Von volltroll.de am Do, 10. Dezember 2009 um 17:00 #
>>Köder oder Besinnung?
Weder noch. Die hätten sonst den Teil mit dem GPLcode neuschreiben müssen, aber man weis ja was die da drueben so alles draufhaben. Also blieb nur noch alles freizugeben oder das Projekt einstampfen.
Kalkül wie bei jedem Konzern. Oder du glaubst du man hat es da mit reinen Menschenfreunden zu tun? FOSS genügt solange, solange man den wirtschaftlichen Zielen damit ein Stück näher kommt. Microsoft ist da nicht anders als andere, andere besitzen nur eine bessere PR-Abteilung.
Der Freelancer, der das programmieren musste wird wohl nicht mehr so leicht ein Job bei MS finden ;) Finde es äussert dreist oder intelligent je nach dem, dass man ein Job an Land zieht und weitgehenst dafür GPL Code verwendet.
Schön das das Programm in C# / .NET geschrieben ist und somit ein disassemblen funktioniert hat. Wobei ich eigentlich dachte das man für solche Zwecke den Code "verschlüsseln" kann, wodurch es nicht mehr möglich ist den Code zu disassemblen, bzw. wodurch es nahezu unmöglich gemacht wird den Code danach noch gescheit zu lesen. Warum wurde das in diesem Fall von MS nicht gemacht, einfach verpennt oder hat das auch Nachteile? Oder geht sowas garnicht und ich hab dazu mal was am 1.April gelesen?
Weiß nicht ob das in diesem Fall zutrifft aber i.A. zerhaut man sich dadurch ein paar Sachen: * Debugging. Auch Absturzreports von Usern werden unbrauchbar. * Dynamisches laden von Klassen/Libs. Wenn die Methodennamen alle gescrabled sind, kann das nicht mehr funktionieren. * Wenn man Pech hat wird der Code langsamer, weil er nicht mehr so optimal ausgelegt ist. Muss aber nicht sein.
Von Peter von Frostata am Do, 10. Dezember 2009 um 18:27 #
Der Image-Schaden für Microsoft (als Firma) sei mal dahingestellt. Aber dass es gleich am Anfang ein Codeplex-Projekt sein muss, dass den "Ärger ausgelöst" hat und damit ein negatives Licht auf die Beziehungen Microsoft Codeplex und die Lizensierung gefallen ist, ärgert mich. Die haben echt gute Leute in der Codeplex-Foundation, die das Ding zum Fliegen und der professionellen Windows-Welt Open Source näher bringen können (jenseits von "Hobby-Projekten". Und da kann RMS noch so sehr heulen, dass sie die BSD license der gpl vorziehen ). Dass sich in diesem Blubb-Tool der üble Masterplan von Microsoft, sich sämtliche brauchbare Open Source Software unter den Nagel zu reißen, zeigt, denke ich nicht. Das war wohl eher Versagen oder Dummheit Einzelner. Aber ärgerlich ist es trotzdem, noch ärgerlicher sogar, weil es an einer völlig überflüssigen Stelle das alte Klischee bedient.
Microsoft hat - und das finde ich nun wirklich vorbildlich - die Vorwürfe schnell und effektiv untersucht und dann sofort die Konsequenzen gezogen, sprich: gehandelt.
Also, da kann man jetzt nun aber wirklich nicht meckern und sollten sich andere Firmen auch ruhig mal ein Beispiel dran nehmen.
Da hat es ein Programmierer gruendlich vergeigt und einfach so GPL Code verbaut. Aber MS hat dazugelernt und geschickt wird dieser Fehler genutzt um das "neue" MS zu praesentieren. Ich denke, dass die MS Planer einfach nur nicht mehr die alten Klischees bedienen wollen und seit Windows 7 wird maechtig viel mit dem "weisse Weste" Image gearbeitet um die ganze Firma wieder in ein besseres Licht zu ruecken...
Was mich daran stoert, ist dass es dabei nicht um die Ideologie hinter OSS geht, sondern um pures Kalkuel. Traurig ist, dass manche jetzt wirklich glauben das MS plötzlich netter/schlauer geworden ist und auf dieses Marketing reinfallen. Man nehme den Kommentar von Sebalin, da kommt MS nur wegen diesem Software-Kruemmel sehr positiv weg.
natürlich kommt es gut weg, denn es hat vorbildlich reagiert. Wären alle GPL-Verletzer so, wäre manches einfacher.
Ich glaube man muss gerade, wenn man von "Open Source" redet, damit leben, dass der Quellcode und die Lizenz funktioniert. Die GPL wurde gerade so geschrieben, dass es egal ist, ob Microsoft sie mag oder nicht. Ob Microsoft der Code gehört, oder nicht. Ihre Einstellung zur Ideologie ist egal, wichtig ist nur ihr Interesse daran, Code zu nutzen, und zu vermehren. Daraus ergibt sich alles.
Wir Ideologen können dann ja andere Sachen machen.
Die GPL wurde gerade so geschrieben, dass es egal ist, ob Microsoft sie mag oder nicht. Ob Microsoft der Code gehört, oder nicht. Ihre Einstellung zur Ideologie ist egal, wichtig ist nur ihr Interesse daran, Code zu nutzen, und zu vermehren. Daraus ergibt sich alles. Das ist genau der Punkt, der mich dann und wann an Stallmans Motiven zweifeln lässt. Auf der einen Seite diese hervorragende Lizenz, die genau das ermöglicht, was Du beschrieben hast. Auf der anderen Seite sein Verhalten gegenüber eindeutig freier Software "vom falschen Anbieter", wie zum Beispiel Mono, bzw. der Koexistenz der GPL mit anderen freien oder unfreien Lizenzen.
