Schön! Gute, freie Schriftarten sind unter Linux leider noch Mangelware. Mit Libertine, Bitstream/Dejavu und Liberation hat man zwar sehr guten Ersatz für Times, Arial und Helvetica aber was mir noch fehlt ist eine wirklich gute Bildschirmschriftart. Dejavu Sans sieht ab einer bestimmten Größe zwar super aus (ich hab hier am Notebook ein 130dpi Display und die Darstellung ist wirklich top), aber für niedrig auflösende Displays finde ich die Schrift nicht so gut. Dazu kommt das sie sehr weit und auseinander gezogen ist. (Die Condensed Variante hat noch die gleiche Qualität mit der normale Variante).
DejaVu und Vera sehen auch in kleineren Größen ganz hervorragend aus, wenn sie das verwendete Toolkit nicht verhunzt. Vermutlich hast Du suppixelrendering angeschaltet oder Antialiasing aus. Versuch mal „Kantenglättung an“, „Sub-Pixel-…: aus“ und „Hinting: vollständig.“
Das Problem ist, daß die libfreetype aus Linzenzgründen subpixel-rendering defaultmäßig ausgeschaltet hat und die diversen Toolkits wie Qt oder Gtk/Pango subpixelhinting durch die Hintertür wieder nachrüsten (sprich an den Glyphs selber herumbasteln) und dabei teilweise ziemlichen Mist bauen.
Nene, also ich bin mir schon sehr sicher das es um die Schriftart geht. Ich habe auch schon alle Einstellungskombinationen durchprobiert (und das nicht erst gerade).
Subpixelrendering hat nichts mit Patenten zu tun: Was du meinst ist der Bytecodeinterpreter von freetype für die Hintinginformationen in TTFs. Soweit ich weiß ist der bei Ubuntu nicht aktiv. Statt dessen kommt der Autohinter zum Einsatz der auch gute Ergebnisse liefert.
Mir geht es einfach darum das Dejavu Sans für die Bildschirmdarstellung zu weit ist. Ich benutze sie trotzdem weil es keine bessere Alternative gibt und das Schriftbild ansonsten ja auch sehr schön und sauber ist.
aber selbstverständlich, ich zitiere der Einfachheit halber mal den Kommantar zur freetype2-option FT_CONFIG_OPTION_SUBPIXEL_RENDERING:
---------- Uncomment the line below if you want to activate sub-pixel rendering (a.k.a. LCD rendering, or ClearType) in this build of the library.
Note that this feature is covered by several Microsoft patents and should not be activated in any default build of the library.
This macro has no impact on the FreeType API, only on its implementation. For example, using FT_RENDER_MODE_LCD when calling FT_Render_Glyph still generates a bitmap that is 3 times larger than the original size; the difference will be that each triplet of subpixels has R=G=B.
This is done to allow FreeType clients to run unmodified, forcing them to display normal gray-level anti-aliased glyphs.
Oh mein Gott, jemand hat im Internet was falsches gesagt. Ok, entschuldige es hat was mit Patenten zu tun. Der Punkt ist aber das es darum nicht geht: Jede moderne Linux Distri hat sub-pixel rendering an. Was er meinte war definitiv der Bytecodeinterpreter.
Das mit dem sub-pixel Patenten war falsch. Ich entschuldige mich und jetzt komm wieder runter.
Jede moderne Linux Distri hat sub-pixel rendering an.
Debian z.B. nicht. Es sieht nur für den Benutzer so aus, als wäre es an, weil Qt¹ und Pango das „nachbessern“ (indem sie von Freetype2 dreimal so breit rendern lassen, kollabieren und dann horizontal filtern). Zu welchen Problemen das führt, kann man z.B. im Debian-Bug #448555 nachlesen. Die Situation ist im Moment sehr unerfreulich.
nein, der Code ist in die libfreetype schlichtweg nicht hineinkompiliert. In libfontconfig kannst Du das alles einstellen, weil es in der freetype-API nicht sichtbar ist ob subpixelrendering unerstützt wird oder nicht, aber es hat keine Wirkung.
Wenn Du es ausprobieren willst spiel mal mit (Debian-Paket: freetype2-demos). Das ist ein testprogramm zur libfreetype mit häßlicher Bedienbarkeit, dort siehst Du aber was die libfreetype tatsächlich rendert – nämlich keine subpixel.
