suse Enterprise Server (welcher Samba unter GPLv3 enthält). Dann kann M$ in dem Fall nicht mehr sagen: "Die Kunden von Novell verklagen wir nicht, aber die von Red Hat schon!". Sobald M$ also Kunden (User) verklagen würde, welche nicht durch die Patentabkommen mit Novell, Linspire usw. geschützt sind, dann würde M$ automatisch die Lizenz verlieren Samba zu vertreiben.
Das Problem welches ich jedoch leider sehe ist folgendes. M$ stellt sich jetzt hin und behauptet: "Wir vertreiben ja gar keine GPLv3 Software, sondern lediglich Gutscheine für ein Produkt einer anderen Firma. Daher sind wir nicht von der GPLv3 betroffen." Die Frage ob "Gutscheine für SLES vertreiben" == "Distributor von GPLv3" gilt, müssen wohl die Juristen eindeutig klären. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, das M$ damit davon kommt.
welche Programme sind schon unter v3 lizensiert? Ist zwar ziemlich unwichtig, aber meine Warenwirtschaft CUON ist seit dem Wochenende ebenfalls unter GPL V3. Die letzte Version Khartum (0.38-9) stand noch unter der GPL V2. Im SVN ist aber ab jetzt alles unter der GPL V3.
Von hand of destiny am Mo, 9. Juli 2007 um 10:19 #
MS wird deswegen(leider) nichts offenlegen müssen. Das heißt nur das Novell halt für alle Linuxuser die so gennanten "Patentzahlungen" oder so übernimmt.
Jetzt ist alles klar! Novell hat Microsoft nur zum Schein Honig ums Maul geschmiert, um jetzt GPLv3-mäßig zuschlagen zu können.
Falsch: Die Patentfreistellungsklauseln gelt nur für Verträge, die nach dem 28.3.2007 geschlossen wurden. Der alte MS/Novell-Deal ist davon also nicht betroffen. Lies mal die GPL.
http://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html "unless you entered into that arrangement, or that patent license was granted, prior to 28 March 2007."
Nehmen wir lieber den ganzen Absatz: "A patent license is discriminatory if it does not include within the scope of its coverage, prohibits the exercise of, or is conditioned on the non-exercise of one or more of the rights that are specifically granted under this License. You may not convey a covered work if you are a party to an arrangement with a third party that is in the business of distributing software, under which you make payment to the third party based on the extent of your activity of conveying the work, and under which the third party grants, to any of the parties who would receive the covered work from you, a discriminatory patent license (a) in connection with copies of the covered work conveyed by you (or copies made from those copies), or (b) primarily for and in connection with specific products or compilations that contain the covered work, unless you entered into that arrangement, or that patent license was granted, prior to 28 March 2007."
Die Patentfreistellung der GPL3 bleibt natürlich auch für Novell erhalten und sollte Novell eines Tages Anwender oder Entwickler mit einer Patentklage überziehen wollen, würden sie die Lizenz verlieren. Die Klausel regelt nun, dass Unternehmen durch ein Abkommen wie Microsoft und Novell es geschlossen haben das Recht verlieren, überhaupt GPL3-Software zu vertreiben. Der Novell-Sündenfall bleibt als vor dem Stichtag erfolgt gültig und die Patentfreistellung als wesentliche Neuerung der GPL3 wird damit überhaupt nicht tangiert.
Dies führt ja auch dazu, dass Microsoft in Form der Novellgutscheine (die sie als Gegenleistung für den Deal erkauft haben) womöglich selbst GPL3-Software vertreiben wird und damit Patentklagen gegen Entwickler Freier Software für den Konzern unmöglich würden.
Gruß,
Josh
Bidde!!
Ich bin kein Jurist, daher versteh ich das alles nicht wirklich.
Was hat sich nun dramatisch geändert von der v2 zur v3 und welche Programme sind schon unter v3 lizensiert?
Das alles in Richtung Patente geht leuchtet mir schon ein, aber so ganz hab ich das nicht gecheckt.
Grüße Andreas
Die GNU-Projekte tar und cpio haben bereits Releases unter der GPL v3 veröffentlicht.
