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Thema: Bruce Perens fordert Firmen zu gemeinsamer Entwicklung auf

32 Kommentar(e) || Alle anzeigen ||  RSS
Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von Peter am Mo, 12. November 2007 um 09:20 #
Kritik an Perens's Aussagen kam von einem Vertreter von Microsoft, der Probleme im Zusammenhang mit Open Source sieht. Immer wieder wurde bei Firmen, die von Microsoft aufgekauft wurden, Quellcode von Open-Source-Projekten entdeckt, der illegal in proprietäre Programme kopiert wurde.

Was ist denn das für eine Kritik? Ich verstehe da den Zusammenhang nicht. An der Stelle ist doch nicht etwas im Zusammengang mit OSS falsch. Oder wollen die sagen: "Gäbe es kein OpenSource, dann gäbe es auch keinen illegalen Quellcode in unseren *aufgekauften* Produkten"?

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    Von Mark am Mo, 12. November 2007 um 10:42 #
    Natürlich ist es ein Problem wenn man plötzlich feststellt das Teile der Software die man gekauft hat vom Vorbesitzer geklaut wurden. Aber das dies ausschließlich ein Problem freier Software sein soll kann ich auch nicht erkennen ;-)
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      Von Ypsi am Mo, 12. November 2007 um 10:44 #
      Läßt aber den Schluß zu, dass sie über geklauten proprietären Code, wenn sie ihn vorfinden, den Mantel des Schweigens legen. :)
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        Von Peter am Mo, 12. November 2007 um 11:02 #
        Wie sollen sie das herausfinden (ja, prinzipiell ist es möglich)? Ein Abgleich mit offenliegenden Quellen ist simpel, hingegen mit Code der nur als binärer Blob vorliegt ist das diffizil. Ein Bekannter von mir programmiert auf Arbeit auch schön vor sich hin. Wenn er mal nicht weiter kommt nimmt er hin und wieder Code aus Foren (in dem über ein vergleichbares Problem diskutiert wird) oder anderen on-line Ressourcen ohne sich über die Quellen auch nur ansatzweise Gedanken zu machen. Bedenklich!
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          Von any body am Mo, 12. November 2007 um 11:12 #
          > Code aus Foren

          Ist i.d.R. kein Problem, da er nur in den seltendsten Fällen die nötige Schöpfungshöhe für geistige Schutzrechte erreicht.

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    Von Rufus am Mo, 12. November 2007 um 14:43 #
    Ich glaube, es geht dabei weniger um eine Kritik, sondern um eine Warnung: Ein Unternehmen, welches einen Teil seine selbst-entwickelten Software als Open Source erstellt, könnnte sich damit selbst in den Fuß schießen.

    Sollte man beispielsweise später zu der Ansicht gelangen, ein Teil der eigene Software wäre in einem eigene Profit-Center vertriebsfähig (und damit auch verkaufsfähig), wäre eine Durchsetzung mit GPL-Code etwa recht hinderlich und könnte weitere rechtliche Konsequenzen haben.

    Die Kritik richtete sich also vielleicht eher an Perens, der fröhlich mögliche Vorteile seines Vorschlages hervorhebt, die möglichen Nachteile aber unter den Tisch fallen läßt.

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      Von Kevin Krammer am Mo, 12. November 2007 um 22:02 #
      Wenn ein Unternehmen Software selbst entwickelt und als Open Source vertreibt, haben sie weiterhin das Urheberrecht und daher auch die Möglichkeit, bei Bedarf ein Dual-/Multilizenzsystem zu benutzen, oder überhaupt nur mehr eine Closed Source Variante weiter zu entwickeln.

      Das in diesem Thread diskutierte Problem ist das "unabsichtlicht" (gaaanz sicher) Klauen von Code anderer, also das Intellectual Property einer anderen Firma illegalerweise zu verwenden.

      Dazu braucht man lediglich Zugriff auf diesen Code, der nicht notwendigerweise unter einer sogenannten Open Source Lizenz stehen muss (Microsoft ermöglicht den Zugriff auf ihren Code unter sehr unterschiedlichen Lizenzen).