Libertine sieht auch als Bildschirmschriftart schick aus - wenn man sich nicht an den Serifen stört. Hab das seit nem halben Jahr eingestellt und es ist sehr angenehm zu lesen und damit zu arbeiten. Nur für die Darstellung von Websites ist es sinnvoll, andere Fonts zu wählen (z.B. RedHats Liberation) damit die Webseitenlayouts nicht vershcoben werden weil viele Webdesigner immer noch denken jeder hätte die Microsoft Core Fonts auf seinem PC *genervt*
> Libertine sieht auch als Bildschirmschriftart schick aus
Ich vermute, Du meinst als Schrift in Deiner Desktopumgebung. Sind bei Dir die großen Bs nicht verhunzt (Unterkante kaum zu sehen)? Und ich glaube, die großen Rs sahen auch nicht gut aus (wie Ps), da bin ich mir nicht mehr sicher. Das hat mich davon abgehalten, sonst wäre ich, nach etwas Desktop-Serif-Eingewöhnungszeit, vermutlich auf Libertine umgestiegen.
Eine Serifenschrift als Systemfont? Das kannst du nicht ernst meinen. Hat es je ein Betriebssystem bzw. ein GUI gegeben wo das standardmäßig der Fall war? Wohl nicht, und das aus gutem Grund. Vielleicht kann man das machen wenn man mal 300dpi Monitore hat, aber auch dann fände ich es nicht passend.
Von Ergon, der Prächtige am So, 22. März 2009 um 11:25 #
Jetzt mal ehrlich, wer braucht das? Im Alltag werden allenfalls Times New Roman und Arial Helvetica benutzt. Okay, Wingdings für Sonderzeichen (wie Briefumschlags-, Telefonzeichen) und Symbol für griech. Buchstaben. Und sonst? Was soll die Fontschlacht? Man kann kann doch schon seit Jahren TTFs von MS in Linux importieren. Habe ich auch gemacht. Und das GPL/OFL Gequake ist ebenfalls überflüssig. Wer erkennt in einem Schreiben, welche Fonts von wem benutzt wurden und woher die stammen? Da macht sich da keiner die Mühe, nicht einmal der ärmste und unfähigste Anwalt.
1. Arial Helvetica gibt es nicht. Dass es (wenn auch geringe) Unterscheide zwischen beiden Schriften gibt ist dir bewusst? Dass es keine freie Truetype Helvetica gibt ist dir auch klar?
2. Fontschlacht? Hab ich was verpasst? Ich bin froh um jeden neuen freien Font.
3. Klar kann man die TTFs von MS importieren: wenn man sie besitzt und wenn einem EULAs egal sind und wenn man sich generell nicht um Lizenzen kümmert und wenn man in Kauf nimmt das es nach der Neuinstallation der Lieblingsdistro diese Schriften out-of-the-box nicht gibt.
Warum verwendest du dann überhaupt noch freie Software? Du kannst auch einfach Windows installieren und damit arbeiten. Diese Antwort ist etwa auf dem gleichen Niveau.
"Klar kann man die TTFs von MS importieren: wenn man sie besitzt und wenn einem EULAs egal sind und wenn man sich generell nicht um Lizenzen kümmert"
Microsoft hat seine "Truetype Fonts for the Web" selbst einmal zum kostenlosen Download im Internet angeboten. Der Download wurde vorgeblich deswegen aus dem Netz genommen, weil Microsoft angeblich davon ausging, dass nun jeder, der es wolle, seine TrueType Fonts besäße.
Jetzt das Wichtige: Ich besitze selbst noch alte Win9x-Lizenzen, also auch Lizenzen für die MS Truetype Fonts. Selbst nach US-Gesetzen (Sherman Anti-Trust Act) darf MS aber die Benutzung seiner Software nicht auf eine Betriebssystemplattform (in diesem Fall Windows) beschränken, das gilt z.B. selbst für den Windows Media Player oder Microsoft Office: http://www.codeweavers.com/products/licensing/ (zweite Antwort)
Meine Nutzung der MS Truetype Fonts unter GNU/Linux ist somit völlig legal.
Die MS EULA ist in Deutschland gerade für Privatkunden ohnehin ungültig: http://de.wikipedia.org/wiki/Endbenutzer-Lizenzvertrag
Spätestens die Unicode-Version von Arial ist aber nur noch in Microsoft Office enthalten, ohne das Recht zur Installation auf anderen Rechnern, oder muss von einem Dritthersteller gekauft werden.
Diese Schrift verwende ich auch nicht mangels neuem (?) MS Office.
Hätte ich dieses MS Office aber gekauft, so würde ich die Schrift vermutlich verwenden, u.a. in diesem betreffenden MS Office unter Linux (z.B. mit Crossover).
Und das wäre vollkommen rechtskonform.
Es geht darum, dass niemand mir vorschreiben kann und darf, unter welchem Betriebssystem ich gekaufte "legale" Software zu verwenden habe. Solche EULAs sind ungültig, selbst in den USA (s.o.).
