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Do, 7. April 2011, 13:43

Software::Distributionen

Linux Foundation veröffentlicht Yocto 1.0 und Carrier Grade Linux 5.0

Die Linux Foundation hat anlässlich des Collaboration Summit eine Reihe von neuen Produkten und Spezifikationen vorgestellt sowie einige Ankündigungen gemacht.

Jim Zemlin

Linux Foundation

Jim Zemlin

Für das Yocto Project wurde jetzt, wie vor einigen Wochen angekündigt, ein Vorstand eingesetzt. Dieser leitet das Projekt und trifft die wesentlichen Entscheidungen. Die Mitglieder des Vorstands kommen von Dell, Intel, Mentor Graphics, OpenEmbedded e.V., Texas Instruments, Timesys und Wind River.

Das Yocto Project ist eine Arbeitsgruppe, die nach der Verschmelzung des CE Linux Forum mit der Linux Foundation gegründet wurde. Sie stellt im Kern ein ein Bausystem, Poky, für die vier Architekturen ARM, MIPS, PowerPC und x86 (32 und 64 Bit), bereit. Poky weist nach eigenen Angaben dieselbe Architektur auf wie OpenEmbedded und stellt im Prinzip eine stabilere Teilmenge von OpenEmbedded dar.

Nun hat das Projekt zudem die Version 1.0 erreicht. Sie beruht auf dem Linux-Kernel 2.6.37 und enthält gegenüber OpenEmbedded einige Verbesserungen. So soll das Herunterladen und Compilieren des Quellcodes zuverlässiger sein, die Tools zum Generieren des Projektes lassen sich ohne externe Abhängigkeiten bauen und wurden auf GCC 4.5.1 aktualisiert, die System-Root-Umgebung ist maschinenspezifisch, das X Window System und zahlreiche Pakete wurden aktualisiert, ein neues Installationsprogramm und ein Handbuch für das Application Development Toolkit (ADT) wurden hinzugefügt, und der neueste Kernel von Linaro samt Compiler können für ARM-Plattformen genutzt werden. Außerdem stehen Board Support Packages (BSP) für diverse Systeme zur Verfügung.

Laut einer weiteren Ankündigung hat die Arbeitsgruppe zu Carrier Grade Linux die Version 5.0 der Spezifikation veröffentlicht. Seit Version 4.0 sind schon vier Jahre vergangen. In dieser Zeit haben sich laut Linux Foundation die Anforderungen der Telekommunikationsunternehmen stark erhöht.

Die Carrier Grade Linux Spezifikation (CGL) ist eine Definition von Anforderungen, die Linux-Distributionen beim Einsatz in hochverfügbaren Telekommunikationsgeräten erfüllen müssen. Sie enthält auch Konformität mit der Linux Standard Base, geht aber in vielen Bereichen darüber hinaus.

Im Telekommunikationsbereich stellt man die Anforderungen der »Fünf Neunen« oder »Sechs Neunen« an die Verfügbarkeit: 99,999% oder 99,9999% der Zeit muss das System verfügbar sein, von geplanten Abschaltungen abgesehen. Das entspricht maximal fünf Minuten bzw. dreißig Sekunden Ausfall im Jahr.

Neu in Carrier Grade Linux 5.0 sind ein Schwerpunkt auf sehr zuverlässige, hochverfügbare Dateisysteme, rollenbasierte Zugriffskontrolle, Audits der Datenzugriffe, Tracing, erweiterte Unterstützung zur Fehlersuche und Systemoptimierungen zur Laufzeit. Sechs Hersteller, darunter Novell, MontaVista und Wind River, bieten bereits Distributionen an, die zu CGL 5.0 konform sind.

Als neueste Arbeitsgruppe hat die Linux Foundation jetzt die Hochverfügbarkeits-Arbeitsgruppe ins Leben gerufen. In dieser Arbeitsgruppe soll ein Hochverfügbarkeits-Software-Stack für Linux definiert werden. In die Definition sollen die Anforderungen von Anwendern, Anbietern und Entwicklern einfließen. Beteiligte Projekte sind Corosync, DRBD, GFS2, Hawk, Linux-HA, Linux Virtual Server, Luci, OCFS2, Open Clustering Framework und Pacemaker. Verschiedene Linux-Distributionen, darunter Red Hat Enterprise Linux, SUSE Linux Enterprise, Debian, Fedora, openSUSE und Ubuntu, sind laut der Meldung in der Arbeitsgruppe vertreten.

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