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Di, 10. November 2009, 16:16

Software::Datenbanken

EU-Kommission äußert Bedenken gegen Übernahme von Sun durch Oracle

In der Diskussion um die Übernahme von Sun durch Oracle hat die EU-Kommission Bedenken wegen möglicher Verzerrungen des freien Wettbewerbs geäußert.

Bereits zuvor hatte die EU-Kommission durchblicken lassen, dass sie über die Übernahme von Sun durch Oracle nicht glücklich sei. Auch hegte sie Zweifel an der Zukunft von MySQL und sieht die freie Datenbank als direkte Konkurrenz zu Oracles eigener Datenbank. Zuvor hatten bereits namhafte Vertreter freier Software vor einer Übernahme gewarnt. So kritisierten beispielsweise der GNU-Gründer und Präsident der Free Software Foundation, Richard Stallman, sowie die Organisationen Knowledge Ecology International (KEI) und Open Rights Group (ORG) in einem offenen Brief vor allem die Übernahme von MySQL.

Würde Oracle eine Genehmigung zur Übernahme erhalten, so sei vorherzusehen, dass die Entwicklung stagnieren werde. Der Grund hierfür sei der Druck von MySQL auf den Datenbankgiganten in vielen Marktsegmenten. Vor allem im unteren Preissegment verfüge das freie MySQL-System über eine Dominanz, die Oracle schwer zu schaffen mache und einen direkten Einfluss auf die Preise im oberen Segment habe. Es sei deshalb vorauszusehen, so die Unterzeichner, dass Oracle, das vor allem im oberen Marktsegment eine dominierende Rolle angenommen hat, eine weitere Stärkung von MySQL nicht zulassen und versuchen wird, die Abschwächung der Einnahmen zu begrenzen.

Eine ähnliche Meinung scheint nun auch die EU-Kommission zu vertreten. Auch sie sei vor allem gegen eine Übernahme der freien Datenbank. Konkret sieht die Kommission wettbewerbsrechtliche Probleme auf dem Markt für Datenbanken. Eine endgültige Entscheidung ist allerdings noch nicht gefallen, denn die Kommission muss nun bis zum 19. Januar 2010 entscheiden, ob durch die Übernahme der Wettbewerb erheblich beeinträchtigt würde.

In einer Mitteilung an die US-Börsenaufsicht SEC weist auch Sun auf die vorläufige Entscheidung hin. Sollte die Kommission Oracle tatsächlich die Übernahme verwehren, besteht, so Sun, immer noch die Möglichkeit, die Übernahme gerichtlich klären zu lassen.

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