Ich glaube das meiste Geld kommt von Google. wg. der Standardsuche über Google durch Firefox, aber auch der Eintrag von Amazon und Ebay dürfte Geld gebracht haben.
Tja, da stellt sich die Frage warum nicht einfach die "Community" die Weiterentwicklung übernimmt. Das ist doch angeblich der große Vorteil von Open-Source...
Von Christopher Bratusek am Mo, 8. Oktober 2007 um 17:28 #
>> Das ist doch angeblich der große Vorteil von Open-Source...
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass überall wo "GPL" oder "3Clause-BSD" draufsteht auch gleich die Community mitentwickelt, wenn man die Community anspornen will, dann muss man das Projekt für die selbige erstmal schmackhaft machen, sonst läuft hier gar nichts.
1) So einfach ist das nicht. Gerade bei so großen Projekten ist es eben nicht so einfach diese "nebenher" zu entwickeln. Darum gibt es auch hinter praktisch jedem großen "freien" Softwareprojekt einen Geldgeber (egal ob das nun eine einzelne Firma ist, oder eine Stiftung wie im Fall von Mozilla), welchen einen Grundstock von Entwicklern mit Bezahlung anstellt.
2) Was verstehst du unter "Community"? Meiner Meinung muss das nicht bedeuten dass es ein Hobbyprojekt von einem oder mehreren Freiwilligen Entwicklern ist. Für mich zählen zu Community alle "Subjekte" (im rechtlichen Sinn, also auch Firmen, Stiftungen, ...) welche die Entwicklung in Form von "OSS" betreiben.
3) Man kann davon ausgehen dass Projekte für welche in der "Community" ausreichend Interesse auch erhalten bleiben. Man muss nur an Mozilla selbst denken. Ursprünglich von Netscape (CSS) abstammend, haben sich sofort einige Firmen gefunden die das Projekt in Form einer Stiftung als OSS weiter führten. Ein anders Beispiel ist Xorg. Nach Lizenzproblemen mit Xfree wurde das Projekt "nahlos" geforkt und unter anderm Namen weiter geführt. Kurz gesagt: es ist nicht nur ein angeblicher Vorteil. Dieser funtioniert auch wenn an Projekten ausreichen Interesse besteht.
"[...] haben sich sofort einige Firmen gefunden" ist aber stark übertrieben! Zunächst hat Netscape/AOL die Mozilla-Weiterentwicklung finanziert, und seit dem Auslaufen dieser Vereinbarung ist es (glücklicherweise) Google.
Bei der Anzahl an hauptberiflichen Entwicklern bei Mozilla kommen durchaus gigantische Beträge an Lohnkosten zusammen! Es ist keineswegs selbstverständlich, dass die Finanzierung dauerhaft gesichert ist. (Daher vermutlich auch das Einschleimen beim momentanen Sponsor Google, indem man Thunderbird ausgliedert.) Vor einiger Zeit hiess es ja sogar, dass u.U. sogar Firefox auf der Kippe stehen könnte, insbesondere was die Weiterentwicklung nach Version 3 angeht.
Aber warum sollte Google die Finanzierung von Firefox einstellen? Für Google ist es sehr wichtig, dass der IE nicht wieder ein quasi Standard wird und MS dadurch mehr Macht über die Entwicklung des Internets bekommt.
> 1) So einfach ist das nicht. Gerade bei so großen Projekten ist es eben nicht so einfach > diese "nebenher" zu entwickeln. Darum gibt es auch hinter praktisch jedem großen "freien" > Softwareprojekt einen Geldgeber
Also für das FlightGear Projekt gibt es keinen einzigen Geldgeber und dieses Projekt IST groß. Und die paar Werbebanner auf der FlightGear Webseite zählen nicht, die reichen vermutlich nichtmal für die Serverkosten.
Mail-Clients sind nicht sexy, Mail-Clients sind schwierig zu coden, Mail-Client-User sind undankbar (wenn er tut, macht man sich keine Gedanken über ihn, wenn nicht, meckert man, wenn einer seine Daten verliert, bricht die Hölle los). Alles keine guten Voraussetzungen, OSS-Entwickler anzuziehen. Ich kenne keinen konkurrenzfähigen Mail-Client, wo die Entwicklung ausschließlich oder auch nur größtenteils von "Hobbyisten" getragen wird.
> Und was ist, wenn TB keinen Gewinn abwerfen kann? Wird dann TB eingestampft?
Tja, vielleicht läuft der Thunderbird genau deswegen jetzt auch unter einer anderen Firma. Wenn alles schief läuft, wird dadurch Mozilla nicht mit beschmutzt sondern kann nach wie vor noch mit dem Firefox glänzen. Und wenn alles läuft hat es keinem geschadet.