Ich glaube, dass jemand, der Ahnung von Fonts hat, sehr wohl die Schriftarten wiedererkennt, zumindest die bekanntesten und wichtigsten. Ich kann die nicht unterscheiden, achte da aber auch nicht so genau drauf.
Aber selbst wenn man es nicht erkennen könnte, ist das Thema frei oder gesetzeswidrige Nutzung dennoch nicht egal. Nur weil man eine Straftat nicht aufdecken kann, macht diese noch nicht legal. Und die kommerzielle, nicht lizensierte Nutzung von nicht freien Fonts ist sicherlich nicht legal. Die Grenzen, ab wann etwas kommerzielle Nutzung ist, sind bestimmt unscharf. Aber was lass ich mich dazu aus .. bin auch kein Rechtsanwalt. Aber es sind sicherlich auch nicht die Anwälte, die sich die Fonts anschauen, sondern die Kläger.
Eine schoene nicht 08/15 Schriftart ist was feines. Ich selbst habe mir vor Jahren eine eigene Times aenhliche anfertigen lassen (schweineteuer), in der ich alle meine Briefe schreibe. Darauf habe ich schon einiges an gutem Feedback bekommen. Der Unterschied faellt nicht direkt ins Auge, haftet sich jedoch irgendwie im Gehirn fest. Dem Leser bleibt das Dokument ein Tick laenger im Gedaechtnis.
Der Unterschied faellt nicht direkt ins Auge, haftet sich jedoch irgendwie im Gehirn fest.
Die Gesamtanmutung des Schriftstücks ändert sich und das sieht (fast) jeder und es entfaltet auch Wirkung in der Einschätzung. Das ist ähnlich wie bei Musik. Auch wer keinerlei Ahnung von Musik hat und Schostakowitsch nicht von Strauß auseinanderhalten kann nimmt die unterschiedliche Stimmung war. Die meisten Menschen können den Unterschied zwischen Schriften nicht beschreiben – nichtmal gedanklich – er wirkt allerdings trotzdem.
Definitiv, ein Freund von mir hat einen sehr guten Job bekommen, weil er (unter anderem) eine Schrift verwendet hat, die der Chef des Hauses vor 20 Jahren entwickelt hat.
Ich denke, er hat den Job bekommen, weil er sich mit dem Betrieb und seinem Chef auseinandergesetzt hat (Analysefähigkeit), er sich für die Schrift entschieden hat (Entscheidungsfähigkeit) und diese Gründe im Vorstellungsgespräch angeführt hat (Darstellungsfähigkeit). Er hat soziale Kompetenzen in Verbindung mit seinen sicher auch vorhandenen fachlichen Kompetenzen gezeigt.
Ich kenne keinen Personalchef, der würfelt. Aber hat Dir Deine Mama nicht erzählt, dass Du bei persönlichen Angriffen zeigst, dass Du weder Argument noch Rückgrat hast? ;-) Dann erzähl ich es Dir. Es ist nie zu spät zum Lernen.
Von Thomas Schramm am So, 22. März 2009 um 12:53 #
> Jetzt mal ehrlich, wer braucht das? Im Alltag werden allenfalls Times New Roman und Arial Helvetica benutzt.
Times New Roman von MS ist nicht nur extrem häßlich, sondern mittlerweile auch ein Brandzeichen. Die freien Bitstream-Alternativen in den Distributionen waren bisher leider viel zu breit und/oder viel zu fett, hier hat man mit der Libertine (für Serifenschriften) einen guten Ersatz bekommen, der zudem noch in diversen _echten_ Schriftschnitten vorliegt. Was noch fehlte, war die korrespondierende Sans-Schrift (ich hatte dafür bisher Liberation Sans genommen).
Der Haken bei Schriften sind die fiesen Lizenzbedingen. Mit ein Grund, daß in den meisten Distributionen bisher standardmäßig nicht gerade "hochwertige" Schriften integriert sind.
was für Dich gut genug ist, kann unter Umständen für andere nicht gut genug sein.
a) Auf der einen Seite gibt es Leute, die mehr als die paar Umlaute brauchen, die es in den Microsoft-Schriften gibt. Durch die offene Natur kann da eine pangalesische Gemeinschaft, ihre paar Zeichen leicht besteuern, und die passen dann schon zum Rest. Mit den Microsoft-Fonts wäre das weder möglich, noch erlaubt. Und nur für Pangalesisch eine ganze Schrift zu machen, das tun die natürlich nicht, weil sie es vermutlich auch garnicht könnten.
b) Die Microsoft-Schriften kann man nur aus dem Internet nachinstallieren. Je nach Gerät, Land, etc. geht das, oder eben nicht, oder kann mit Kosten verbunden sein.
