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Mi, 6. Mai 2009, 14:27

Software::Systemverwaltung

Projekt Icinga spaltet sich von Nagios ab

Unter der Leitung von Entwicklern der Firma Netways wurde ein Fork des bekannten Netzwerk-Überwachungssystems Nagios geschaffen, dessen Entwicklung ins Stocken geraten ist.

Anfang Dezember 2008 wurde die letzte stabile Version 3.0.6 von Nagios, dem populärsten freien Netzwerk-Überwachungssystem, veröffentlicht. Ende Januar 2009 publizierte Ethan Galstad, der Entwickler und Betreuer des Nagios-Kerns, die Entwicklerversion 3.1.0, die allerdings nicht viele Änderungen enthielt. Seit der Freigabe von Nagios 3 hat sich nach Ansicht einiger Entwickler aus dem Nagios-Umfeld die Entwicklung stark verlangsamt.

Nagios lebt überwiegend von seinen tausenden verfügbaren Erweiterungen und der entsprechend großen Gemeinschaft. Entsprechend groß ist jedoch auch die Zahl der Erweiterungs- und Verbesserungswünsche für den Kern von Nagios. Doch dass der Kern der Software nur von einem einzelnen in den USA lebenden Entwickler kontrolliert wird, wurde zunehmend als Engpass angesehen. In den letzten Monaten soll Ethan Galstad kaum noch auf den Mailinglisten präsent gewesen sein. Galstad ist auch Geschäftsführer von Nagios Enterprises, die jedoch nach Angaben aus dem Icinga-Projekt eine Ein-Mann-Firma geblieben ist.

Die Inaktivität des Betreuers war aber nicht der einzige Grund, der jetzt zum Fork des Projekts führte. Laut der Icinga-Webseite wurden die Betreiber diverser etablierter Projekte rund um Nagios von Nagios Enterprises aufgefordert, deutlich zu machen, dass sie nicht offiziell mit Nagios verbunden sind. Einige wurden aufgefordert, ihre Projektnamen zu ändern oder die Domainnamen herauszugeben.

Das neue Projekt Icinga will nun für eine beschleunigte Weiterentwicklung von Nagios unter neuem Namen sorgen. Das Team setzt sich hauptsächlich aus deutschen Entwicklern zusammen, von denen einige von Netways bezahlt werden, einer Firma, die Support für Open Source in Rechenzentren, darunter auch Nagios, anbietet. Offenbar hat das Team einen Teil der Plugin-Entwickler hinter sich, während sich andere noch abwartend verhalten.

Icinga will weitgehend kompatibel zu Nagios bleiben, so dass vorhandene Erweiterungen und Plugins weiterhin funktionieren. Die erste Version von Icinga, deren Termin noch nicht feststeht, soll wichtige Korrekturen und eine verbesserte Datenbank-Anbindung bringen. Es soll eine neue Web-Schnittstelle bringen, und ein standardisiertes API soll die Integration von Addons vereinfachen. Die bekanntesten Addons für Graphen, Visualisierung und Überwachung von Unternehmensvorgängen sollen in angepassten Versionen zur Verfügung stehen. Längerfristig sollen die in der Nagios-Gemeinschaft bereits entwickelten, aber noch nicht in Nagios aufgenommenen Erweiterungen in das Projekt einfließen. Es soll einen klaren Update-Pfad von vorhandenen Nagios-Installationen geben.

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Kommentare (Insgesamt: 6 || Alle anzeigen )
Re[2]: Ööööh (LH, Do, 7. Mai 2009)
Re[2]: Icinga (anon2, Do, 7. Mai 2009)
Re: Ööööh (Michael Streb, Mi, 6. Mai 2009)
Re: Icinga (hjb, Mi, 6. Mai 2009)
Ööööh (phnord, Mi, 6. Mai 2009)
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