      Würde mich nicht wundern, wenn Microsoft in Code von Firmen, die sie gekauft haben, auch "unabsichtlich" (gaaanz sicher) geklauten Microsoft Code gefunden haben.

      Diese "Kritik" ist wieder mal eine typische Microsoft Reaktion, die sie immer zeigen, wenn ihnen nichts inhaltlich relevantes eingefallen ist. Für so eine große Firma ziemlich armseelig.

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        Von Rufus am Mo, 12. November 2007 um 23:33 #
        Wenn der eigene Code von GPL-Code Dritter durchsetzt wurde, nachdem man ihn als unter der GPL freigegeben hat, dürfte eine Relizenzierung schwierig werden. Oder willst Du etwas anderes behaupten?
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          Von Keno am Mo, 12. November 2007 um 23:53 #
          Tja, in dem Fall musst Du auf GPL-Code von Dritten verzichten oder ihn selber programmieren. Die "Dritten" haben sich mit der GPL in der Regel etwas gedacht und sehen es natürlich nicht gerne, wenn Du ihn einfach nimmst und unter eine andere Lizenz packst. Diese Probleme hast Du aber fast immer, wenn Du Code von Dritten nimmst, mit fast allen Lizenzen.
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          Von pinky am Di, 13. November 2007 um 00:30 #
          >Wenn der eigene Code von GPL-Code Dritter durchsetzt wurde, nachdem man ihn als unter der GPL freigegeben hat, dürfte eine Relizenzierung schwierig werden. Oder willst Du etwas anderes behaupten?

          Den eigenen Code darf man jederzeit auch wieder unter einer anderen Lizenz verwenden. Der Urheber hat an seinem Code immer alle Rechte und verliert diese auch nicht durch eine eventuelle Veroeffentlichung unter der GPL oder durch die kombination mit GPL code.

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          Von Kevin Krammer am Di, 13. November 2007 um 00:35 #
          Sie können ihren Code immer relizenzieren, das ist schließlich ihr Recht als Urheber.

          Wenn eine Firma ein Produkt unter GPL veröffentlicht, um es später vielleicht wieder zu proprietarisieren, werden sie fremden GPL Code nur als getrennten Teil oder mit entsprechender Überantwortung oder Lizenzierungsvollmacht übernehmen.

          D.h. die selbe Verfahrensweise die man auch bei der Benutzung von proprietär lizenzierten Fremdcode macht, d.h. nicht wahlfrei irgenwo in die eignen Sourcen hineinkopieren, um es entsprechend leicht wieder entfernbar zu haben, oder sich darauf einrichten, entsprechende Komponenten neu zu schreiben.

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            Von Rufus am Di, 13. November 2007 um 10:43 #
            Es ist gut, dass wir das alle (inklusive pinky und Keno) ähnlich sehen.

            Doch wie Catonga weiter unter schon schrieb: Wo sind dann meine Vorteile, den Code unter GPL frei zu geben? Es ist eh schon unwahrscheinlich, dass erhebliche Beiträge von Dritten kommen. Noch unwahrscheinlicher ist, dass diese für mich nützlich sind und ich dadurch Kosten einsparen kann. Dann soll ich auch noch diese Beiträge gesondert verwalten, damit ich sie im Zweifel wieder los werde.

            Und falls ich sie wieder los geworden bin, muß ich am Ende immer noch mit einer kostenlosen Alternative des eigenen Codes in Wettbewerb treten!

            In der Summe klingt das nicht nach einer guten Idee.

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              Von Kevin Krammer am Di, 13. November 2007 um 19:24 #
              Tja, scheinbar sehen da einige Firmen eher Vor- als Nachteile, z.B. MySQL und Trolltech.

              Aber vielleicht ist das ja in Skandinavien anders, die sind meistens den anderen Europäern voraus.

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                Von Rufus am Mi, 14. November 2007 um 10:07 #
                Ist es ein Wunder, dass sich diese Beispiele auf Anbieter von Entwicklungs-Plattformen beschränken?

                Für deren Kunden sind häufig die Kosten der GPL-Version astronomisch hoch: Sie bestehen im Verzicht auf alle Einnahmen. So kann man natürlich Konkurrenz ausschalten.

