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Do, 28. Januar 2010, 13:02

Unternehmen

Oracle kündigt massive Investitionen in Soft- und Hardware an

In zwei Interviews und einem Webcast stellte Larry Ellison, Chef von Oracle, die Zukunft des Unternehmens vor und versprach neben Investitionen in Sun-Produkte auch, unter anderem Java, Sparc, Solaris und MySQL massiv auszubauen.

oracle.com

In zwei Interviews mit der New York Times und dem Wall Street Journal sowie in einem Webcast kündigte Oracle-Geschäftsführer Larry Ellison die weitere Marschrichtung des künftigen Soft- und Hardwareherstellers an. Demnach plant der Datenbankspezialist, nach der Übernahme weiterhin in Suns Solaris-Betriebssystem und die SPARC-Architektur zu investieren. Bereits zuvor hatte das Unternehmen angekündigt, dies in einer Intensität zu tun, die das Engagement von Sun übertrifft. Die Investitionen sollen demnach erhöht und Solaris schnellstmöglich um wichtige Kernfunktionen erweitert werden. Das Betriebssystem für SPARC-Server bleibt weiterhin Solaris. Ein Schwenk auf ein anderes Betriebssystem, wie beispielsweise Oracles Linux-Variante, ist nicht geplant.

Laut Oracle ist auch die Zukunft von MySQL, um das in den letzten Wochen ein Streit entfacht war, gesichert. Es soll weiterhin entwickelt und im Quellcode angeboten werden. Dies soll in der Open-Source-Abteilung von Oracle geschehen, wobei den Aussagen von Oracle zu entnehmen ist, dass der Hersteller erheblich mehr Geld in die Entwicklung stecken will als Sun. MySQL soll das Portfolio, das unter anderem auch freie Lösungen wie InnoDB und Berkeley DB umfasst, ergänzen. Darüber hinaus plant Oracle es fit für die eigenen Kunden zu machen. So soll MySQL in Zukunft mit eigenen Produkten wie der Business-Intelligence-Software oder dem Enterprise Manager besser zusammenspielen.

Die Entwicklung von OpenOffice.org wird laut Ellison in eine eigene Abteilung ausgelagert. Wie auch MySQL soll auch die freie Büro-Suite weiterhin im Quellcode angeboten werden. Darüber hinaus wird es auch eine kommerzielle Variante für Unternehmens-Kunden geben. Ferner plant der Hersteller, eine Cloud-Variante zu entwickeln.

Auch Java-Anwender können laut Ellison beruhigt sein. So plant das Unternehmen, NetBeans als eine quelloffene Option zu den bereits bestehenden Oracle JDeveloper- und Oracle Enterprise Pack for Eclipse-Produktlinien weiter fortzuführen. Eine ähnliche Strategie plant das Unternehmen auch bei GlassFish. Auch hier soll die Entwicklung durch Oracle vorangetrieben werden und als Referenzimplementierung der Java Enterprise Edition (Java EE) fungieren. Java als solches soll darüber hinaus um neue Funktionen erweitert werden. Unter anderen soll Java 7 in der Standard Edition (SE) um weitere Programmiersprachen ergänzt werden und Mehrkern-CPUs nutzen.

Wie der Manager weiter sagte, plant Oracle, 2000 neue Vertriebs- und Entwicklerstellen zu schaffen. Auf der anderen Seite sollen »weniger als 2000 Stellen« abgebaut werden. Ob den Entlassungen noch weitere folgen, ließ Ellison allerdings offen. Zu dem Kreis der Personen, die gehen werden, gehören unter anderem der bisherige Sun-Chef Jonathan Schwartz und der Aufsichtsratschef Scott McNealy. Während der Abgang von Schwartz von Oracle erwartet wurde, hoffte Ellison, McNealy weiterhin an Bord zu haben – über dessen Position sollte wohl noch gesprochen werden. Daraus wird allerdings offenbar nichts. In einer E-Mail an die Belegschaft kündigte McNealy an, das Unternehmen verlassen zu wollen.

Durch die Zustimmung der Übernahme seitens der EU kann Oracle nun Sun übernehmen und damit auf einen Schlag zu einem ebenbürtigen Konkurrenten für IBM wachsen. Daraus macht Oracle auch keinen Hehl. Laut Ellison ist es das Ziel von Oracle, künftig durch die Integration von Hard- und Software Komplettsysteme anzubieten. Damit die Strategie nicht in einem Desaster endet, plant das Unternehmen deshalb, 4,3 Milliarden US-Dollar in Forschung und Entwicklung zu stecken.

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