Ist das am Ende doch gar nicht in Ausgestaltung und Wortwahl sein Werk oder ist er einfach mit dem Alter weniger pragmatisch und stattdessen dogmatischer geworden?
Er war noch nie Pragmatiker, sondern immer universitär verankert. Übrigens auch finanziell. Das sollte man mal dazu sagen. Wenn er beispielsweise darüber spricht, wie und wofür Programmierer bezahlt werden sollten und wie und wofür nicht, redet er nicht von sich selbst ;-) Sein großes Verdienst ist, das Thema publik zu machen und die Wechselwirkungen sehr gründlich zu erforschen (ob und in welchem Maß man den Interpretationen und dargestellten Implikationen zustimmt, ist eine andere Sache). Aber wie so oft geht man dann lieber nur so in die ungefähre Richtung, in die der Prophet deutet. Nicht genau da hin. Das wäre dann doch etwas zu weit, zu entrückt, auf seine eigene Weise wieder schrecklich.
Von Allesgleich am Fr, 11. Dezember 2009 um 15:08 #
Genau, das ist der einzig wahre, ehrliche, erleuchtete Weg ...warum gleich nochmal zwingend? Ach egal, wird schon stimmen. Ich bin jedenfalls auch dafür, dass nur Firmen, die ausschließlich durch Support Geld einnehmen, zum Papst gewählt werden dürfen.
Weder noch. Die hätten sonst den Teil mit dem GPLcode neuschreiben müssen, aber man weis ja was die da drueben so alles draufhaben. Also blieb nur noch alles freizugeben oder das Projekt einstampfen.
Das Zeug das die da im Angebot haben ist bissl größer als Hans Dampfs index.php. Wohl dem der so eine Riesenbude im Ruder hält.
Finde es äussert dreist oder intelligent je nach dem, dass man ein Job an Land zieht und weitgehenst dafür GPL Code verwendet.
Wobei ich eigentlich dachte das man für solche Zwecke den Code "verschlüsseln" kann, wodurch es nicht mehr möglich ist den Code zu disassemblen, bzw. wodurch es nahezu unmöglich gemacht wird den Code danach noch gescheit zu lesen.
Warum wurde das in diesem Fall von MS nicht gemacht, einfach verpennt oder hat das auch Nachteile? Oder geht sowas garnicht und ich hab dazu mal was am 1.April gelesen?
* Debugging. Auch Absturzreports von Usern werden unbrauchbar.
* Dynamisches laden von Klassen/Libs. Wenn die Methodennamen alle gescrabled sind, kann das nicht mehr funktionieren.
* Wenn man Pech hat wird der Code langsamer, weil er nicht mehr so optimal ausgelegt ist. Muss aber nicht sein.
Also, da kann man jetzt nun aber wirklich nicht meckern und sollten sich andere Firmen auch ruhig mal ein Beispiel dran nehmen.
Sebalin.
natürlich kommt es gut weg, denn es hat vorbildlich reagiert. Wären alle GPL-Verletzer so, wäre manches einfacher.
Ich glaube man muss gerade, wenn man von "Open Source" redet, damit leben, dass der Quellcode und die Lizenz funktioniert. Die GPL wurde gerade so geschrieben, dass es egal ist, ob Microsoft sie mag oder nicht. Ob Microsoft der Code gehört, oder nicht. Ihre Einstellung zur Ideologie ist egal, wichtig ist nur ihr Interesse daran, Code zu nutzen, und zu vermehren. Daraus ergibt sich alles.
Wir Ideologen können dann ja andere Sachen machen.
Gruss,
Kay
Das ist genau der Punkt, der mich dann und wann an Stallmans Motiven zweifeln lässt. Auf der einen Seite diese hervorragende Lizenz, die genau das ermöglicht, was Du beschrieben hast. Auf der anderen Seite sein Verhalten gegenüber eindeutig freier Software "vom falschen Anbieter", wie zum Beispiel Mono, bzw. der Koexistenz der GPL mit anderen freien oder unfreien Lizenzen.
Ist das am Ende doch gar nicht in Ausgestaltung und Wortwahl sein Werk oder ist er einfach mit dem Alter weniger pragmatisch und stattdessen dogmatischer geworden?
lg
Erik
Sein großes Verdienst ist, das Thema publik zu machen und die Wechselwirkungen sehr gründlich zu erforschen (ob und in welchem Maß man den Interpretationen und dargestellten Implikationen zustimmt, ist eine andere Sache). Aber wie so oft geht man dann lieber nur so in die ungefähre Richtung, in die der Prophet deutet. Nicht genau da hin. Das wäre dann doch etwas zu weit, zu entrückt, auf seine eigene Weise wieder schrecklich.
> man nehme die Anschuldigungen erst und gehe den Vorwürfen nach.
Müsste es hier nicht "ernst" statt erst heissen?
;-)
aber solange die Windows nicht unter ner OSS Lizens freigeben und ihr Geschaeft durch Support bestreiten aendert sich da nix ...!