                Warum gibt es wohl keinen Anbieter von Endnutzer-Software, der eine Doppellizenz benutzt? Oder besser noch: Warum gründest Du keine Firma, die so etwas wie Adobe Photoshop herstellt, und das Produkt doppellizenziert? Ich bin sicher, dieses brilliante Geschäftsmodell würde viele umhauen!

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        Von Catonga am Di, 13. November 2007 um 02:14 #
        > Wenn ein Unternehmen Software selbst entwickelt und als Open Source vertreibt, haben sie weiterhin das Urheberrecht und
        > daher auch die Möglichkeit, bei Bedarf ein Dual-/Multilizenzsystem zu benutzen, oder überhaupt nur mehr eine Closed Source
        > Variante weiter zu entwickeln.

        Schön, aber welchen Vorteil sollte dann ein Unternehmem haben, ihren komplette Code unter die GPL zu stellen?
        Denn sobald jemand Außenstehendes am Projekt mitentwickelt wird eine Close Source Variante schwierig.
        D.h. man müßte diesen fremden GPL Code rausnehmen und damit war die GPLisierung des eigenen Projekts wenig sinnvoll,
        zumindest gilt das solange, solange es keine anderen positiven Nebeneffekte hat.

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          Von LH am Di, 13. November 2007 um 10:56 #
          Nicht selten findet ja nicht nur eine Offenlegung statt, sondern eine Dualizensierung, und die Ansage das man die Rechte am eigenen Code, auch wenn man es als GPL beisteuern will, an die Originalfirma abtretten muss die ihn dann in die GPL Version mit einbaut. (oder eine andere Lizenz, soetwas geht nicht nur mit der GPL).

          Dann kann man daraus auch wieder Closed Source machen wenn man von jedem der Code beigesteuert hat entsprechende Rechte überlassen bekommen hat.

          Wenn einzelne die Rechte nicht abgeben wollen kommt ihr Code halt nicht in den offizielle Zweig und sie müssen es immer gegenpatchen oder es komplett Forken.

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          Von Kevin Krammer am Di, 13. November 2007 um 11:18 #
          Schön, aber welchen Vorteil sollte dann ein Unternehmem haben, ihren komplette Code unter die GPL zu stellen?

          Zum Beispiel größere Verbreitung, siehe u.a. MySQL.

          Denn sobald jemand Außenstehendes am Projekt mitentwickelt wird eine Close Source Variante schwierig.

          Da gibts mehrere Möglichkeiten, u.a. Copyrightassignment, Modularisierung, etc.

          Mitentwicklung ist auch nur ein Teil der Möglichkeiten, etwas das auch sehr stark davon abhängt, ob der Hersteller diese Arbeitsweise möchte, d.h. entsprechende Communitybildung unterstützt, etc.

          Auch Änderungen, die externe Entwickler in ihren Codezweigen machen, z.B. Anpassungen für ihre Kunden, können dem Ursprungshersteller als Quelle von Ideen für die eigene Entwicklung dienen, bzw. kann vielleicht so ein externen Entwickler als Auftragsentwickler oder Angestellter gewonnen werden.

          Es ermöglicht externen Entwicklern auch genauere Bugreports zu machen, möglicherweise mit Patch. So einen Patch muss man nicht nötigerweise übernehmen, oft kann ein externen Entwickler auch Nebeneffekte übersehen, aber es hilft die Ursache deutlich einzugrenzen.

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          Von Keno am Di, 13. November 2007 um 17:08 #
          > Schön, aber welchen Vorteil sollte dann ein Unternehmem haben, ihren komplette Code
          > unter die GPL zu stellen?

          Zum Beispiel, wenn eine Firma die mächtige Basis an GPL-Code für die eigenen Projekte nutzen möchte. Es gibt ja nicht wenige, die ihr Geld weniger mit dem Verkauf von Code machen, als mit der Bereitstellung von Lösungen.

