XFree86 bot immer Binaries seiner neuen Veröffentlichungen an, die man auch auf seiner alten Distro recht leicht installieren konnte. So läuft z.B. XFree 4.8.0 selbst noch auf uralten libc5-Distros. Siehe z.B.: http://ftp.xfree86.org/pub/XFree86/4.8.0/binaries/ Man sieht hieran auch, was an Rückwaärtskompatibilität im Linuxbereich gerade bei Kernprojekten theoretisch möglich ist.
Da ist IMHO der einzige Nachteil des neuen Xorg gegenüber dem alten Vorgängerprojekt aus reiner Nutzersicht.
Naja, es gab ja zusätzlich auch noch dieses xfree86conf oder xfree86setup oder wie es hieß. Dort konnte man von der Konsole aus im Textmodus ein grafisches Programm starten, bei dem man sein Maus, Grafikkarte, Monitor, etc angab.
Heute gibt es das Programm nicht mehr, da die Distributionen das Meiste bei der Installation selbst erkennen. Nur wenn die Distribution die Monitorauflösung nicht richtig erkennt oder so, dann gibt es Probleme, wo man x.conf oder so ändern muß.
Wärend der Jahre ist XFree86 auch nicht das einzige Projekt das "starb". LessTif (ein OpenSource Motif-rewrite) hatte auch schon länger seine Aktivitäten eingesltellt. Und Motif selbst (auf OpenMotiif.org) ist in der Zeit auch entwicklungsmäßig zum Erligen gekommen.
Und Fans der damaligen Sun Rechner werden auch um OpenLook trauern, das es ebenfalls nicht mehr gibt.
"Heute gibt es das Programm nicht mehr, da die Distributionen das Meiste bei der Installation selbst erkennen. Nur wenn die Distribution die Monitorauflösung nicht richtig erkennt oder so, dann gibt es Probleme, wo man x.conf oder so ändern muß."
Die Probleme sind mittlerweile so "auffallend", dass die OpenSuse-Community ein neues Sax3 (im Rahmen des diesjährigen GSOC) entwickeln will. Auf den meisten meiner Rechner startet X in einer viel zu hohen hohen Auflösung. IMHO ein ganz klarer Bug. In einem Fall (nouveau) musste sich der Monitor sogar mit einer "out of range"-Abschaltung selber schützen. Auch haben diese Framebuffertreiber unheimliche Probleme mit KMS. Konsolen mit zu kleiner und unlesbarer Schrift sind oft die Folge.
Dann hätte u.a. P.V. aber auch einen solchen Bug: :-) " Speaking of lilo.conf and KMS, make sure you use either vga=normal or vga=extended -- some of the framebuffers don't like KMS very much..." ftp://ftp.gwdg.de/linux/slackware/slackware-13.37/CHANGES_AND_HINTS.TXT
Es gibt allerdings auch den sog. "Ignoranz-Bug". Vorausgesetzt, Dich würde das irgendeiner Form betreffen, dann wärst Du allerdings in guter Gesellschaft, da dieser in Linux-Entwicklerkreisen weit verbreitet zu sein scheint: :-) https://bugzilla.novell.com/show_bug.cgi?id=673845
Auf den meisten meiner Rechner startet X in einer viel zu hohen hohen Auflösung.
Äh, standardmäßig startet X in der höchstmöglichen, eine zu hohe kann es also gar nicht geben? Es ist ja so gewollt! Ob das richtig/gut ist, steht auf einem anderen Blatt.
Na ja, einen 17-Zöller mit einer Standardauflösung von 1024x768 mit einer voreingestellten Auflösung von 1792x1344 zu traktieren, ist wirklich nicht so das Wahre. Was hingegen gut funktioniert, ist KMS im Zusammenspiel mit Radeons. Einen 19-Zöller mit einer Auflösung von 1600x1200 einzustellen, ist durchaus o.k.
Du schreibst, es wäre so gewollt. Wie kann man denn dieses Verhalten schon im vorhinein abstellen?
Wie kann man denn dieses Verhalten schon im vorhinein abstellen?
Ich fällt nur die Konfigurationsdatei ein, also wohl nein. Ein SaX macht ja auch nichts anderes, als eine Konfigurationsdatei anzulegen, nur halt mit den von dir gewünschten Werten und die kann weder SaX noch X -configure wissen.
Das hast Du richtig erkannt. Der älteste hier noch benutzte Desktop-Mainboard stammt von 2000 (mittlerweile ein PIII-Celeron mit 1300MHz und 512MB RAM).
