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Sa, 2. Februar 2008, 16:15

Software::Distributionen

Gentoo zurück in der Spur

Nach den Turbulenzen um die Distribution Gentoo, deren rechtlicher Status als Stiftung im US-Bundesstaat New Mexico widerrufen wurde, hat sich die Lage wieder beruhigt.

Hervorgerufen durch eine schlechte Informationspolitik der Verantwortlichen herrschte einige Tage Unsicherheit über den Stand der Dinge. Mittlerweile hat sich das PR-Team unter neuer Führung rekonstituiert und die Homepage aktualisiert. Zu den Neuerungen zählt auch die offizielle Diskussion der einzelnen Newseinträge im Webforum.

Der wöchentliche Newsletter wird offiziell eingestellt, da ein neues Team sich um eine monatliche Version bemühen wird, deren erste Ausgabe bereits erschienen ist.

Die rechtlichen Probleme wurden analysiert und sollen in den nächsten Wochen aus dem Weg geräumt werden. Grant Goodyear hat als Verantwortlicher bereits im Sommer 2007 alle nötigen Papiere eingereicht, die auf dem Postweg wohl verloren gingen. Da er es nicht weiter verfolgt und kontrolliert hat, fror der Staat New Mexico die Zulassung als Stiftung ein. Dieses Einfrieren ist kein Auflösen, die Stiftung existiert also nach wie vor. Die nötigen Papiere wurden am 18. Januar erneut versandt und führen dazu, dass die Gentoo Foundation wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt wird.

Die Kuratoriumsmitglieder, die noch übrig sind, haben eine Neuwahl beauftragt, die sich momentan in der Nominierungsphase befindet. Dabei wurde auch Daniel Robbins bedacht, der aber ablehnte, da er nicht die Zeit für eine demokratische Regelung aufbringen kann. Eine diktatorische Lösung, die ihm vorschwebte, wäre seiner Ansicht nach zeitlich effizienter gewesen. Der neue Vorstand will sich darum bemühen, eine dauerhaftere Lösung zu finden. Im Raum steht die Übergabe an eine Organisation, die Erfahrung im rechtlichen Managment von Open-Source-Projekten hat.

Die übersprungene Veröffentlichung von Version 2007.1 wird durch Version 2008.0 ersetzt, deren Zeitplan bereits feststeht. Am 3. März wird eine Beta-Version veröffentlicht, die bis spätestens 17. März in die offizielle Freigabe münden soll. Die Benutzer wurden im Vorfeld aufgerufen, aktiv Vorschläge einzureichen, ebenso wurde ein Treffen des Release-Teams öffentlich im IRC abgehalten, das viele Besucher anzog. Das neue Release wird mit Kernel 2.6.24, KDE 3.5.8, GNOME 2.20.3 und Xfce 4.4.2 ausgeliefert werden. KDE 4.0 wurde auch in die Distribution aufgenommen, wird aber ausdrücklich als experimentell bezeichnet (und kann parallel zur 3er-Serie installiert werden).

Die rein rechtlichen Probleme hatten und haben aus Sicht der Entwickler keinerlei Einfluss auf die Entwicklungsleistung an Gentoo. Diese sei seit langer Zeit konstant, wobei aber verschiedene Arbeitsfelder mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten voranschreiten. (Christian Faulhammer/hjb)

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