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Von akf am Mo, 12. November 2007 um 09:24 #
Aha, laut Microsoft ist also das Problem von Open Source, dass es nicht immer legal verwendet wird?
Kleiner Tipp an Microsoft: eure proprietäre Software wird auch nicht immer legal verwendet. ;-)
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Von theBohemian am Mo, 12. November 2007 um 11:13 #
> Immer wieder wurde bei Firmen, die von Microsoft aufgekauft wurden, Quellcode von Open-Source-Projekten entdeckt, der illegal in proprietäre Programme kopiert wurde.
Solange die fragliche Software nicht einem größerem Publikum zugänglich gemacht worden ist (Angestellte der Firma ist OK) ist das [L]GPL-konform und bei allen Nicht-Copyleft Lizenzen ja sowieso OK.

Beweis hier: http://www.gnu.org/licenses/gpl-faq.html#GPLRequireSourcePostedPublic

Dadurch das oben genannte Aussage in allen möglichen News-Meldungen im Netz auftaucht, verbreitet sich aber wieder schön eine unrichtige Vereinfachung ...

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    Von LH am Mo, 12. November 2007 um 11:52 #
    Du darfst auch bei einer reinen internen Nutzung eine GPL Lib nicht aus einer Propritäten Anwendung herraus nutzen, und schon garnicht darfst du Quellcode aus einem GPL Code in eine propritäten Anwendung kopieren, ob intern oder nicht.
    Zumal die meisten Anwendungen von denen MS spricht sicherlich auch extern genutzt werden.
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      Von Mana am Mo, 12. November 2007 um 12:11 #
      Entschuldige, aber du verbreitest Unsinn.

      Die Einchränkungen die die GPL dir auferlegt (Quellcode inklusive Änderungen weitergeben, GPL Text weitergeben usw.) gelten dann wenn du die Software tatsächlich an Extern weitergibst. Eine Weitergabe an eigene Mitarbeiter ist keine in diesem Sinne.
      Du kannst dir also the Gimp im quellcode herunterladen, von der Entwicklungsabteilung anpassen lassen und in kompilierter Form der Grafikabteilung zur Verfügung stellen. Ohne Quellcode.

      Gibst du das Programm allerdings an Dritte weiter, dann bist du an die Bedingungen der GPL gebunden.

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        Von LH am Mo, 12. November 2007 um 12:19 #
        Ich verbreite keinen Unsinn, du hast nicht verstanden was ich meine.

        Ich spreche von der Verbindung von GPL Software mit propritärer Software, nicht davon das eigene Entwickler die Software anpassen und den Code nicht nach aussen geben. Das ist sicher nicht das was MS stört, siehe Zitat:

        "der illegal in proprietäre Programme kopiert wurde."

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          Von pinky am Mo, 12. November 2007 um 23:39 #
          >Ich spreche von der Verbindung von GPL Software mit propritärer Software

          Das ist kein Problem, solange du die Software nicht weitergibst.
          Die GPL stellt nur Bedingungen an die Weitergabe des Programms!

          Was du in deinen 4 Wänden machst ist vollkommen egal. Es wäre auch Schwachsinn sowas regeln zu wollen, denn wie soll ich denn bitte mitbekommen was du auf deinem PC machst bzw. was geht mich das an?

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          Von Catonga am Di, 13. November 2007 um 02:23 #
          > Ich verbreite keinen Unsinn, du hast nicht verstanden was ich meine.

          Doch, siehe unten.

          > Ich spreche von der Verbindung von GPL Software mit propritärer Software,
          > nicht davon das eigene Entwickler die Software anpassen und den Code nicht nach aussen geben.

          Mit Propritäre Software ist hier wohl eigener Quellcode gemeint und ob du deinen eigenen Quellcode der für andere Propritär ist, in GPL Code einbaust oder du diesen um GPL Code herumschreibst (das Erweitern des GPL Codes), macht keinen Unterschied.

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            Von LH am Di, 13. November 2007 um 10:25 #
            Nein, so einfach wie ihr behauptet ist es nicht.

            Wir reden hier von Firmen (den darauf bezieht sich Microsoft, also sollten wir darauf auch als Grundlage bleiben), die Firmen aufkaufen die GPL Software mit Nicht-GPL Software direkt gemixt haben.