c) Man muss eine Lizenz akzeptieren. Selbst wenn diese freizügig gestaltet sind, gibt es da bei den meisten Menschen eine Allergie, ihre Zeit sinnlos darauf zu verschwenden, zu versprechen, die Fonts nicht zu modifizieren. Mit hat schon zu Tode genervt, wenn Qt (bei der Übersetzung für KDE anno dazumal) mich danach gefragt hat, ob ich die GPL akzeptieren will.
d) Die Microsoft-Fonts sind einigermassen gut, aber nicht das Beste, was man erreichen kann. Ein nicht unwesentlicher Teil der Leute, die sich auf Linux gestürzt haben, ist genau deshalb dabei, weil sie mehr wollen als nur gut genug. Ohne Freie Fonts ist so ein Ziel nicht erreichbar. Diese werden kontinuierlich verbessert, während die Microsoft-Fonts für immer stagnieren werden, da Microsoft seinen "Fehler" inzwischen bemerkt hat und die Fonts nicht mehr anbietet.
e) Wenn es nur wenige und immer gleiche Fonts gibt, dann kann man den Usern von Desktops keine Abwechselung geben. Das wird die Verbreitung von unseren grossen Desktops nicht fördern, oder schlimmer, KDE4 auf Windows-Kernel könnte besser aussehen, als auf Linux, da Microsoft der Stagnation nicht unterliegen würde. Damit würden alle mir wichtigen Projekte automatisch weniger Zulauf bekommen als möglich, und sich deshalb langsamer entwickeln als möglich. Deshalb macht Redhat bei einigen solchen Projekte (ob bei diesem weiss ich nicht) auch als Förderer mit.
Ich persönlich "brauche" diese Fonts nicht, aber ich benutze z.B. Deja Vu sehr gerne. Aber ich denke, dass ich von diesen Projekten profitieren kann, wenn sie dem Linux-Desktop nützen. Es gibt ja nicht nur juristische und langweilige Briefe, und vorallem gibt es Kreativität am Desktop, die sich in Individualität ausdrücken soll. Auch wenn ich meinen Desktop seit Jahren mit Effekten die Farbsättigung nehme (mir sind die Icons zu grell), und eher nicht auf "kreative" Veränderungen setzen würde, weiss ich doch wie wichtig sowas den Leuten ist. Ansonsten wäre der Bonbon Kinder-Look von XP und Vista wohl auch kaum zu erklären. Von daher freue ich mich und denke, das wird uns allen nutzen, auch wenn wir es nicht direkt nutzen.
Das ist ähnlich wie wenn man denkt, dass Gnome dem KDE-Projekt nützt. Manche verstehen sowas nie, die Entwickler aber schon.
Unicode ist nicht komplett, umfasst aber immerhin ne ganze Menge Sprachen.
Es enthält 100000 Zeichen und laut Wikipedia:
In den letzten Jahren erschienen neue Versionen im Frühjahr, wobei in der letzten Zeit jährlich etwa 1000 Zeichen neu aufgenommen wurden.
Man kann Ihnen also kaum Stagnation vorwerfen. Wenn ich es recht "weiss", kann man 4 Byte auf ein Zeichen investieren, es gibt da also genug Luft. Logischerweise muss eine jede Sprache wohl oder übel den Weg gehen, erstmal seine Zeichen zu standardisieren.
Ich bin da sehr optimistisch, dass Unicode inzwischen längst als ein Erfolg gelten kann. Auch wenn ich es (als Programmierer) wie die Pest hasse, ist es z.B. für Russisch CDs etc. ein echter Segen, wenn die jetzt in Unicode statt in einer von zig Varianten codiert sind.
unicode stellt sich selbst den anspruch, alle verwendeten schriftzeichen und symbole zu kodieren. es mag also nicht so schnell gehen, eine pangalesische kodierung zu implementieren, aber früher oder später kommt auch die. es braucht übrigens auch bei unicode leute, die sich dafür einsetzen, genauso wie bei freier software.
Jemand, der auch eine optisch schöne Arbeit abgeben möchte. Der Schrifttyp Linux Libertine vermittelt Aufgeräumtheit und Eleganz auf der Seite. TNR vermittelt Zeitschriftentext. Es ging mir darum, die Ästhetik, die in einer wissenschaftlichen Arbeit lag, auch äußerlich darstellen zu können. Dadurch wurde es zu einem "schönen" Werk.
Ja, da kann ich dir zustimmen. Linux Libertine sieht einfach besser aus. Was es genau ist kann ich nicht sagen, aber es sieht irgendwie aufgeräumter, schwungvoller, eleganter aus. Es lässt sich meine Ansicht nach auch besser lesen. Schöne Grüße, Alex
Es stimmt! Nachdem ich lange nach einer guten Schrift für wissenschaftliche Arbeiten mit Latex gesucht habe (CModern ist zu unruhig wegen der vielen Schnörkel), habe ich vor Freude fast geheult, als ich meine Arbeit dann mit der Libertine gesehen habe. Das war's.
