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Di, 24. November 2009, 13:14

GE: Falsche Prognosen und Einschätzungen

Einen Fauxpas erster Güte leistete sich der europäische CIO von General Electric, als er von einem Einsatz quelloffener Software abriet, gleichzeitig aber nicht bedachte, dass das Unternehmen selbst massiv auf offene Systeme setzt.

Laut einer Einschätzung von Peter Gyorgy, europäischen Chief Information Officer (CIO) des Mischkonzerns General Electric (GE), stellt offene Software keine Alternative zu proprietären Anwendungen dar. Der Manager des Konzerns geht davon aus, dass solche Lösungen lediglich eine Spielwiese für interne Anwendungen darstellen und Unternehmen, die quelloffene Lösungen für ihre kritischen Infrastrukturen einsetzen, ein unnötig hohes Risiko eingehen.

Gyorgy nahm zusammen mit anderen namhaften Vertretern im Rahmen der Central and Eastern European IT Leaders Summit & Expo an einer Paneldiskussion teil. Gefragt nach dem Sinn, quelloffene Systeme bei Behörden oder Kommunen einzusetzen, um Kosten zu sparen, antwortete er: »Wir sind hier nicht in einem IT-Shop. Wir sind ein Partner der Unternehmen und wir sollten nicht Business-Vorgänge mit Low-Cost-Lösungen in eine riskante Richtung lenken«.

Wie falsch Gyorgy mit seiner Einschätzung liegt, zeigt auch seine Aussage, dass Netzwerke, die sich auf quelloffene Systeme stützen, ein »sehr, sehr hohes Risiko« eingehen. In Anbetracht der dominierenden Marktpenetration des DNS-Servers BIND oder des HTTP-Servers Apache klingt die Warnung des Managers mehr als kurios.

Doch auch im eigenen Hause dürften Gyorgys Aussagen für Erstaunen gesorgt haben. Der amerikanische Mischkonzern setzt laut Medienberichten bereits seit geraumer Zeit für seinen durchaus kritischen SupportCentral Collaboration-Backbone JBoss ein. Auch GE Healthcare setzte laut Aussagen von Laurent Rotival, Senior-Vizepräsident der Sparte, Linux als Plattform ein. Genauso wie GE Security nicht mehr ohne Linux auskommt und gleich mehrere auf das quelloffene System basierende Lösungen anbietet. Sucht man im Unternehmen weiter, so finden sich noch viele weitere Lösungen, die entweder auf ein quelloffenes Betriebssystem oder freie Software aufsetzen - trotz Gyorgys Warnung.

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