Software
Infrastruktur-Leitfaden für freie Softwareprojekte
Die Freedom Task Force der FSF Europe hat einen Leitfaden veröffentlicht, der freie Softwareprojekte bei der Einrichtung einer rechtlichen Infrastruktur berät.
Die Freedom Task Force (FTF) ist ein Projekt innerhalb der Free Software Foundation Europe (FSFE), das sich im Wesentlichen fünf Aufgaben widmet. Zum einen bildet sie ein europäisches Netzwerk aus Anwälten und Lizenzexperten. Desweiteren schreibt sie Dokumentation, setzt wo nötig, die GPL durch, verwaltet das Copyright von freien Projekten durch die FLA und bietet Schulungen und Beratung an.
Nun hat die FTF einen Leitfaden veröffentlicht, der freien Softwareprojekten helfen soll, eine »rechtliche Infrastruktur« aufzubauen. Für ein Projekt, das im Wesentlichen von einer einzelnen Person entwickelt wird, dürfte eine solche Infrastruktur unnötig sein. Wenn ein Projekt jedoch erfolgreich wird und wächst, dann sind Überlegungen nötig, wie das Projekt dauerhaft am Leben erhalten und auf sichere juristische Füße gestellt werden kann. Zu solchen Überlegungen zählen die Gründung einer Organisation, die Verwaltung von Copyrights und Marken, die Wahl der Lizenz und eine effektive Projektleitung.
Der Leitfaden ist laut Shane Coughlan, dem FTF-Koordinator lediglich als Ausgangspunkt für eine interne Diskussion zu sehen, die die Projekte führen müssen. Eine Beratung durch Experten sei trotzdem jedem Projekt anzuraten. Fachleute aus dem Europäischen Juristen-Netzwerk der FTF haben an dem Leitfaden mitgewirkt. Jedes langfristige Projekt sollte nach Ansicht der Autoren von einer eigenen Organisation, sei es eine Firma, einem Verein oder einer Stiftung, gestützt werden. Das Copyright des Codes sollte konsolidiert werden und gegebenenfalls sollte man auch eine Vereinigung mit einem größeren Projekt in Betracht ziehen.