            Hier zu behaupten "was man in den eigenen 4-Wänden macht geht keinen was an" ist Unsinnig.

            1. Microsoft hat Geld für diese Firmen bezahlt das diese Firmen das geistige Eigentum an den Produkten haben. Dem ist aber nicht so, es wurde GPL Code genutzt in den eigenen nicht-GPL Programmen

            2. Ihr interpretiert den Absatz das machen mit GPL intern machen kann was man will, dem ist aber nicht so. Die anderen Regeln (nicht mixen mit nicht-GPL Software) gilt auch weiterhin. Natürlich darf man GPL Software erweitern und die Erweiterungen geheimhalten, ABER:
            Man darf dennoch nicht Quellcode von GPL Software aus der GPL Software nehmen und in andere Projekte die nicht-GPL sind verpflanzen. Das kann man technisch tun, aber dann missachtet man die Lizent.

            Es geht mir wie gesagt um GPL -> Propritär, nicht umgekehrt, denn so verstehe ich MS. Und das geht nicht.

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              Von nixname am Di, 13. November 2007 um 11:07 #
              Vielen Dank für diese Erläuterungen - es ist erschreckend, wie wenig Leute sich mit der GPL auskennen, aber sie als "die einzig richtige" Lizenz vergöttern. Über die vielen rechtlichen Probleme bei Zusammenarbeit im professionellen Umfeld haben nur wenig sich Gedanken gemacht - eben weil viele von denen nicht als professionelle Softwareentwickler arbeiten, bzw. schlicht nur Angestellte sind und kein unternehmerisch-rechtliches Risiko tragen. Spätestend wenn man seine eigene Softwarefirma gegründet hat und das erste Abmahnschreiben ins Haus geflattert kommt, fängt man an, sich von seinen naiven Illusionen zu trennen. An Universitäten wird auf viele dieser Aspekte gar nicht eingegangen. Entsprechend uninformiert sind die Informatiker, wenn sie bei Firmen anfangen. Und entsprechend viel "Müll" wird in Foren gepostet.
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              Von pinky am Di, 13. November 2007 um 12:17 #
              >Wir reden hier von Firmen (den darauf bezieht sich Microsoft, also sollten wir darauf auch als Grundlage bleiben), die Firmen aufkaufen die GPL Software mit Nicht-GPL Software direkt gemixt haben.

              Solange sie das intern gemacht haben ist das kein Problem. Haben sie natürlich eine Kombination mit inkompatiblen Lizenzen veröffentlicht (verkauft), dann war es eine Urheberrechtsverletzung.

              >Hier zu behaupten "was man in den eigenen 4-Wänden macht geht keinen was an" ist Unsinnig.

              Nein, dass ist nicht Unsinn das ist die GPL! Die GPL macht keine Einschränkungen was du als Privatperson oder als Firma intern machst.

              >Microsoft hat Geld für diese Firmen bezahlt das diese Firmen das geistige Eigentum an den Produkten haben. Dem ist aber nicht so, es wurde GPL Code genutzt in den eigenen nicht-GPL Programmen

              Tja, wenn man für was bezahlt was es nicht gibt (-> "geistiges Eigentum") ist man selber Schuld. :D *SCNR*

              Ernst: Wenn Microsoft eine Firma aufkauft, dann erhalten sie natürlich alle Verwertungsrechte (in den USA vielleicht sogar das Urheberrecht) an der Software die die Firma entwickelt hat. Hat diese Firma aber auch Fremdcode verwendet (egal ob GPL, BSD-Lizenz, MS-EULA,...), dann ist dieser natürlich nicht Gegensand des verkaufs, da die Firma ja garnicht alle Rechte an diesem Code hat.

              >Man darf dennoch nicht Quellcode von GPL Software aus der GPL Software nehmen und in andere Projekte die nicht-GPL sind verpflanzen. Das kann man technisch tun, aber dann missachtet man die Lizent.

              Solange du die Software nicht weitergibts kannst du das machen! Die GPL macht nur Aussagen zur Weitergabe von GPL Software, nicht zum "einsatz" von GPL Software.

