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Thema: Software-Suite für den Mittelstand von Novell

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Torsten am Do, 18. Oktober 2007 um 11:22 #
Es könnte auch andersherum gehen. Ein paar Unternehmen, die diese alltäglichen Anforderungen ganz gut kennen, können von einem Anbieter gezielt eine Software für ihre Zwecke entwickeln lassen und das Ergebnis als FOSS freigeben. Die Krankenkassen haben ja schon einen ähnlichen Weg eingeschlagen.
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    Von Rufus am Do, 18. Oktober 2007 um 14:44 #
    Das ist zwar eine mögliche Vorstellung, aber nur für Leute, die von der Praxis in Unternehmen keine Ahnung haben. Nur "Freie Software" Ideologen halten das für einen realistischen Weg.

    Man betrachte die nötigen Vorraussetzungen: Die Unternehmen müsste sich über die folgenden Felder absprechen und koordineren können:


    1. Wer den Anfang macht. Sicher sagt jeder: "Ooch, wäre es nicht schön, wenn wir nicht das und das machen könnten?" Schön sicher. Wenn's aber darum geht, andere Unternehmen tatsächlich anzusprechen, hat niemand personelle Kapazitäten frei. Wieso auch? Es ist schließlich nicht das Kerngeschäft.

    2. Wer dazu gehört. Unternehmen, die vergleichbare Anforderungen haben, sind meist auch Konkurrenten. Das gespaltene Verhältnis macht die Koordination zu einem Politikum, das Zeit und Geld verschlingt.

    3. Die Funktionalität der Software. Jeder, der schon mal für jemand anderen etwas gestaltet oder entwickelt hat, weiß, wie schwer es ist, die Vorstellungen des Klienten zu treffen. Denen fällt vieles meist erst später ein. Wie sollen fachfremde Unternehmen das untereinander hinbekommen? Die freiwilligen und erfahrenen Linux-Entwicklen können sich ja nicht mal auf eine Desktop-Plattform einigen!

    4. Die vertragliche Gestaltung. Eine Absprache, wenn man sie denn treffen kann, ist nichts wert ohne Vertrag. Allein die Kosten für die Anwälte!

    5. Die Kostenaufteilung. Fällt Feature X noch unter den Vertrag oder wird damit von allen bezahlt oder nicht mehr? Wieso sollten Unternehmen, die Feature X nicht brauchen, die Kosten mittragen? Wenn sie dafür Feature Y bekommen, ist das eine gerechte Entlohnung oder nicht?

    6. Die Gesamtkosten. Sicher, alle denken Open Sourde wäre billiger. Aber wenn es schon Closed-Source Software gibt, die bereits macht, was man will, wozu eine eigene Entwicklung starten? Deren Kosten würde man nur auf wenige Schultern verteilen, während die Entwicklungskosten eine bestehenden Lösung sich meistens schon auf viele Schulter verteilen.

    7. Das Riskio. Man kennt es vom Hausbau, aus der Projektplanung für öffentliche Investitionen und auch bei der Erstellung von Software: Die Kosten können explodieren. Wer soll dafür das Risiko tragen und warum?

    8. Die Selbstlosigkeit aller. Warum sollte man für mehrere Millionen eine Software entwickeln, die dann kostenlos von chinesischen und anderen Billiglohnland-Konkurrenten genutzt werden kann? Jeglicher Preisvorteil, den man eventuell gewinnen könnte, wäre nicht nur dahin, er würde sogar noch ins Nachteil umschlagen!


    Durchdenkt man das also nüchtern und abseits de Stallmann'schen Propaganda, dann stellt man schnell fest: Wenn das jemand machen wollten, wäre es sinnvoller, eine seperate Firma zu gründen, welche die Software entwickelt und dann traditionell vertreibt -- das muß nicht mal vollständig Closed Source sein; das Verbot der Weitergabe würde völlig reichen.

    Aber Autsch! Das wäre ja "unfreie" Software und die ist ja angeblich "unethisch".

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