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Fr, 24. Oktober 2008, 11:58

Gesellschaft::Politik/Recht

Migration russischer Schulen auf freie Software endgültig beschlossen

Vor knapp zwei Jahren beschloss das russische Kommunikationsministerium, dass Russland unabhängiger von ausländischer Software werden soll und die Schüler mit mehr als nur einem Betriebssystem in Kontakt kommen sollen.

Ein Schritt in diese Richtung war die Idee, alle russischen Schulen auf Linux und Open-Source-Software zu migrieren.

Zu Beginn dieses Jahres startete in den Regionen Tomsk und Perm sowie der Republik Tartastan an 34 Schulen ein Pilotprojekt, das zeigen sollte, welche unvorhergesehenen Schwierigkeiten die Migration mit sich bringen könnte. Die Firma ALT stellte drei Linuxdistributionen zusammen, die jegliche in den Schulen vorkommende Hardwareausstattung, vom Pentium mit 233 MHz und 128 MB RAM bis zu modernen Rechnern, unterstützen sollen. Im Juni war das Projekt erfolgreich abgeschlossen. Nun gab Igor Shchiogolew, Minister für Kommunikation, auf der Plenarsitzung zum Thema «Informataionsgesellschaft und moderne Informationstechnologien» bekannt, dass es an der Zeit sei, dass alle Schulen den schwierigen Schritt gehen und ihre Systeme auf Linux und freie Software umstellen.

Der Minister stellte fest, dass die Zahl der in Schulen verwendeten Computer bis zum Jahr 2010 die Millionengrenze überschreitet. Nach Ablauf der nächsten drei Jahre werden die Bildungsstätten vor die Wahl gestellt: Entweder sie verwenden das Geld aus ihrem Etat und zahlen Lizenzgebühren für proprietäre Betriebssysteme und Software oder sie setzen weiterhin auf freie Software. Die Etats russischer Schulen sind im Allgemeinen nicht hoch, so dass man sich leicht überlegen kann, für welche dieser Varianten sich die meisten Schulen entscheiden werden.

Gemäß Shchiogolew soll diese Politik eine Entwicklung begünstigen, mit der sowohl das System als auch das ganze Umfeld der Bildung modernisiert werden. Wie der Minister feststellte, könnten die so erfolgten Einsparungen für Personal, Lehre und Ausstattung der Schulen verwendet werden.

Planmäßig soll die Migration der ca. 61.000 russischen Schulen Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein. Die Umstellung wird von den linuxerfahrenen Firmen ALT und Armada begleitet. Diese führen Fortbildungen durch, geben technische Unterstützung und betreiben eine Hotline, welche im Krisenfall schnelle telefonische Unterstützung geben soll. Anfang September waren laut einer Statistik von Armada bereits 1092 Schulen migriert.

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