Einen Flachbildschirm an einen solchen alten Desktoprechner anzuschließen, war nie ein Thema. So benutze ich auf diesem alten Rechner noch eine alte Suse 7.3 im Dualboot mit Windows 98. Hinzu kommt eine kleine Debian Lenny-Partition, falls ich mit dem alten Rechner einmal ins Internet muss.
Und ja, es ist ein bisschen Nostalgie. Außerdem laufen unter Suse 7.3 meine uralten Programme CivCTP, Applixware 4.4.1 und StarOffice 5.2 sowie meine alte Voodoo2-Karte völlig problemlos. Was den Linuxsupport durch einige Upstreamentwickler anbelangt, steht dieses zehn Jahre alte Linux noch immer nicht völlig blank da.
Das Hauptproblem der alten Kisten sind BIOS-Begrenzungen. Das hier verwendete Tyan Trinity-Mainboard jener Zeit arbeitet aber aufgrund von gutem BIOS-Update-Support mit IDE-Festplatten bis 120GB gut zusammen. Ich habe allerdings zwei 80GB-Festplatten eingebaut, die laut hdparm an den UDMA66-Controllern einen Datendurchsatz von knapp unter 50MB/s zeigen.
Gerade in punkto BIOS-Begrenzungen ändert sich ja nie was. Die nächste BIOS-Begrenzung (2,2TB bei Festplatten) wird bald aufs neue so manchen Nutzer zur Weißglut bringen.
Ich entsorge den Rechner, wenn er tatsächlich defekt sein sollte. Vorher nicht.
Dahinter steckt doch viel mehr. Was diese Lizenzänderung auslösen würde, hätte man sich vorher denken können. Trotzdem wurde das von der XFree86-Führung durchgedrückt, mit bekanntem Resultat. Freie Software ermöglicht immer Forks, genau das wurde hier duchgezogen, siehe Xorg. Wenn einmal Wayland kommt, dann wird die Lizenzproblematik vermutlich aus der anderen Ecke andiskutiert werden.
Durch die Änderung der Lizenz war XFree86 trotzdem noch frei, nur nicht mehr GPL-kompatibel. Als ob das jemand außerhalb des GPL-Zirkels jemals gestört hätte. Die Entscheidung gegen XFree86 war ein Politikum, würde mich nicht wundern wenn Debian da federführend war. Und zu Wayland: Keiner macht sich da was vor, die Entwicklung ist auf Linux zugeschnitten, entscheidend wird's sein, ob die großen Hersteller da mitgehen. Früher oder später muss etwas mit X geschehen, alles doppelt zu implementieren ist keine Langzeitlösung.
politikum sicher auch, aber evolutionär notwendig. Unter XOrg ist eine weitaus dynamischere Entwicklung mit offeneren Strukturen möglich als es unter XFree86. es war einfach der letze tropfen, der noch gefehlt hat.
Zu FreeBSD kann ich nichts sagen wann die gewechselt sind. Aber es sollte jeden klar sein, wenn eine Weile keine Updates mehr kommen und Grafiktreiber in akt. Form nur das eine unterstützen, dass man irgendwann nachziehen muss. Das Gleiche passiert ja derzeit mit GEM/TTM/KMS bei FreeBSD.
BTW: Existiert denn noch MeeGo, jetzt wo die bezahlten Kräfte sich zurückziehen und Intel Android portiert? Wer jetzt auf MeeGo setzt kann auch gleich XFree86 pushen.
Die GPL ist massiv inkompatibel dazu, die Freiheit der User zu beschränken, und das ist gut so.
Werbung machen zu müssen, ist böse. Das hatten alle BSD-Leute auch akzeptiert, und die entsprechenden Klauseln fallen lassen, bis XFree dann plötzlich eine einführen wollte.
Na logisch, hat man den Code einfach behalten und selbst weiter gepflegt, konnte man eh besser, wenn alle wichtigen Leute mitkommen.
Dem schließe ich mich an. Solche Artikel unterscheiden Prolinux.de wohltuend von der Mainstream-Soße, die sehr oft woanders ohne jeden thematischen Tiefgang angeboten wird.
Gleiches gilt für GNU Hurd.
Hurd lebt!
Debian GNU/Hurd Gentoo/Hurd und jüngst Arch Hurd.
Es wird auch weiter daran gearbeitet:
GNU Hurd/ Recent Changes.
