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Do, 4. November 2010, 12:44

Software::Datenbanken

MySQL wird erheblich teurer

Die Schonzeit für Anwender der Unternehmensversion von MySQL scheint nun vorbei zu sein. Mit der Vorstellung einer neuen Preisliste vervierfachen sich die Kosten für manche MySQL-Firmenkunden.

Diverse MySQL-Forks

Admin-Magazin

Diverse MySQL-Forks

Im Vorfeld der Übernahme von Sun durch Oracle stellte MySQL den mit Abstand am heftigsten umstrittenen Punkt dar. Kritiker befürchteten vor allem, dass die Übernahme den Wettbewerb im Datenbank-Segment massiv einschränken würde. Als Grund sahen sie den Druck von MySQL auf den Datenbankgiganten im unteren Preissegment. Vor allem in diesem Bereich verfüge das freie MySQL-System über eine Dominanz, die Oracle schwer zu schaffen mache und einen direkten Einfluss auf die Preise im oberen Segment habe. Es sei deshalb vorherzusehen, so beispielsweise die Unterzeichner eines offenen Briefs an die EU-Wettbewerbskommissarin Neelie Kroes, dass Oracle, das vor allem im oberen Marktsegment eine dominierende Rolle angenommen hat, eine weitere Stärkung von MySQL nicht zulassen und versuchen werde, die Reduzierung der Einnahmen zu begrenzen.

Zwar bleibt MySQL weiterhin offen und Oracle versprach, in die Entwicklung des Systems zu investieren, doch schon jetzt zeichnet sich ein Richtungswechsel ab. Ulf Sandberg, Geschäftsführer des von ehemaligen Mitarbeitern von MySQL AB gegründeten SkySQL AB, glaubt gar, dass Oracle den Fortschritt der MySQL-Technologie behinderte, was zu einem »Massenexodus« derer führte, die an dieser Technologie beteiligt waren. Erschwerend kommt noch hinzu, dass Oracle viele Funktionen mittlerweile nur noch zahlenden Kunden zur Verfügung stellen will.

Nun werden aber gerade zahlende Kunden stärker zur Kasse gebeten. Wie der neuen Preisliste zu entnehmen ist, müssen Firmenkunden, die eine kommerzielle Version einsetzen, künftig mindestens 2000 US-Dollar für die Standard-Variante pro Server und vier CPU-Sockel zahlen. Damit hat sich der Preis des Einstiegspakets gegenüber der ursprünglich verlangten Summe fast vervierfacht. Nicht anders ergeht es Kunden, die bis dato das rund 2000 USD teure Silver-Paket nutzen, das ab sofort »Enterprise Edition« heißt und 5000 USD kostet. Die »Cluster Carrier Grade Edition« wird ebenfalls teurer und kostet nun 10000 USD und damit auch doppelt so viel wie noch zu Sun-Zeiten.

Kaum verwunderlich, dass die Konkurrenz auf das Angebot reagiert und um Wechselfreudige buhlt. So lockt beispielsweise Sandberg seine ehemaligen Kunden in einem Brief mit Rabatten und verspricht allen neuen Kunden bis 15. Dezember 2010 satte Preisnachlässe.

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