Von Anonymer Feigling am Mo, 23. März 2009 um 09:41 #
Ich habe meine Facharbeit mit Linux Libertine gesetzt, weil ich die Computer Modern nicht so toll dafür fand (und CM erkennt man ganz deutlich wenn man sie sieht). Sieht großartig aus.
Hab vor circa einem Jahr meine Facharbeit auch mit »Linux Libertine« formatiert. War quasi ohne Mehraufwand schon ein deutlicher optischer Unterschied (im positiven Sinne) zu den Facharbeiten in »Times New Roman«.
Irgendwas Leckeres ist immer, das Libertine-Update hätte Jaunty auch noch gut getan. Schade, muss man zur Not halt manuell ran.
Apropos Schriften, kann mir jemand sagen, womit man in Gnome jetzt Schriften betrachtet? Der Font Viewer ist wohl noch nicht fertig (?) und "fonts:///" geht seit gvfs/gio nicht mehr.
Ja, das geht. Schade ist halt, dass man keine Übersicht mehr hat, sondern einzelne Ordner, aber bis zum Font Viewer (2.6.28?) werde ich das aushalten. Danke!
Wie kann cih diese Schriften eigentlich mit Tex nutzen. Das LaTex-Paket haben sie scheinbar eingestellt, Man soll stattdessen XeTex nutzen, was ich aber nicht will.
ich versteh vorbehalte gegen xetex. zwar stellt xetex einen gewaltigen modernisierungsschub für tex dar (unicode, breite fontunterstützung), aber es fehlen auf der anderen seite die mikrotypographischen feinheiten. ich schwanke selbst noch zwischen xelatex und latex bei meiner diplomarbeit. hab für beide programme einen dokumentenkopf und alles andere wird für beide kompatibel geschrieben. wird wohl eine schwierige entscheidung, wenn das werk fertig ist.
IMHO kann man die Schriften nur sehr eingeschränkt in LaTeX verwenden. Ich habe eben mal versucht meine Dissertation mit \usepackage{xelibertine} zu und xetex übersetzen. Nach einigem herumgemecker wegen "claches" von Styles (das wird wohl an xetex liegen) habe ich es dann hinbekommen, und wie erwartet, passte der Formelsatz einfach nicht zum Fließtext. Bei Formeln wird weiterhin Knuths Computer Modern Schriftfamilie verwendet, und das sieht zusammen einfach nicht nicht gut aus. Man kann dann mit z.B \usepackage{mathpazo} oder anderen PAketen versuchen das ein bisschen zu lindern, aber richtig gut und aus einem Guß, wie mit den CM Schriften bekommt man es eben doch nicht hin.
Da LaTeX ja traditionell oft bei Mathematik-intensiven Dokumenten genutzt wird, sehe ich auch auf absehbare Zeit da keinen echten freien Ersatz für die CM Schriften. Insbesondere wenn man z.B. noch die erweiterten Symbole aus dem AMS Paketen verwendet. Ich glaube bei den kommerzellen Lucida Paketen wird etwas brauchbares mitgeliefert, die kosten aber richtig Geld.
Von daher, einfacher Fließtext mit ein paar seltenen Formel geht, eine echte Alternative zu den CM Schriften sind die Fonts allerdings (noch?) nicht.
Ich bin begeistert! Die Biolinum ist für mich eine der schönsten Schriften die mir in letzter Zeit untergekommen ist. Leider noch nicht in Kursiv verfügbar, aber das wird schon noch. Danke für diese beiden wunderbaren Schriften!
Das Problem ist, daß die libfreetype aus Linzenzgründen subpixel-rendering defaultmäßig ausgeschaltet hat und die diversen Toolkits wie Qt oder Gtk/Pango subpixelhinting durch die Hintertür wieder nachrüsten (sprich an den Glyphs selber herumbasteln) und dabei teilweise ziemlichen Mist bauen.
Subpixelrendering hat nichts mit Patenten zu tun: Was du meinst ist der Bytecodeinterpreter von freetype für die Hintinginformationen in TTFs. Soweit ich weiß ist der bei Ubuntu nicht aktiv. Statt dessen kommt der Autohinter zum Einsatz der auch gute Ergebnisse liefert.
