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Do, 24. Februar 2011, 14:33

Gesellschaft::Politik/Recht

Rückschritt zu Windows kommt Solothurn teuer zu stehen

Die von Open-Source-Befürwortern kritisierte Einstellung der Linux-Migration in Solothurn wird die Steuerzahler teuer zu stehen kommen: Die Solothurner Regierung benötigt nun einen Kredit über 5,8 Mio. Franken.

Die im September 2010 gefällte Entscheidung, die Linux-Migration abzubrechen und 2011/12 zu Windows 7, MS Office und MS Outlook 2010 zu migrieren, wurde von Open-Source-Befürwortern genauso kritisiert wie die kürzlich verkündeten Pläne des auswärtigen Amtes in Deutschland. Die bereits teilweise erfolgte Migration hatte dem Kanton nachweislich 3,7 Mio. Franken gespart, weitere 6,3 Mio. Franken hätten gespart werden können, wenn die Migration weitergegangen wäre. Diese 6,3 Mio. Franken wurden durch den Verzicht auf neue Windows-Lizenzen gespart und werden von der Regierung nun als »herausgeschobene Investitionen« bezeichnet.

Das Ende der Migration ist nach Ansicht von Organisationen wie Wilhelm Tux und /ch/open hauptsächlich auf politische Machtspiele zurückzuführen. Zudem gab es gravierende Fehler in der Projektverwaltung. So hätte der als unzureichend kritisierte Mail-Client von Scalix schneller ersetzt werden müssen. Das kritische System für die Verwaltung, Ambassador, hätte nach diversen Verzögerungen Anfang 2011 und damit rechtzeitig für Linux zur Verfügung gestanden.

Der Rückschritt zu Windows wird Solothurn mindestens 8,5 Mio. Franken kosten, wovon 5,8 Mio. über einen Kredit finanziert werden müssen, der jetzt beantragt wurde. Die erworbenen Lizenzen berechtigen den Kanton anscheinend drei Jahre lang zum Update auf die jeweils neueste Version von Windows und MS-Office. OpenOffice.org steht den Benutzern als Option zur Verfügung. Auf den Servern wird weiterhin, wie schon seit zehn Jahren, Linux eingesetzt.

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