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Sa, 18. September 2010, 20:01

Software::Distributionen::Mandriva

Mageia entsteht aus der Asche von Mandriva

Der größte Teil der Mandriva-Gemeinschaft sagt dem Unternehmen Mandriva Adieu und macht unter dem Namen Mageia weiter. Mandriva wird voraussichtlich nur noch als Unternehmens-Distribution weiterbestehen.

Arnaud Laprévote

Mandriva

Arnaud Laprévote

Seit Monaten brodelte es in der Mandriva-Gemeinschaft, hauptsächlich wegen des Geldmangels und der damit ungewissen Zukunft des Unternehmens Mandriva. Vor einigen Wochen gab es bereits Hinweise auf wichtige Neuerungen, und letzte Woche zeichnete sich ab, dass Mandriva als Desktop-Distribution keine Zukunft mehr haben würde. Wie in diversen Blogs zu lesen war, hat Mandriva die seinerzeit übernommene Firma Edge-IT aufgelöst und deren Mitarbeiter, deren Hauptaufgabe die Weiterentwicklung der Distribution war, entlassen. Doch die Mandriva-Gemeinschaft war vorbereitet.

Dass Mandriva in finanziellen Schwierigkeiten war, pfiffen die Spatzen schon im Mai von den Dächern, auch wenn Arnaud Laprévote, der neue Geschäftsführer, dementierte. Allerdings bestätigte er, dass es Verkaufsverhandlungen gab. Im Juni wurde dann bekannt, dass Mandriva neue Investoren gewinnen konnte - laut einer Meldung von Anfang September wird es wohl Wallix sein. Sicher ist, dass das Unternehmen einen strikten Sparkurs verordnet bekam und sich künftig ganz auf gewinnbringende Unternehmensprodukte konzentrieren wird. Dies verkündete Laprévote als Reaktion auf einen sarkastischen Fehlerbericht, der beklagte, dass »zuviele Leute gehen«.

Schon zuvor war Mandriva immer wieder durch Probleme mit der Gemeinschaft der finanzielle Rückschläge in die Schlagzeilen geraten. Jetzt hat die Gemeinschaft die Initiative ergriffen. »Mageia« ist die Fortsetzung der Mandriva-Distribution für Privatanwender. Der Name der Abspaltung von Mandriva kommt aus dem Griechischen und bedeutet Zauberei.

Mageia wird von einer breiten Gemeinschaft getragen, muss sich zunächst aber erst formieren und die entsprechende Infrastruktur schaffen. Es ist ein Gemeinschaftsprojekt, das von einer nicht gewinnorientierten Organisation getragen wird, die in den nächsten Tagen gegründet werden soll. Als Vorbild dürfte in vieler Hinsicht Debian dienen. Mit von der Partie sind die jüngst von Mandriva entlassenen Anne Nicolas, Arnaud Patard, Christophe Fergeau, Damien Lallement, Nicolas Vigier, Olivier Blin, Romain d’Alverny, Séverine Wiltgen und Thierry Vignaud. Daneben sind viele Mitglieder der Gemeinschaft dabei, die signifikante Beiträge zu Mandriva geleistet haben. Auch die deutsche Benutzerorganisation MandrivaUser.de unterstützt den Fork, da auch hier die Ansicht vertreten wird, dass das Unternehmen Mandriva kaum noch Interesse an einer Weiterführung der Endanwender-Distribution hat.

Die Initiatoren von Mageia haben in den kommenden Tagen viel zu diskutieren und aufzubauen. Sie verfolgen mit Mageia hochgesteckte anfängliche Ziele: Sie wollen Linux und freie Software für jeden einfach benutzbar machen, integrierte Werkzeuge zur Systemkonfiguration anbieten, einen hohen Grad von Integration zwischen dem Basissystem, den Desktops (KDE/GNOME) und den Anwendungen sowie eine Verbesserung der Integration von Software aus dritter Hand (frei oder proprietär) erreichen, neue Architekturen und Formfaktoren in Angriff nehmen und ihr Verständnis der Benutzer von Computern und elektronischen Geräten verbessern. Weitere Details wollen sie in den nächsten Tagen bekannt geben.

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Kommentare (Insgesamt: 157 || Alle anzeigen )
Re: KDE Distri (Tscheesy, Sa, 2. Oktober 2010)
Re: Realitätsverweigerung? (Henry, Di, 21. September 2010)
Re[3]: Och nööö.... (linux-macht-glücklich, Di, 21. September 2010)
Re[3]: Och nööö.... (linux-macht-glücklich, Di, 21. September 2010)
Re[2]: Das Schlimme ist: (TeaAge, Mo, 20. September 2010)
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