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Di, 10. August 2010, 15:07

Gesellschaft::Politik/Recht

Linux Foundation startet »Open Compliance«-Programm

Die Linux Foundation hat ein umfassendes Programm gestartet, mit dem es Unternehmen leichter gemacht werden soll, freie Software lizenzkonform einzusetzen.

Jim Zemlin, Direktor der Linux Foundation

Linux Foundation

Jim Zemlin, Direktor der Linux Foundation

Wer freie Software in seine Produkte, sei es Hard- oder Software, einbaut, ist an die entsprechenden Lizenzen gebunden, und diese sind meistens nicht Public Domain, sondern stellen gewisse Bedingungen, je nach der konkreten Lizenz. Während es in der Theorie einfach scheint, diese Bedingungen zu beachten, ist die Praxis um einiges komplizierter. Viele Hersteller verwenden freie Software nicht direkt, sondern erhalten sie über Zulieferer. In größeren Projekten sind zudem freie Software-Komponenten aus vielen verschiedenen Quellen im Einsatz. Um Vorgaben der Geschäftsleitung einzuhalten und sich keines Lizenzverstoßes schuldig zu machen, verwenden einige Unternehmen viel Zeit auf die Prüfung der Lizenzen der eingesetzten Software oder lassen diese von darauf spezialisierten Unternehmen prüfen.

Die Linux Foundation sieht einen starken Anstieg bei der Benutzung freier Software und hält daher die Zeit für gekommen, ein neutrales, nichtkommerzielles Programm zu starten, mit dem es Unternehmen leichter gemacht werden soll, freie Software lizenzkonform einzusetzen. »Open Compliance« wird von zahlreichen Mitgliedern des Konsortiums unterstützt und besteht aus sechs Elementen.

Das erste Element sind Schulungen und Dokumentation, um die Anwender zu informieren und ihnen die Möglichkeit zu geben, ihre Verwendung von freier Software selbst zu prüfen. Das zweite Element sind Tools, die als freie Softwareprojekte veröffentlicht wurden. Zwei Tools sind bereits vorhanden: »Dependency Checker« analysiert die Kombination von Lizenzen im Quellcode und gibt die Möglichkeit, bei gewissen Kombinationen Warnungen auszugeben. »Code Janitor« ist für Firmen interessant, die selbst entwickelten Quellcode freigeben wollen. Das Programm will sicherstellen, dass keine Firmengeheimnisse oder andere unerwünschte Details, die vielleicht in Kommentaren enthalten sind, an die Öffentlichkeit gelangen. Der »Bill of Material (BoM) Difference Checker«, dessen Entwicklung im Spätjahr beginnen soll, soll Unterschiede bezüglich der Lizenzen zwischen zwei Softwareständen ermitteln.

Desweiteren will die Linux Foundation Ende 2010 eine Checkliste anbieten, mit der Unternehmen leichter prüfen können, ob sie lizenzkonform handeln. Der SPDX-Standard (Software Package Data Exchange) soll die Weitergabe von Lizenzinformationen von Lieferanten an ihre Kunden vereinheitlichen und wird in einer Arbeitsgruppe vorangetrieben. Ein weiteres Element ist das Open Compliance Directory and Rapid Alert System, in dem Unternehmen die Personen eintragen können, die für die Einhaltung von Lizenzen verantwortlich sind. An diese sollen sich Entwickler und Anwender im Bedarfsfall wenden können. Das sechste Element schließlich ist die Integration des Programmes in FOSS Bazaar, eine von der Linux Foundation betriebene Webseite über den Einsatz von freier Software in Unternehmen.

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