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Thema: freiesMagazin 03/2011 erschienen

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Von 1ras am Mi, 9. März 2011 um 03:14 #

Netzwerktransparenz besteht aus zwei Wörtern, aus Netzwerk und aus Transparenz. Letzteres übersiehst du leider in deinem Artikel (so du der Autor bist). Es macht wenig Sinn Argumente zu liefern, die garnicht auf den Punkt der Kritiker eingehen. In deinem Artikel hat eigentlich nur noch das Totschlagargument schlechthin gefehlt, nämlich dass die Leute doch VNC oder NX verwenden sollen. Dann auch damit ist keine Netzwerktransparenz gegeben.

Ich habe übrigens zu keinem Zeitpunkt von Mehrheiten gesprochen, dieses Stichwort hast du ins Spiel gebraucht. Ich habe mich nur verwundert darüber geäußert, dass du auf der einen Seite so tust also würde die Netzwerktransparenz von X11 sowieso niemand brauchen, dir aber gleichzeitig sehrwohl auffällt, dass Wayland regelmäßig heftig kritisiert wird, weil es genau diese Funktion nicht liefert. Das passt nicht zusammen. Du wirst aber sicherlich auch nicht nur die Mehrheit der Nutzer berücksichtigen wollen, deshalb sollte sich die mühselige Diskussion über Mehrheiten erübrigen.

Du scheint mich wie sicherlich auch zahlreiche andere Kritiker auch gehörig misszuverstehen. Ich lehne keineswegs die Technologie an Wayland ab, sondern die Herangehensweise, Netzwerktransparenz als nicht (mehr) notwendig darzustellen. Anhand der massiven Kritik die du selbst in deinem Artikel bestätigt hast, sollte dir eigentlich aufgefallen sein, dass diese durchaus von den Nutzern gewünscht wird.

Zu argumentieren, dass Wayland über die X11-Implementierung Netzwerktransparenz bereitstellt ist Unsinn, denn entweder die Transparenz schließt alle Applikationen mit ein, oder sieh tut es nicht und dann kann von Transparenz keine Rede sein. Wayland wird die Netzwerkfunktionalität nur für einen Teil der Anwendungen bereitstellen und zwar nur für diejenigen, welche sich über das X11-Protokoll mit Wayland verbinden. Und dieses Protokoll wird zudem auch nur als Übergangslösung unterstützt. Für Anwendungen welche sich hingegen mit dem Wayland-Protokoll verbinden, wird keine Netzwerkfunktionalität bereitgestellt. Die Transparenz eine grafische Anwendung über Netzwerk nutzen zu können, ist dann also nicht mehr gegeben.

Ich bezweifle auch, dass Distributionen über einen längeren Zeitraum hinweg Anwendungen doppelt ausliefern werden, als X11 und als Wayland-Version. Möglicherweise ist dies über das Linken gegen beide Libs dynamisch lösbar und eine Anwendung verbindet sich per Wayland-Protokoll mit einem lokalen Wayland-Server und per X11-Protokoll mit einem Remote-X11-Server, je nachdem was sie vorfindet. Nur soll ja Wayland irgendwann X11 ablösen, d.h. es wird jemand einen Schalter umlegen und X11 fliegt raus. Zu argumentieren, dass dies erst in ein paar Jahren passieren wird beruhigt mich nicht sonderlich, da es mich viel zu sehr an einen Lock-in-Effekt erinnert.

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