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Do, 23. April 2009, 13:57

Gesellschaft::Politik/Recht

Amsterdam weitet Fesselung an Microsoft aus

Die Stadtverwaltung von Amsterdam will weitere kleine Schritte in Richtung eines Open-Source-Desktops machen, verlängert aber gleichzeitig den Lizenzvertrag mit Microsoft.

Wie aus einem Bericht hervorgeht, will die Stadtverwaltung auf ihren 15.000 Desktops OpenOffice.org und Firefox als Standard-Anwendungen installieren. Das Linux-Pilotprojekt soll erweitert werden. Außerdem soll bis zum Jahresende ein Plan zu einer vollständigen Umstellung auf Open Source vorgelegt werden. Windows wird jedoch zunächst beibehalten und durch die Nutzung von proprietärer Virtualisierungssoftware von Microsoft, für die eine Verlängerung der Volumen-Lizenzierung erforderlich ist, wird die Abhängigkeit von dem Monopolisten noch verstärkt.

Im letzten Jahr hatte die Stadtverwaltung Pilotprojekte mit Linux und einem Open-Source-Desktop gestartet, die im August durchaus positiv beurteilt wurden. Im Oktober herrschte Übereinstimmung darüber, alle Desktops zu Linux zu migrieren. Die Entscheidung wurde jedoch offenbar hinausgezögert, um nun auf eine andere Linie umzuschwenken. Die Verwaltung fasste den Entschluss, proprietäre Virtualisierungssoftware von Microsoft einzukaufen, um die Software auf 6.000 der 15.000 Rechner zu standardisieren. Um dem Stadtrat die Zustimmung zu der dafür erforderlichen Volumen-Lizenzierung schmackhaft zu machen, wurde die Installation von OpenOffice.org und Firefox als Standard-Anwendungen zugesagt.

Die Stadträtin Sabina Gazic von der Arbeiterpartei PvdA kritisiert die Entscheidung scharf, da im letzten Oktober noch eine Übereinkunft herrschte, die Volumen-Lizenzierung mit Microsoft nicht zu verlängern. Nun würden neue Lizenzen angeschafft, von denen nur ein Teil, nämlich die Virtualisierungssoftware, genutzt werde. Sie hätte es lieber gesehen, wenn die Stadt eine Beschwerde bei den European Competition Authorities eingereicht hätte, wie schon andere zuvor.

Die neuerliche Lizenzverlängerung mit Microsoft könnte aber auch in Amsterdam die letzte gewesen sein. In den Niederlanden gilt seit letztem Jahr eine Direktive, nach der ein Umstieg auf Software, die offene Standards unterstützt, durchzuführen ist. Dies bedeutet fast automatisch einen Umstieg auf freie Software, insbesondere da der Außenhandelsminister klar gemacht hat, dass die Umstiegskosten kein Hindernis darstellen.

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