Ich frag mich allerdings welches Unternehmen Thunderbird haben will und sich dann dafür Support einkauft. Also nicht das Thunderbird schlecht ist, für privatmenschen sehr schön, aber für Unternehmen die auch dafür bezahlen, muss da aber noch ordentlich was kommen.
Von Felix Schwarz am Di, 9. Oktober 2007 um 19:31 #
>> Ich frag mich allerdings welches Unternehmen Thunderbird haben will >> und sich dann dafür Support einkauft. Also nicht das Thunderbird >> schlecht ist, für privatmenschen sehr schön, aber für Unternehmen die >> auch dafür bezahlen, muss da aber noch ordentlich was kommen.
> Was genau fehlt denn? Welcher Opne source Mail Client leistet denn mehr?
Im Unternehmensumfeld fallen mir spontan ein: * Groupware-Anbindung, inkl. beschreibbaren Adressbüchern * Synchronisation mit Mobilgeräten * Kalender
Und auf den Mainstream bezogen ist es den meisten Unternehmern vermutlich völlig egal, ob es einen besseren Open Source-Client gibt, wenn Outlook die Messlatte für die Informationsarbeit (nicht Arbeit mit E-Mails!) schon relativ hoch legt.
Die Sauerei ist, dass Mozilla heute richtig richtig viel Geld hat und einfach nicht den Thunderbird und den Sunbird vernünftig querfinanziert hat. Dann kommt die Inkompetenz names Mitchell Baker an und torpediert ein Projekt, wo man jetzt nicht auf die Idee gekommen wäre, dass es irgendwie in frage stünde. Statt einem dritten Entwickler gibt es einen neuen Manager. Und der kehrt gleich seine niedere Gesinnung hervor in der Art wie er über den Abgang der Kernentwickler schreibt.
Unglaublich. Und das will ein Non-profit sein. So passiert es, wenn man Juristen in leitende Positionen lässt.
Wenn ich auch nicht Deine harschen Wörter selbst teile, so sehe ich es genauso, daß nun die Prinzipien der Mozilla-Foundation pervertiert werden.
Du irrst Dich daher indem Du die Corporation und die Foundation in einen Hut wirfst.
Wenn auch die Corporation ein gewinnorientiertes Unternehmen darstellt, so kann es eigentlich nicht sein, daß der Eigentümer - und das ist die Foundation - so sang und klanglos es hinnimmt, daß ihre Prinzipien nicht mehr berücksichtigt werden.
Das ist dann nämlich nicht der Zweck von ichtgewinnorientierten Unternehmen, einfach den Zweck auf ein Papier schreibt um Steuern zu sparen und dann alles einfach in einer Tochter doch rein gewinnorierntiert zu machen.
Vielleicht könnte man ENDLICH MAL einführen, daß Attachments automatisch abgetrennt werden, in einem persönlichen Ordner gespeichert (je nach Wunsch entweder lokal oder in einem allen zugänglichen Ordner) und dann der Desktop-Suche überlassen werden.
Die Performance von Thunderbird bei +1000 Mails mit großen Multimedia-Attachments, wie es *heute nunmal gang und gäbe ist*, ist nämlich katastrophal und für mich der Grund gewesen das gruselig unintuitive Outlook 2003 zu benutzen.
Andere Artikel sprechen sogar von 72 Millionen/Jahr.
Es ist m.E. okay, wenn TB keinen Gewinn abwirft.
Firefox macht doch genügend Geld, um TB weiter zu unterstützen.
Irgendwie und irgendwann holt einen das Geld verdienen müssen immer ein. Da kann man so laut community schreien, wie man will.
Das ist doch angeblich der große Vorteil von Open-Source...
Es ist ein weitverbreiteter Irrglaube, dass überall wo "GPL" oder "3Clause-BSD" draufsteht auch gleich die Community mitentwickelt, wenn man die Community anspornen will, dann muss man das Projekt für die selbige erstmal schmackhaft machen, sonst läuft hier gar nichts.
1) So einfach ist das nicht. Gerade bei so großen Projekten ist es eben nicht so einfach diese "nebenher" zu entwickeln. Darum gibt es auch hinter praktisch jedem großen "freien" Softwareprojekt einen Geldgeber (egal ob das nun eine einzelne Firma ist, oder eine Stiftung wie im Fall von Mozilla), welchen einen Grundstock von Entwicklern mit Bezahlung anstellt.
