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Mi, 3. Dezember 2008, 17:30

Unternehmen

Zusammenarbeit als neues Open-Source-Geschäftsmodell?

Stuart Cohen hält ein Geschäftsmodell, das ausschließlich auf Support und Dienstleistungen für freie Software baut, für nicht überlebensfähig.

Der Titel »Open Source: The Model Is Broken« könnte vermuten lassen, dass Stuart Cohen, einst Geschäftsführer der Open Source Development Labs, des Vorgängers der Linux Foundation, inzwischen die Seiten gewechselt hat. Ende 2006 hatte er die OSDL verlassen, um sich »anderen Open-Source-Gelegenheiten« zu widmen. Er gründete das Unternehmen Collaborative Software Initiative, das die gemeinschaftliche Open-Source-Entwicklung unter Verwendung der besten Methoden der Zusammenarbeit und der Bildung von Gemeinschaften erkunden will.

Insofern kann es als reiner Eigennutz verstanden werden, wenn Cohen nun in seinem Artikel die gemeinschaftliche Entwicklung von Software hervorhebt, das Geschäftsmodell mit Support und Dienstleistungen für Open Source aber als nicht zukunftsfähig ansieht. Doch Cohen ist keineswegs gegen Open Source. Seiner Meinung nach generieren nur die Firmen, die dieses Modell verfolgen, nicht genug Gewinn, um für Investoren interessant zu sein. Sie ziehen sich außerdem selbst den Boden unter den Füßen weg, da Open Source im Allgemeinen eine so hohe Qualität hat, dass kein so umfangreicher Support nötig ist.

Laut Cohen ist nicht ausgeschlossen, dass einige Firmen mit diesem Geschäftsmodell erfolgreich sind, doch viele sind gescheitert oder werden noch scheitern. Firmen, die erfolgreich sein wollen, wie zum Beispiel Red Hat, müssen über den Kern hinaus zusätzliche Software anbieten. Auch Novell ist für Cohen, der das Abkommen zwischen Novell und Microsoft von Anfang an befürwortete, ein Beispiel, wie man mit Open Source Erfolg haben kann. Denn das Abkommen ermögliche Novell, wichtige Software anzubieten, die über den Kern hinausgeht, und Interoperabilität zwischen Linux und Windows zu erreichen.

Open Source ist, so Cohen, nur ein Mittel zum Zweck, nämlich innovative Geschäftsmodelle zu ermöglichen. Die Software-Giganten der Vergangenheit wie Microsoft, Oracle und SAP werden seiner Meinung nach bestehen bleiben, aber es werden keine neuen hinzukommen. Für Cohen ermöglicht Open Source eine bisher nicht gekannte Zusammenarbeit zwischen Firmen, die die gleiche Software benötigen. Software, die gemeinsam entwickelt wird, ist preiswerter, plattformunabhängig und wird langfristig gewartet. In dieser Konstellation, die Cohen mit seiner eigenen Firma vermitteln will, ist jeder, der sich an der Entwicklung beteiligt, ein Gewinner.

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