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Sa, 9. August 2008, 13:14

Software::Distributionen

Linspire wird eingestellt

Nach der Übernahme von Linspire durch Xandros kristallisiert sich allmählich die Strategie des kanadischen Linux-Distributors heraus.

Nach dem Kauf von Linspire verfügte Xandros über drei Desktop-Produkte, den eigenen Xandros-Desktop sowie Linspire und dessen ohne proprietäre Erweiterungen ausgelieferte Version Freespire. Es ist daher keine Überraschung, dass das Unternehmen diese nun konsolidieren will.

Während Xandros direkt auf Debian GNU/Linux aufbaut, waren Linspire und Freespire zu Ubuntu als Basis gewechselt und damit nur noch ähnlich, aber nicht mehr kompatibel zu Debian. Vor einer Woche hatte Xandros jedoch angekündigt, dies rückgängig zu machen. Freespire soll wieder direkt auf Debian beruhen und zugleich die Basis für künftige Xandros-Produkte bilden. Freespire wird also die offene Entwicklungsversion von Xandros, die das Unternehmen bisher nicht besaß. Linspire hingegen soll eingestellt werden. Die wichtigsten Eigenschaften von Linspire werden allerdings in Xandros integriert.

Andreas Typaldos, der Geschäftsführer von Xandros, erläuterte, dass die Rückkehr zu Debian darin begründet sei, dass Xandros schon immer eng mit Debian zusammenarbeitete. Die Bevorzugung von Stabilität und Konsistenz bei Debian gegenüber neuesten Features sei Xandros wichtig. Die nächste Version werde auf Debian 5.0 »Lenny« aufbauen.

Das Abkommen mit Microsoft, das es Linspire erlaubte, Codes für diverse proprietäre Medienformate mitzuliefern, spielt laut Typaldos keine Rolle mehr, da Xandros ein ähnliches Abkommen geschlossen hat. Im Wesentlichen bleibt daher von Linspire noch das Click'n'Run-System, dessen Client wohl bald auch für Xandros verfügbar sein wird. Nach Angaben von Linspire hatte das Unternehmen mit CNR so gut verdient, dass der Dienst, der ursprünglich an ein Abonnement gekoppelt war, kostenlos gemacht werden konnte.

Mit Linspire tritt eine Distribution ab, die eine wechselvolle Geschichte hatte. Sie war sowohl umstritten als auch richtungsweisend. So wurde sie wegen ihrer Ausrichtung auf Anfänger und der Mitlieferung von proprietären Komponenten kritisiert, war aber eine der ersten Distributionen, die vorinstalliert auf Rechnern in Elektronikmärkten angeboten wurden. Ihr ursprünglicher Name Lindows führte zu einem Rechtsstreit mit Microsoft, das dadurch Verwechslungsgefahr mit seiner Marke »Windows« sah. 2004 kam es zu einer Einigung, in der sich Lindows den Namenswechsel zu Linspire mit 20 Millionen US-Dollar oder mehr vergolden ließ. Erst spät, vor zwei Jahren, kam Freespire als freie Variante von Linspire hinzu.

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Kommentare (Insgesamt: 63 || Alle anzeigen )
Re[4]: Übersetzt (Olympia, Mo, 11. August 2008)
Re[10]: gedenkminute einleg (..., Mo, 11. August 2008)
Re[3]: Ubuntu neigt sich dem Ende (lala, Mo, 11. August 2008)
Re[10]: gedenkminute einleg (naseweis, Mo, 11. August 2008)
Re[4]: Übersetzt (Du Guter, Mo, 11. August 2008)
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