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Di, 8. Dezember 2009, 13:35

Hardware::Netbooks

ABI: Linux-Netbooks im Aufwind

Berichte, wonach der Markt der Linux-Netbooks stagniert, will eine Studie der Marktforscher von Allied Business Intelligence widerlegen, sie prophezeit ein Wachstum des freien Betriebssystems in diesem Sektor.

Wie die Forscher der US-amerikanischen Allied Business Intelligence (ABI) herausgefunden haben wollen, wurde in diesem Jahr fast jedes dritte Netbook der insgesamt knapp 35 Millionen verkauften Geräte mit Linux ausgeliefert. Der Marktanteil des freien Betriebssystems soll demnach bei 32 Prozent liegen. Auf Windows fallen 68 Prozent der Verkäufe. Künftig soll der Linux-Marktanteil sogar weiter noch steigen und schlussendlich im Jahre 2013 höher als der von Microsoft liegen.

Damit bestätigt das Unternehmen eine frühere Meldung des Nachrichtendienstes Bloomberg und widerspricht Aussagen von Microsoft, wonach der Anteil von Linux massiv eingebrochen sei und mittlerweile unter der Zehn-Prozent-Grenze liege. Als einen der Gründe für die Differenz nennt der ABI-Analyst Jeff Orr die Tatsache, dass viele Studien nur den amerikanischen Markt behandeln und sich nicht anderen Regionen widmen. »Nur weil Sie in den USA leben, nehmen Sie nicht an, dass alles Windows-basiert sei«, so Orr. Vor allem in Schwellen- und Entwicklungsländern steigt der Trend zu einem Linux-Netbook.

Während US-Anwender immer noch Bedenken gegenüber Windows-Alternativen hegen, sind die Bewohner von anderen Regionen wesentlich pragmatischer bei der Wahl des Systems. Oftmals nicht vorbelastet durch frühere Windows-Systeme haben sie auch weniger Berührungsängste gegenüber Alternativen. Im Gegensatz zu ihren US-Kollegen, so Orr, nutzen sie ihre Geräte auch nicht als Zweitsystem, sondern als ihre primäre Arbeitsmaschine.

Darf man ABIs Einschätzung Glauben schenken, so dürften in der Zukunft auch ARM-basierte Geräte den Markt massiv bewegen. Gerade hier wird Linux seine Stärken als portables und plattformunabhängiges System ausspielen können. Dabei wird auch Windowos 7 den Trend nicht brechen können.

Dem widersprach allerdings früher schon Lenovo. Laut Howard Locker, Lenovos Abteilungsleiter für neue Technologien, wird Windows 7 es Herstellern durch seine Reife schwerer machen, sich für Linux zu entscheiden. Dabei beruft sich der Manager auf Lenovos Erfahrungen mit Linux im Jahre 2008, als das Unternehmen mit S9 und S10 ein Linux-Modell auf den Markt brachte, das allerdings nicht den Markt der Endanwender ansprach. Laut Locker störte es die Kunden damals am meisten, dass Apples iTunes unter Linux nicht lauffähig war. Trotz allem will auch Lenovo weiterhin Linux im Auge behalten. Von großem Interesse scheint für den Hersteller vor allem Googles ChromeOS zu sein. »Wir beobachten es«, so Locker.

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