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Mi, 28. April 2010, 13:26

Gesellschaft::Politik/Recht

HTC schließt Patentabkommen mit Microsoft

Nachdem Microsoft in der Vergangenheit direkte Attacken auf Linux zu unterlassen schien, meldet sich das Redmonder Unternehmen nun erneut zu Wort und verkündet, ein Abkommen mit HTC geschlossen zu haben. Als Grund nennt das Unternehmen Patentverletzungen in der Android-Plattform.

Android auf einem HTC-Gerät

Opera Software ASA

Android auf einem HTC-Gerät

Die Auseinandersetzungen auf dem mobilen Markt nehmen nun weiter an Härte zu. Nachdem bereits Apple HTC, Hersteller von Android- und Windows-basierenden Geräten, wegen angeblicher Patentverletzungen verklagte, meldet sich nun auch Microsoft zu Wort und wirft dem Unternehmen vor, in der Plattform Patente des Unternehmens zu verletzen. Dabei beteuert der Softwaregigant, nicht eine Plattform, sondern direkt einen Mitbewerber anzugreifen, der »sich der Innovationen von Microsoft« bediene. Eine ähnliche Strategie verfolgte das Unternehmen bereits bei TomTom, als das Unternehmen dem Navigationsspezialisten vorwarf, acht der von Microsoft gehaltenen Patente zu verletzen.

Prekär an der Sache – HTC ist nicht nur ein Mitbewerber, sondern auch ein Partner. Dementsprechend war es Microsoft offenbar wichtig, sich außergerichtlich mit dem taiwanesischen Hersteller zu einigen und ein Patentabkommen zu schließen. Details des Abkommens und Informationen zu den beanstandeten Patenten gaben die beteiligten Unternehmen nicht bekannt. Sie ließen lediglich verkünden, dass »Microsoft Lizenzgebühren von HTC erhalte«. Darüber hinaus sei bekannt, dass die Abmachung von HTC direkt produzierte Android-Geräte betreffe. Inbegriffen ist der von Google vertriebene Nexus One. Ähnliche Abkommen mit anderen Herstellern von mobilen Geräten seien bereits im Gange, so Microsoft-Justitiar Horacio Gutierrez.

Die Vorwürfe seitens Microsoft Richtung Linux sind nicht neu. Bereits seit etlichen Jahren verunsichert das Unternehmen die Hersteller mit angeblichen Patentverletzungen, die allerdings noch nie direkt benannt wurden. So verstoße beispielsweise nach Angaben von Microsoft freie Software gegen insgesamt 235 Patente des Unternehmens. Dies gaben vor knapp drei Jahren Microsofts Justiziar Brad Smith und Gutierrez gegenüber dem US-Wirtschaftsmagazin Fortune bekannt.

Microsofts Einigung mit HTC kommt auch für Google zu einem ungünstigen Zeitpunkt, denn die Patentschlachten nehmen zunehmend an Härte zu. Erst vor einem Monat verklagte Apple HTC wegen angeblicher Patentverletzungen in HTCs Android- und Windows Mobile-Geräten. Kommentatoren gehen allerdings davon aus, dass das primäre Ziel der Aktion nicht das Microsoft Betriebssystem, sondern Googles Plattform sei. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Google nicht in der Lage sei, HTC vor solchen Klagen zu schützen. Laut Gartner-Analyst Ken Dulaney besitze der Suchmaschinengigant kein geeignetes Patentportfolio, um in diesem Segment erfolgreich solche Angriffe abwehren zu können. Microsoft dagegen hat ein breites Portfolio und ist darüber hinaus ein Patentabkommen mit Apple eingegangen, das Windows Mobile-Geräte vor dem Angriff schützen könnte.

In wie weit das neuerliche Abkommen zwischen HTC und Microsoft bewertet werden kann, bleibt offen. Denkbar wäre, dass durch die Zahlung das Unternehmen leichter den Angriff von Apple abwehren kann. Sicher ist allerdings, dass das Patentabkommen weiter die von Microsoft verkündete Sage untermauert, dass Linux die geistigen Errungenschaften des Unternehmens verletze.

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Kommentare (Insgesamt: 11 || Alle anzeigen )
Re[3]: Patente von MS? (Lord_Pinhead, Do, 29. April 2010)
Re: Und das ganz ohne mono?! (Lord_Pinhead, Do, 29. April 2010)
Re[2]: Patente von MS? (Lord_Pinhead, Do, 29. April 2010)
Re[2]: Patente von MS? (Lord_Pinhead, Do, 29. April 2010)
Und das ganz ohne mono?! (monokausal, Do, 29. April 2010)
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