"Wenn du Software vertreibst welche unter der GPLv3 lizenzsiert wurde UND Patente besitzt, welche diese Software betreffen, dann darfst du diese Patente nicht gegen andere Nutzer der Software einsetzen, ansonsten erlischt deine Lizenz automatisch."
Also nehmen wir mal an, M$ hätte gültige Patente bzgl. Samba. Nehmen wir mal an, M$ vertreibt außerdem Novells Suse Enterprise Server (welcher Samba unter GPLv3 enthält). Dann kann M$ in dem Fall nicht mehr sagen: "Die Kunden von Novell verklagen wir nicht, aber die von Red Hat schon!". Sobald M$ also Kunden (User) verklagen würde, welche nicht durch die Patentabkommen mit Novell, Linspire usw. geschützt sind, dann würde M$ automatisch die Lizenz verlieren Samba zu vertreiben.
Das Problem welches ich jedoch leider sehe ist folgendes. M$ stellt sich jetzt hin und behauptet: "Wir vertreiben ja gar keine GPLv3 Software, sondern lediglich Gutscheine für ein Produkt einer anderen Firma. Daher sind wir nicht von der GPLv3 betroffen." Die Frage ob "Gutscheine für SLES vertreiben" == "Distributor von GPLv3" gilt, müssen wohl die Juristen eindeutig klären. Ich könnte mir aber durchaus vorstellen, das M$ damit davon kommt.
http://www.heise.de/open/artikel/91928/0
und welche Programme sind schon unter v3 lizensiert?
Zumindest in Kürze werden alle GNU-Programme (GCC, tar, cp, ls, ...) sowie Samba und die glibc unter der GPL v3 bzw. der LGPL v3 stehen.
fs
Ist zwar ziemlich unwichtig, aber meine Warenwirtschaft CUON ist seit dem Wochenende ebenfalls unter GPL V3. Die letzte Version Khartum (0.38-9) stand noch unter der GPL V2. Im SVN ist aber ab jetzt alles unter der GPL V3.
Tschüß
Jürgen
Falsch: Die Patentfreistellungsklauseln gelt nur für Verträge, die nach dem 28.3.2007 geschlossen wurden. Der alte MS/Novell-Deal ist davon also nicht betroffen. Lies mal die GPL.
http://www.gnu.org/licenses/gpl-3.0.html
"unless you entered into that arrangement, or that patent license was granted, prior to 28 March 2007."
"A patent license is discriminatory if it does not include within the scope of its coverage, prohibits the exercise of, or is conditioned on the non-exercise of one or more of the rights that are specifically granted under this License. You may not convey a covered work if you are a party to an arrangement with a third party that is in the business of distributing software, under which you make payment to the third party based on the extent of your activity of conveying the work, and under which the third party grants, to any of the parties who would receive the covered work from you, a discriminatory patent license (a) in connection with copies of the covered work conveyed by you (or copies made from those copies), or (b) primarily for and in connection with specific products or compilations that contain the covered work, unless you entered into that arrangement, or that patent license was granted, prior to 28 March 2007."
Die Patentfreistellung der GPL3 bleibt natürlich auch für Novell erhalten und sollte Novell eines Tages Anwender oder Entwickler mit einer Patentklage überziehen wollen, würden sie die Lizenz verlieren. Die Klausel regelt nun, dass Unternehmen durch ein Abkommen wie Microsoft und Novell es geschlossen haben das Recht verlieren, überhaupt GPL3-Software zu vertreiben. Der Novell-Sündenfall bleibt als vor dem Stichtag erfolgt gültig und die Patentfreistellung als wesentliche Neuerung der GPL3 wird damit überhaupt nicht tangiert.
Dies führt ja auch dazu, dass Microsoft in Form der Novellgutscheine (die sie als Gegenleistung für den Deal erkauft haben) womöglich selbst GPL3-Software vertreiben wird und damit Patentklagen gegen Entwickler Freier Software für den Konzern unmöglich würden.
Hat Microsoft seinen FUD schon bewiesen?