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Thema: Richard Stallman gegen »ruinöse Kompromisse«

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Kommentare von Lesern spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider.
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Von kaputt am Mi, 1. Oktober 2008 um 13:57 #
Jetzt lenkst du doch wieder auf das Problem der Entlohnung um, obwohl du das oben bereits abgestritten hast. Die Frage ob ein Programmieren einen bestimmten Code schreibt hat natürlich etwas damit zu tun ob er dafür entlohnt wird, aber das ist garnicht die Frage um die es geht. Nebenbei kann man Programmierer auch anders entlohnen als über eine 100%ige Marktsteuerung, die aufgrund der Verzerrungen des Softwaremarktes sowieso suboptimal, wenn nicht kontraproduktiv, sein muss. Unter der Annehme das es für die Programmierung von Software die gleichen Anreize gibt, ist ein offenes Softwareökosystem immer ökonomischer als ein Geschlossenes da gibt es nichts zu deuteln.

Eine völlig anderes Problem sind die tatsächlich vorhandenen Mehrfachimplementierungen innerhalb des offenen Ökosystems, auch wenn hier viel Ineffizienz vorhanden ist wird sich durch die geringeren Wettbewerbshindernisse (man kann eine andere Implementierung einfach so übernehmen) in einen offenen System eine deutlich bessere Annäherung an die optimale Zahl von Paraellimplementierungen einstellen als in einen geschlossenen System (ganz egal ob eine Implementierung am ökonomischten ist oder 10). Ein System mit größeren Wettbewerbshindernissen muss auf Dauer weniger ökonomisch sein.

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    Von Rufus am Mi, 1. Oktober 2008 um 15:08 #
    Nun, Du hast Themen angesprochen, die nichts mit meinem ursprünglichen Kommentar zu tun haben. Da werde ich doch wohl andere Argumente vorbringen dürfen?

    Du überschätzt die Wettbewerbshindernisse bei proprietärer Software. Copyright und Urheberrecht schützt das Werk, nicht die Idee. Es gibt sicher speziellen Fälle wie Betriebssystem oder besonder Dokumentenformate, aber damit hat es sich dann auch schon im wesentlichen.

    Zentrale Schwierigkeit Deiner Argumentation ist die Annahme, unabhängig von der Lizenz könnten Programmierer die gleiche Anreize haben. Das ist Blödsinn. Sobald eine Lizenz zuläßt, dass Kopien kostenlos verteilt werden, ändert sich der Anreiz -- nicht nur für Entwickler, sondern auch für Nutzer!

    Natürlich kann man Entwickler aus der Staatskasse bezahlen, aber sie werden dann arbeiten wie Beamte, weil die Anreize zur Leistung fehlen. Natürlich kann man Entwickler auch durch den Verkauf von Komplementärprodukten (Supportverträge, etc.) bezahlen, aber auch hier ändern sich die Anreize. Freiwillige haben sowieso andere Anreize. Was bleibt da noch?

    Es stimmt, das ein proprietärer Software-Markt aufgrund der ökonomischen Eigenschaften seiner Produkte immer sub-optimal sein wird. Das gilt zum einen aber auch für andere Märkte (Bücher, Musik, Filme). Zum anderen folgt daraus nicht, dass ein reiner Open Source Markt optimaler sein wird!

    Ein Beispiel nur: Das iPhone wurde nicht von Open Source Entwicklern erfunden. Niemand hatte einen Anreiz, die nötige Software zu entwickeln. Das sorgt für einen Verlust an ökonomischer Wohlfahrt gegenüber der proprietären Lösung.

    Meiner Meinung nach, ist nur eins optimaler als die jeweils reinen Lösungen: Eine Mischung aus beide. Ökonomisch ist dies die beste Variante.

    Das ist mit einer der Gründen, warum ich Stallmans Position für Blödsinn halte.

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