Mir geht es einfach darum das Dejavu Sans für die Bildschirmdarstellung zu weit ist. Ich benutze sie trotzdem weil es keine bessere Alternative gibt und das Schriftbild ansonsten ja auch sehr schön und sauber ist.
aber selbstverständlich, ich zitiere der Einfachheit halber mal den Kommantar zur freetype2-option FT_CONFIG_OPTION_SUBPIXEL_RENDERING:
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Uncomment the line below if you want to activate sub-pixel rendering (a.k.a. LCD rendering, or ClearType) in this build of the library.
Note that this feature is covered by several Microsoft patents and should not be activated in any default build of the library.
This macro has no impact on the FreeType API, only on its implementation. For example, using FT_RENDER_MODE_LCD when calling FT_Render_Glyph still generates a bitmap that is 3 times larger than the original size; the difference will be that each triplet of subpixels has R=G=B.
This is done to allow FreeType clients to run unmodified, forcing them to display normal gray-level anti-aliased glyphs.
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Warum gib's hier keine -Tags?
Das mit dem sub-pixel Patenten war falsch. Ich entschuldige mich und jetzt komm wieder runter.
Debian z.B. nicht. Es sieht nur für den Benutzer so aus, als wäre es an, weil Qt¹ und Pango das „nachbessern“ (indem sie von Freetype2 dreimal so breit rendern lassen, kollabieren und dann horizontal filtern). Zu welchen Problemen das führt, kann man z.B. im Debian-Bug #448555 nachlesen. Die Situation ist im Moment sehr unerfreulich.
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¹ Damit natürlich auch KDE
man kann nur die subpixel reihenfolge verhauen
Wenn Du es ausprobieren willst spiel mal mit (Debian-Paket: freetype2-demos). Das ist ein testprogramm zur libfreetype mit häßlicher Bedienbarkeit, dort siehst Du aber was die libfreetype tatsächlich rendert – nämlich keine subpixel.
ftview 12 /usr/share/fonts/truetype/ttf-dejavu/DejaVuSerif.ttf
und dann mit „L“ durch die LCD-types, ganz oben steht was Du ein/ausschaltest, „?“ gibt Hilfescreen.
Nur für die Darstellung von Websites ist es sinnvoll, andere Fonts zu wählen (z.B. RedHats Liberation) damit die Webseitenlayouts nicht vershcoben werden weil viele Webdesigner immer noch denken jeder hätte die Microsoft Core Fonts auf seinem PC *genervt*
Ich vermute, Du meinst als Schrift in Deiner Desktopumgebung. Sind bei Dir die großen Bs nicht verhunzt (Unterkante kaum zu sehen)? Und ich glaube, die großen Rs sahen auch nicht gut aus (wie Ps), da bin ich mir nicht mehr sicher.
Das hat mich davon abgehalten, sonst wäre ich, nach etwas Desktop-Serif-Eingewöhnungszeit, vermutlich auf Libertine umgestiegen.
Gute, freie Schriftarten sind unter allen Betriebssystemen noch Mangelware.
Die Tatsache, dass bei anderen Systemen bzw. Applikationen eine Menge kostenloser Schriftarten installiert werden täuscht lediglich darüber hinweg.
Okay, Wingdings für Sonderzeichen (wie Briefumschlags-, Telefonzeichen) und Symbol für griech. Buchstaben.
Und sonst? Was soll die Fontschlacht? Man kann kann doch schon seit Jahren TTFs von MS in Linux importieren.
Habe ich auch gemacht. Und das GPL/OFL Gequake ist ebenfalls überflüssig. Wer erkennt in einem Schreiben,
welche Fonts von wem benutzt wurden und woher die stammen? Da macht sich da keiner die Mühe, nicht einmal
der ärmste und unfähigste Anwalt.
2. Fontschlacht? Hab ich was verpasst? Ich bin froh um jeden neuen freien Font.
3. Klar kann man die TTFs von MS importieren: wenn man sie besitzt und wenn einem EULAs egal sind und wenn man sich generell nicht um Lizenzen kümmert und wenn man in Kauf nimmt das es nach der Neuinstallation der Lieblingsdistro diese Schriften out-of-the-box nicht gibt.
Warum verwendest du dann überhaupt noch freie Software? Du kannst auch einfach Windows installieren und damit arbeiten. Diese Antwort ist etwa auf dem gleichen Niveau.
Microsoft hat seine "Truetype Fonts for the Web" selbst einmal zum kostenlosen Download im Internet angeboten. Der Download wurde vorgeblich deswegen aus dem Netz genommen, weil Microsoft angeblich davon ausging, dass nun jeder, der es wolle, seine TrueType Fonts besäße.
Jetzt das Wichtige:
Ich besitze selbst noch alte Win9x-Lizenzen, also auch Lizenzen für die MS Truetype Fonts. Selbst nach US-Gesetzen (Sherman Anti-Trust Act) darf MS aber die Benutzung seiner Software nicht auf eine Betriebssystemplattform (in diesem Fall Windows) beschränken, das gilt z.B. selbst für den Windows Media Player oder Microsoft Office:
http://www.codeweavers.com/products/licensing/
(zweite Antwort)
Meine Nutzung der MS Truetype Fonts unter GNU/Linux ist somit völlig legal.