2) Was verstehst du unter "Community"? Meiner Meinung muss das nicht bedeuten dass es ein Hobbyprojekt von einem oder mehreren Freiwilligen Entwicklern ist. Für mich zählen zu Community alle "Subjekte" (im rechtlichen Sinn, also auch Firmen, Stiftungen, ...) welche die Entwicklung in Form von "OSS" betreiben.
3) Man kann davon ausgehen dass Projekte für welche in der "Community" ausreichend Interesse auch erhalten bleiben. Man muss nur an Mozilla selbst denken. Ursprünglich von Netscape (CSS) abstammend, haben sich sofort einige Firmen gefunden die das Projekt in Form einer Stiftung als OSS weiter führten.
Ein anders Beispiel ist Xorg. Nach Lizenzproblemen mit Xfree wurde das Projekt "nahlos" geforkt und unter anderm Namen weiter geführt.
Kurz gesagt: es ist nicht nur ein angeblicher Vorteil. Dieser funtioniert auch wenn an Projekten ausreichen Interesse besteht.
Bei der Anzahl an hauptberiflichen Entwicklern bei Mozilla kommen durchaus gigantische Beträge an Lohnkosten zusammen! Es ist keineswegs selbstverständlich, dass die Finanzierung dauerhaft gesichert ist. (Daher vermutlich auch das Einschleimen beim momentanen Sponsor Google, indem man Thunderbird ausgliedert.) Vor einiger Zeit hiess es ja sogar, dass u.U. sogar Firefox auf der Kippe stehen könnte, insbesondere was die Weiterentwicklung nach Version 3 angeht.
> diese "nebenher" zu entwickeln. Darum gibt es auch hinter praktisch jedem großen "freien"
> Softwareprojekt einen Geldgeber
Also für das FlightGear Projekt gibt es keinen einzigen Geldgeber und dieses Projekt IST groß.
Und die paar Werbebanner auf der FlightGear Webseite zählen nicht, die reichen vermutlich nichtmal für die Serverkosten.
Gibt es hinter Kontact auch ein Unternehmen?
Tja, vielleicht läuft der Thunderbird genau deswegen jetzt auch unter einer anderen Firma.
Wenn alles schief läuft, wird dadurch Mozilla nicht mit beschmutzt sondern kann nach wie vor noch mit dem Firefox glänzen. Und wenn alles läuft hat es keinem geschadet.
Ich frag mich allerdings welches Unternehmen Thunderbird haben will und sich dann dafür Support einkauft.
Also nicht das Thunderbird schlecht ist, für privatmenschen sehr schön, aber für Unternehmen die auch dafür bezahlen, muss da aber noch ordentlich was kommen.
>> und sich dann dafür Support einkauft. Also nicht das Thunderbird
>> schlecht ist, für privatmenschen sehr schön, aber für Unternehmen die
>> auch dafür bezahlen, muss da aber noch ordentlich was kommen.
> Was genau fehlt denn? Welcher Opne source Mail Client leistet denn mehr?
Im Unternehmensumfeld fallen mir spontan ein:
* Groupware-Anbindung, inkl. beschreibbaren Adressbüchern
* Synchronisation mit Mobilgeräten
* Kalender
Und auf den Mainstream bezogen ist es den meisten Unternehmern vermutlich völlig egal, ob es einen besseren Open Source-Client gibt, wenn Outlook die Messlatte für die Informationsarbeit (nicht Arbeit mit E-Mails!) schon relativ hoch legt.
fs
Unglaublich. Und das will ein Non-profit sein. So passiert es, wenn man Juristen in leitende Positionen lässt.
Du irrst Dich daher indem Du die Corporation und die Foundation in einen Hut wirfst.
Wenn auch die Corporation ein gewinnorientiertes Unternehmen darstellt, so kann es eigentlich nicht sein, daß der Eigentümer - und das ist die Foundation - so sang und klanglos es hinnimmt, daß ihre Prinzipien nicht mehr berücksichtigt werden.
Das ist dann nämlich nicht der Zweck von ichtgewinnorientierten Unternehmen, einfach den Zweck auf ein Papier schreibt um Steuern zu sparen und dann alles einfach in einer Tochter doch rein gewinnorierntiert zu machen.
Hmmm, naja, der ADAC macht es ja genauso...
Was sollen wir Juristen denn sonst tun? Etwas Vernünftiges haben wir doch nicht gelernt.
Allerdings sollte es dann zu Zoff mit BWLern kommen - für die gilt ja bekanntlich selbiges
Die Performance von Thunderbird bei +1000 Mails mit großen Multimedia-Attachments, wie es *heute nunmal gang und gäbe ist*, ist nämlich katastrophal und für mich der Grund gewesen das gruselig unintuitive Outlook 2003 zu benutzen.