Am 28.03.2007 wurde der dritte Entwurf der GPLv3 veröffentlicht, in dem die Patentklausel erstmals enthalten war. Das war also das erste Datum an dem jeder schriftlich nachlesen konnte, das die GPLv3 Abkommen wie MS/Novell nicht zulässt. Und mal ehrlich, auch wenn ich die Klausel gutheiße und das MS-Patentabkommen schädlich finde, kann ich nicht hergehen und einen Deal der zum damaligen Zeitpunkt rechtens war nachträglich verbieten. Bei Xandros und Linspire sieht die Sache anders aus. Zu den Zeitpunkten dieser Vertragsabschlüsse wusste jeder was mit der GPLv3 ins Haus steht. Auch wenn Verschwörungstheoretiker der FSF einen Kniefall vor Novell vorwerfen, fairness-halber und wahrscheinlich auch rechtlich wäre das nicht anders möglich gewesen. Ich würde jedenfalls abwarten und Tee trinken. Vielleicht ist am Ende Microsoft der Gelackmeierte, weil Novell v3-Pakete ausliefert und dadurch MS als offizieller Linux Reseller dank der GPL keinen einzigen anderen Distributor vor Gericht zerren darf.
Ja, das ist wirklich fair Novell gegenüber. Ich kenne aber auch viele Gesetzes- oder Richtlinien-Beschlüsse, die entweder keine Rücksicht auf Alt-Verträge nehmen oder diesen eine Übergangsfrist einräumen. Aber dass Novell jetzt für ewige Zeiten von dieser Klausel nicht betroffen ist, nur weil sie ein bisschen schneller als die anderen waren, das hat ein wenig ogou.
Für ewige Zeiten? Der Microsoft Novell Vertrag läuft nur 5 Jahre. Und bei einer möglichen Verlängerung (da gibt's höchstwahrscheinlich Änderungen) zählt dann sicher das Datum der Verlängerung und nicht der des Ursprungvertrages.