              >Es geht mir wie gesagt um GPL -> Propritär, nicht umgekehrt, denn so verstehe ich MS. Und das geht nicht.

              Solange es internen Software der Firma war haben sie nichts falsch gemacht. Hat diese Firma natürlich unter einer nicht-kompatiblen Lizenz Software vertrieben in der GPL Code drin war, dann hat diese Firma eine Urheberrechtsverletzung zu kämpfen und der Käufer der Firma (z.B. Microsoft) hat dann natürlich mit diesem Problem zu kämpfen.

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                Von LH am Di, 13. November 2007 um 13:10 #
                "Die GPL macht nur Aussagen zur Weitergabe von GPL Software, nicht zum "einsatz" von GPL Software."

                Das ist so nicht richtig, die GPL regelt nicht nur die Weitergabe, sondern sehr wohl auch das Nutzen des Programms im Sinne von "was darf ich mit dem Quellcode machen", aber auch ganz besonders dem Linking mit anderen Programmen.

                Schön sieht man das auch an folgendem letzten Absatz:
                "The GNU General Public License does not permit incorporating your program into proprietary programs. "
                (http://www.gnu.org/licenses/gpl.html)

                Natürlich kann man das einfach ignorieren, wo kein Kläger da kein Richter.

                Ansonsten solltest du, wenn du wirklich meinst die GPL regelt nur die Weitergabe, die Lizenz nocheinmal genauer lesen. Zwar ist dies ein wichtiger Teil der Lizenz, aber nicht der einzige Aspekt dieser.

                Ich behaupte garnicht ein GPL Experte zu sein, aber das ist doch etwas extrem vereinfacht von dir ;)

                "Die GPL macht keine Einschränkungen was du als Privatperson oder als Firma intern machst."

                Doch, du darfst auch Intern das Linken nicht gegen die Lizenz durchführen. Wenn du es anders siehst zeige mir bitte den passenden FAQ Eintrag oder den Absatz in der Lizenz welcher expliziert erklärt das Intern andere Regeln als Extern gelten. (außer das man bei interner Nutzung keinen Code extern rausgeben muss, aber das löst ja nicht ALLE anderen Regeln auf )

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                  Von pinky am Di, 13. November 2007 um 15:46 #
                  >Das ist so nicht richtig, die GPL regelt nicht nur die Weitergabe, sondern sehr wohl auch das Nutzen des Programms im Sinne von "was darf ich mit dem Quellcode machen", aber auch ganz besonders dem Linking mit anderen Programmen.

                  Wo wird der reine "Nutzen" des Programms geregelt?

                  Alle Aussagen, auf die du dich vermutlich beziehst, stehen unter:

                  "4. Conveying Verbatim Copies."

                  "5. Conveying Modified Source Versions."

                  "6. Conveying Non-Source Forms."

                  Es geht also immer nur um Conveying:

                  "To “convey” a work means any kind of propagation that enables other parties to make or receive copies. Mere interaction with a user through a computer network, with no transfer of a copy, is not conveying..."

                  Quelle: http://www.fsf.org/licensing/licenses/gpl.html

                  Auch die Preamble sagt u.a.:

                  "To protect your rights, we need to prevent others from denying you these rights or asking you to surrender the rights. Therefore, you have certain responsibilities if you distribute copies of the software, or if you modify it: responsibilities to respect the freedom of others."

                  Es geht also darum die Freiheit der "anderen" zu respektieren, dass greift aber logischerweise erst bei der Weitergabe. Vorher sind nämlich keine "anderen" im Spiel.

                  Sorry, wenn ich dir jetzt keine Stelle im FAQ nennen kann. Ich kann es nur mit Argumenten versuchen. Ich habe auch den GPLv3 Prozess sehr intensiv verfolgt und da wurde auch immer wieder deutlich gesagt (von RMS und Eben Mogeln), dass die GPL nie etwas damit zu tun hat was du privat in deinen 4 Wänden machst. Der GPL geht es darum, dass jeder Empfänger der Software die gleichen Rechte hat und nicht darum dich in deinem ganz privaten Handeln einzuschränken oder zu bevormunden.

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