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Di, 14. Juli 2009, 13:29

Software::Distributionen::Canonical

Nächste LTS-Version von Ubuntu könnte später kommen

Ubuntu-Gründer Mark Shuttleworth deutete in einen Interview an, dass sich die nächste Ubuntu-Version mit verlängertem Support auf Oktober 2010 verschieben könnte, abhängig von den laufenden Abstimmungsgesprächen mit Debian.

Das Interview, das der Standard mit Shuttleworth führte, drehte sich allgemein um die Zukunft des Linux-Desktops. Wichtige Themen waren unter anderem GNOME 3.0, Meta-Release-Zyklen und die Kooperation mit Debian und anderen Upstream-Projekten.

Im Verlauf des Interviews brachte Shuttleworth seinen schon früher geäußerten Vorschlag von Meta-Zyklen bei der Veröffentlichung ins Spiel. Bei Ubuntu stellte sich ein Meta-Zyklus von zwei Jahren ein, wie sich an den längerfristig unterstützten Versionen 6.06 LTS, 8.04 LTS und dem geplanten 10.4 LTS ablesen lässt. Innerhalb dieses Metazyklus kann ein Projekt beliebig viele Zwischenversionen veröffentlichen, beispielsweise alle sechs Monate wie Ubuntu.

Shuttleworth würde es begrüßen, wenn sich mehr Projekte und Distributoren diesem Zyklus anschließen würden - je mehr, desto besser. So gibt es zur Zeit auch Gespräche mit Debian, von dem Ubuntu abhängt. Für Ubuntu wird die Produktion einer LTS-Version einfacher, wenn sich die Entwicklungsversion von Debian zu diesem Zeitpunkt in einem stabilen Zustand befindet, und nach Angaben von Shuttleworth gibt es darüber Gespräche mit dem Debian-Release-Team, die sehr vielversprechend verlaufen. Ziel sei es nicht, Debian einen Veröffentlichungstermin vorzuschreiben, sondern einen Termin zu finden, an dem die Distribution für die Vorbereitung der Veröffentlichung eingefroren wird. Abhängig vom Ergebnis der laufenden Gespräche könnte die nächste LTS-Version von Ubuntu auf Oktober 2010 verschoben werden.

Diese LTS-Version könnte GNOME 3.0 enthalten, was aber davon abhängen dürfte, wie sich die neue Version in der Praxis schlägt. Ubuntu ist an verschiedenen Stellen in GNOME involviert und hat ein Design-Team und ein Team für Upstream-Desktop-Technologien gebildet. Canonical arbeitet zudem auch Innovationen des Desktops, die laut Shuttleworth in der Industrie auf Begeisterung stoßen. Diese Entwicklungen sind zur Zeit noch vertraulich, sollen aber als freie Software veröffentlicht werden.

Neben vielen weiteren lesenswerten Details hebt Shuttleworth eine Beobachtung hervor, den Umgang mit Dateien und Ordnern. Dieser sei für die Benutzer problematischer, als sich das viele vorstellen können. Immer wenn ein Programm eine Datei speichert und ein anderes Programm diese öffnen soll, stellt sich für den Benutzer die Frage, wo er sie findet. Kein existierendes Desktopsystem habe bisher eine befriedigende Lösung dafür, aber das Ubuntu-Team habe das Ziel, dieses Problem auf innovative Art zu lösen.

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