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Mi, 26. November 2008, 19:19

Unternehmen

SCO legt Berufung ein

Die SCO Group legt Berufung gegen das am Freitag von einem Bezirksgericht in Utah verhängte Urteil ein, wonach das Unternehmen zu Lizenzzahlungen an Novell verpflichtet ist.

Bereits im August 2007 hatte das Gericht in Utah Novell alle Rechte an Unix und UnixWare zugesprochen, wodurch alle Ansprüche von SCO nichtig wurden. Am Freitag der Vergangenen Woche verkündete der zuständige Richter das endgültige Urteil und stellte fest, dass Novell das Copyright an Unix nicht veräußert hat, als es die Unix-Entwicklung an SCO verkaufte. Dementsprechend ist die SCO Group verpflichtet, die Novell zustehenden Einnahmen auszuhändigen, die das Unternehmen aus dem Unix-Lizenzgeschäft generierte.

Wie nun einem auf Groklaw veröffentlichten Papier zu entnehmen ist, will SCO in Berufung gehen. Eine Begründung für den neuen Schritt existiert noch nicht, soll allerdings schon bald nachgereicht werden. Wird der Widerspruch akzeptiert, so geht das Verfahren an die nächsthöhere Instanz, das Appellationsgericht in Denver. Ob Novell ebenfalls in Berufung gehen wird, steht noch nicht fest.

Groklaw verweist in seiner Meldung auf einen Artikel von Maureen O'Gara. In diesem versucht die Journalistin die Gründe für eine Berufung zu finden und stellt fest, dass dem zuständigen Richter eine Reihe von formellen Fehlern unterlaufen seien, die einen Widerspruch rechtfertigen würden. Darüber hinaus sei das Verfahren zu weiträumig für einen Richter und gehöre vor ein Schöffengericht.

Unter dessen will nicht nur Novell dem einstigen »Linux-Jäger«, der nun zum Gejagten wurde, an den Kragen. Bereits im September des vergangenen Jahres stellte das Unternehmen einen Antrag auf Gläubigerschutz nach Chapter 11 des US-Rechts. Nicht ganz unschuldig war dabei auch der Linux-Distributor Novell, der bereits Monate zuvor starke Zweifel an der Liquidität von SCO äußerte und durch die Ansprüche am Unix-Copyright SCO faktisch in den Ruin trieb.

Doch nicht nur seitens Novell droht dem Unternehmen Ärger. Neben dem juristischen Streit mit dem Distributor liefert sich SCO auch gerichtliche Auseinandersetzungen mit IBM, Red Hat und weiteren Unternehmen. Sollte auch ein Berufungsgericht befinden, dass Novell die Rechte an Unix nicht veräußerte, stürzt die komplette Argumentationskette von SCO, wonach Linux Unix-Passagen enthalte und das geistige Eigentum von SCO verletze, zusammen.

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