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Do, 17. März 2011, 08:46

Gesellschaft::Politik/Recht

Niederlande: Open Source hilft kaum beim Sparen

Laut einem Bericht des niederländischen Rechnungshofes birgt eine Migration auf freie Software kaum Einsparpotentiale. Der Rechnungshof widerpricht damit einem internen Bericht des Innenministeriums.

In dem internen Bericht »Sorry, we're open« des niederländischen Innenministeriums war von jährlichen Einsparungen von bis zu vier Milliarden Euro die Rede. Dem widerspricht nun der Rechnungshof, der sich ebenfalls mit dem Einsparpotential freier Software in der öffentlichen Verwaltung beschäftigt hatte. Der Rechnungshof ermittelte, dass von den 2,1 Milliarden Euro, die die Regierung jährlich für Kommunikationstechnologien ausgibt, lediglich 88 Millionen Euro auf Lizenzen und 170 Millionen Euro auf die Wartung entfallen. Da diese Kosten nur einen kleinen Teil der Ausgaben ausmachen, wären die Einsparungen auch nur gering, argumentiert der Rechnungshof. Der Bericht fordert Regierung und Parlament auf, einen Wechsel zu offener Software und offenen Standards nicht nur aus der Perspektive der Einsparungen zu betrachten und ihre diesbezüglichen Erwartungen zu mindern.

Der Parlamentarier Arjan El Fassed, der sich in Holland schon lange für eine Migration auf Open-Source-Software in niederländischen Behörden einsetzt, kritisierte gegenüber dem IT-Portal webwereld, dass der Rechnungshof in seiner Erhebung nur die Kosten der Zentralregierung betrachtet hatte. Würde man die gesamte Regierung und alle Behörden berücksichtigen, wären laut Fassed »erhebliche Einsparungen« möglich. Ebenso ließ der Rechnungshof Nicht-Desktop-Systeme bei seinen Betrachtungen außen vor. Der niederländische Open-Source-Aktivist Stedehouder bemängelte, dass die Vorteile freier Software und Standards vom Rechnungshof nicht erwähnt wurden und die Kosten für die Migration selbst in die Rechnung mit einflossen. Laut Stedeholder haben die Niederlande keine Richtlinie mehr, die freie Software und offene Standards voranbringen.

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