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Thema: Ubuntu 10.10 soll Maverick Meerkat heißen

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Von zxy am So, 11. April 2010 um 01:17 #

Es geht um das Patchen in dem Sinne, dass man massiv patcht, nur damit etwas ganz Bestimmtes funktioniert, wie etwa eine singuläre Iso. Insbesondere seit Karmic scheint diese "Strategie" überhand zu nehmen.
Lies bitte einmal das hier:
"http://opengeu.intilinux.com/news/opengeus-future-and-ubuntu-vs-debian"
"(...) Ubuntu is going in a strange direction: it not only uses experimental features like XSplash, but often they choose to patch entire pieces of code just to make it work, specially when building the iso. (...)"

Unter
http://reddevil62-techhead.blogspot.com/2010/03/interview-crunchbang-creator-explains.html
drückt sich der Crunchbang-Initiator, der selber ein "full Ubuntu member" ist, diplomatischer aus:
"(...) the Ubuntu project is geared towards producing a polished end-user system. The Ubuntu developers make changes to Debian packages to achieve this goal. These changes often cause problems for derivative projects such CrunchBang. Therefore, the obvious thing to do to negate these problems was to make the switch to Debian."

Hinzu kommen die durch solche eigenen Patches verursachten Bugs in einzelnen Paketen, welche dann Bugs aufweisen, die in den Upstreampaketen gar nicht vorhanden sind.
Siehe u.a. die Probleme mit Empathy während der Karmic-Veröffentlichung:
https://bugs.launchpad.net/ubuntu/karmic/+source/empathy/+bug/435329
In Kommentar 17 ist dem Empathy-Autor doch etwas die Contenance abhanden gekommen, zurecht, wie ich finde:
"This makes no sense!
So you have 2 possibilities: 1) fix your crap. 2) Drop your crap.
(...)
We worked hard in Empathy upstream to make it stable and ready for inclusion in all main distributions, please don't kill all that hard work now!"

Interessant sind auch die Probleme des eeeUbuntu-Teams:
http://www.fewt.com/2009/10/i-give-up.html
"Instead of moving forward with every release, they have the uncanny ability to take Linux back in time by piling code that doesn't work on top of more code that doesn't work until they have turned their OS into a garbage salad."
Als instruktives Beispiel werden u.a. die Ubuntu-Probleme mit xrandr angeführt. Ubuntus Bluetooth-, Wifi- und Intel-Videotreiber-Bugs kommen ebenfalls zur Sprache.

Ich erinnere in diesem Zusammenhang nur einmal an einen Bug in Ubuntu Karmic, der mich nur deshalb traf, weil ich GDM nicht benutzen wollte: Vorher lief die Grafik einigermaßen (in meinem Rechner läuft eine alte ATI Radeon, die wegen eines Mesa-Upstream-Bugs fatale "3D"-Bugs zeigt, aber mit deaktiviertem dri stabil läuft), nach der GDM-Deinstallation schaltete Ubuntu urplötzlich immer zwanghaft in den low-graphics-mode um, was erst dann aufhörte, nachdem ich das Paket xserver-xorg-video-vesa deinstalliert hatte.
Das sind wirklich Bugs zum Haareraufen.

Manch andere Distro weist natürlich ebenfalls solche "selbstzusammengepatchte" distributionsspezifischen Bugs auf, z.B. OpenSuse. Debians legendärer openssl-Bug zählt ja wohl auch dazu. Nur: Das es andere ähnlich machen, ist wohl eher keine Entschuldigung.
Man sieht an Karmic auch, wie sehr das Herumhantieren mit Bleeding-Edge-Software zum massiven Patchen verleitet, was mitunter fatal ist, wenn man selbst kaum irgendeine der in die Distro integrierten Software selbst geschrieben hat. Irgendwann wird man von den unzähligen Bugs erschlagen, muß aber trotzdem den Veröffentlichungstermin einhalten.
Hoffentlich wird das mit dem nächsten LTS besser. Hoffnung besteht, da dieses Mal überwiegend Debian Testing als Basis genommen wurde.

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