Die MS EULA ist in Deutschland gerade für Privatkunden ohnehin ungültig:
http://de.wikipedia.org/wiki/Endbenutzer-Lizenzvertrag
Alles FUD.
Hätte ich dieses MS Office aber gekauft, so würde ich die Schrift vermutlich verwenden, u.a. in diesem betreffenden MS Office unter Linux (z.B. mit Crossover).
Und das wäre vollkommen rechtskonform.
Es geht darum, dass niemand mir vorschreiben kann und darf, unter welchem Betriebssystem ich gekaufte "legale" Software zu verwenden habe.
Solche EULAs sind ungültig, selbst in den USA (s.o.).
Aber selbst wenn man es nicht erkennen könnte, ist das Thema frei oder gesetzeswidrige Nutzung dennoch nicht egal. Nur weil man eine Straftat nicht aufdecken kann, macht diese noch nicht legal. Und die kommerzielle, nicht lizensierte Nutzung von nicht freien Fonts ist sicherlich nicht legal. Die Grenzen, ab wann etwas kommerzielle Nutzung ist, sind bestimmt unscharf. Aber was lass ich mich dazu aus .. bin auch kein Rechtsanwalt. Aber es sind sicherlich auch nicht die Anwälte, die sich die Fonts anschauen, sondern die Kläger.
Würde mich interessieren, was sowas ungefähr kostet.
Die Gesamtanmutung des Schriftstücks ändert sich und das sieht (fast) jeder und es entfaltet auch Wirkung in der Einschätzung. Das ist ähnlich wie bei Musik. Auch wer keinerlei Ahnung von Musik hat und Schostakowitsch nicht von Strauß auseinanderhalten kann nimmt die unterschiedliche Stimmung war. Die meisten Menschen können den Unterschied zwischen Schriften nicht beschreiben – nichtmal gedanklich – er wirkt allerdings trotzdem.
Aber hat Dir Deine Mama nicht erzählt, dass Du bei persönlichen Angriffen zeigst, dass Du weder Argument noch Rückgrat hast? ;-)
Dann erzähl ich es Dir. Es ist nie zu spät zum Lernen.
Times New Roman von MS ist nicht nur extrem häßlich, sondern mittlerweile auch ein Brandzeichen. Die freien Bitstream-Alternativen in den Distributionen waren bisher leider viel zu breit und/oder viel zu fett, hier hat man mit der Libertine (für Serifenschriften) einen guten Ersatz bekommen, der zudem noch in diversen _echten_ Schriftschnitten vorliegt. Was noch fehlte, war die korrespondierende Sans-Schrift (ich hatte dafür bisher Liberation Sans genommen).
Der Haken bei Schriften sind die fiesen Lizenzbedingen. Mit ein Grund, daß in den meisten Distributionen bisher standardmäßig nicht gerade "hochwertige" Schriften integriert sind.
was für Dich gut genug ist, kann unter Umständen für andere nicht gut genug sein.
a) Auf der einen Seite gibt es Leute, die mehr als die paar Umlaute brauchen, die es in den Microsoft-Schriften gibt. Durch die offene Natur kann da eine pangalesische Gemeinschaft, ihre paar Zeichen leicht besteuern, und die passen dann schon zum Rest. Mit den Microsoft-Fonts wäre das weder möglich, noch erlaubt. Und nur für Pangalesisch eine ganze Schrift zu machen, das tun die natürlich nicht, weil sie es vermutlich auch garnicht könnten.
b) Die Microsoft-Schriften kann man nur aus dem Internet nachinstallieren. Je nach Gerät, Land, etc. geht das, oder eben nicht, oder kann mit Kosten verbunden sein.
c) Man muss eine Lizenz akzeptieren. Selbst wenn diese freizügig gestaltet sind, gibt es da bei den meisten Menschen eine Allergie, ihre Zeit sinnlos darauf zu verschwenden, zu versprechen, die Fonts nicht zu modifizieren. Mit hat schon zu Tode genervt, wenn Qt (bei der Übersetzung für KDE anno dazumal) mich danach gefragt hat, ob ich die GPL akzeptieren will.
d) Die Microsoft-Fonts sind einigermassen gut, aber nicht das Beste, was man erreichen kann. Ein nicht unwesentlicher Teil der Leute, die sich auf Linux gestürzt haben, ist genau deshalb dabei, weil sie mehr wollen als nur gut genug. Ohne Freie Fonts ist so ein Ziel nicht erreichbar. Diese werden kontinuierlich verbessert, während die Microsoft-Fonts für immer stagnieren werden, da Microsoft seinen "Fehler" inzwischen bemerkt hat und die Fonts nicht mehr anbietet.
e) Wenn es nur wenige und immer gleiche Fonts gibt, dann kann man den Usern von Desktops keine Abwechselung geben. Das wird die Verbreitung von unseren grossen Desktops nicht fördern, oder schlimmer, KDE4 auf Windows-Kernel könnte besser aussehen, als auf Linux, da Microsoft der Stagnation nicht unterliegen würde. Damit würden alle mir wichtigen Projekte automatisch weniger Zulauf bekommen als möglich, und sich deshalb langsamer entwickeln als möglich. Deshalb macht Redhat bei einigen solchen Projekte (ob bei diesem weiss ich nicht) auch als Förderer mit.
Ich persönlich "brauche" diese Fonts nicht, aber ich benutze z.B. Deja Vu sehr gerne. Aber ich denke, dass ich von diesen Projekten profitieren kann, wenn sie dem Linux-Desktop nützen. Es gibt ja nicht nur juristische und langweilige Briefe, und vorallem gibt es Kreativität am Desktop, die sich in Individualität ausdrücken soll. Auch wenn ich meinen Desktop seit Jahren mit Effekten die Farbsättigung nehme (mir sind die Icons zu grell), und eher nicht auf "kreative" Veränderungen setzen würde, weiss ich doch wie wichtig sowas den Leuten ist. Ansonsten wäre der Bonbon Kinder-Look von XP und Vista wohl auch kaum zu erklären. Von daher freue ich mich und denke, das wird uns allen nutzen, auch wenn wir es nicht direkt nutzen.
Das ist ähnlich wie wenn man denkt, dass Gnome dem KDE-Projekt nützt. Manche verstehen sowas nie, die Entwickler aber schon.
Gruss,
Kay
Und an welche Position wandern diese Schriftzeichen? Hier steckt doch ein weit größeres Problem. Unicode ist nicht offen.
Es enthält 100000 Zeichen und laut Wikipedia:
In den letzten Jahren erschienen neue Versionen im Frühjahr, wobei in der letzten Zeit jährlich etwa 1000 Zeichen neu aufgenommen wurden.
Man kann Ihnen also kaum Stagnation vorwerfen. Wenn ich es recht "weiss", kann man 4 Byte auf ein Zeichen investieren, es gibt da also genug Luft. Logischerweise muss eine jede Sprache wohl oder übel den Weg gehen, erstmal seine Zeichen zu standardisieren.
Ich bin da sehr optimistisch, dass Unicode inzwischen längst als ein Erfolg gelten kann. Auch wenn ich es (als Programmierer) wie die Pest hasse, ist es z.B. für Russisch CDs etc. ein echter Segen, wenn die jetzt in Unicode statt in einer von zig Varianten codiert sind.
Gruss,
Kay
Es ging mir darum, die Ästhetik, die in einer wissenschaftlichen Arbeit lag, auch äußerlich darstellen zu können. Dadurch wurde es zu einem "schönen" Werk.
Schöne Grüße,
Alex
Vielen Dank!
Apropos Schriften, kann mir jemand sagen, womit man in Gnome jetzt Schriften betrachtet? Der Font Viewer ist wohl noch nicht fertig (?) und "fonts:///" geht seit gvfs/gio nicht mehr.
Ins Schriftenverzeichnis wechseln, Doppelklick auf Schrift, fertig.
Das LaTex-Paket haben sie scheinbar eingestellt, Man soll stattdessen XeTex nutzen, was ich aber nicht will.
http://fontforge.sourceforge.net/PfaEdit-TeX.html
Oder wirst früher oder später hier fündig
http://www.tug.dk/FontCatalogue/
ich schwanke selbst noch zwischen xelatex und latex bei meiner diplomarbeit. hab für beide programme einen dokumentenkopf und alles andere wird für beide kompatibel geschrieben. wird wohl eine schwierige entscheidung, wenn das werk fertig ist.
Da LaTeX ja traditionell oft bei Mathematik-intensiven Dokumenten genutzt wird, sehe ich auch auf absehbare Zeit da keinen echten freien Ersatz für die CM Schriften. Insbesondere wenn man z.B. noch die erweiterten Symbole aus dem AMS Paketen verwendet. Ich glaube bei den kommerzellen Lucida Paketen wird etwas brauchbares mitgeliefert, die kosten aber richtig Geld.
Von daher, einfacher Fließtext mit ein paar seltenen Formel geht, eine echte Alternative zu den CM Schriften sind die Fonts allerdings (noch?) nicht.