...keine spezifische Eigenschaft von Open Source Projekten, sowas gibt es bei Firmen bzw. deren Chefs auch zuhauf.
z.B. bei Microsoft
Hätten die nicht 90% MA gehabt wären sie mit ihrer Politik schon längst weg gewesen.
> z.B. bei Microsoft
>
> Hätten die nicht 90% MA gehabt wären sie mit ihrer Politik schon längst weg gewesen.
Bei 0% MA wäre auch irgendwie nicht viel passiert ... aber es war nett mal drüber gefaselt zu haben ...
XFree86 bot immer Binaries seiner neuen Veröffentlichungen an, die man auch auf seiner alten Distro recht leicht installieren konnte.
So läuft z.B. XFree 4.8.0 selbst noch auf uralten libc5-Distros.
Siehe z.B.:
http://ftp.xfree86.org/pub/XFree86/4.8.0/binaries/
Man sieht hieran auch, was an Rückwaärtskompatibilität im Linuxbereich gerade bei Kernprojekten theoretisch möglich ist.
Da ist IMHO der einzige Nachteil des neuen Xorg gegenüber dem alten Vorgängerprojekt aus reiner Nutzersicht.
Naja, es gab ja zusätzlich auch noch dieses xfree86conf oder xfree86setup oder wie es hieß.
Dort konnte man von der Konsole aus im Textmodus ein grafisches Programm starten, bei dem man sein Maus, Grafikkarte, Monitor, etc angab.
Heute gibt es das Programm nicht mehr, da die Distributionen das Meiste bei der Installation selbst erkennen. Nur wenn die Distribution die Monitorauflösung nicht richtig erkennt oder so, dann gibt es Probleme, wo man x.conf oder so ändern muß.
Wärend der Jahre ist XFree86 auch nicht das einzige Projekt das "starb".
LessTif (ein OpenSource Motif-rewrite) hatte auch schon länger seine Aktivitäten eingesltellt. Und Motif selbst (auf OpenMotiif.org) ist in der Zeit auch entwicklungsmäßig zum Erligen gekommen.
Und Fans der damaligen Sun Rechner werden auch um OpenLook trauern, das es ebenfalls nicht mehr gibt.
"Heute gibt es das Programm nicht mehr, da die Distributionen das Meiste bei der Installation selbst erkennen. Nur wenn die Distribution die Monitorauflösung nicht richtig erkennt oder so, dann gibt es Probleme, wo man x.conf oder so ändern muß."
Die Probleme sind mittlerweile so "auffallend", dass die OpenSuse-Community ein neues Sax3 (im Rahmen des diesjährigen GSOC) entwickeln will.
Auf den meisten meiner Rechner startet X in einer viel zu hohen hohen Auflösung. IMHO ein ganz klarer Bug.
In einem Fall (nouveau) musste sich der Monitor sogar mit einer "out of range"-Abschaltung selber schützen.
Auch haben diese Framebuffertreiber unheimliche Probleme mit KMS. Konsolen mit zu kleiner und unlesbarer Schrift sind oft die Folge.
Auf den meisten meiner Rechner startet X in einer viel zu hohen hohen Auflösung. IMHO ein ganz klarer Bug.
Konsolen mit zu kleiner und unlesbarer Schrift sind oft die Folge.
Ich glaube, dann haben wohl eher Deine Augen einen Bug.
Dann hätte u.a. P.V. aber auch einen solchen Bug: :-)
" Speaking of lilo.conf and KMS, make sure you use either vga=normal or vga=extended -- some of the framebuffers don't like KMS very much..."
ftp://ftp.gwdg.de/linux/slackware/slackware-13.37/CHANGES_AND_HINTS.TXT
Es gibt allerdings auch den sog. "Ignoranz-Bug".
Vorausgesetzt, Dich würde das irgendeiner Form betreffen, dann wärst Du allerdings in guter Gesellschaft, da dieser in Linux-Entwicklerkreisen weit verbreitet zu sein scheint: :-)
https://bugzilla.novell.com/show_bug.cgi?id=673845
Na ja, einen 17-Zöller mit einer Standardauflösung von 1024x768 mit einer voreingestellten Auflösung von 1792x1344 zu traktieren, ist wirklich nicht so das Wahre.
Was hingegen gut funktioniert, ist KMS im Zusammenspiel mit Radeons. Einen 19-Zöller mit einer Auflösung von 1600x1200 einzustellen, ist durchaus o.k.
Du schreibst, es wäre so gewollt.
Wie kann man denn dieses Verhalten schon im vorhinein abstellen?
Es sind tatsächlich noch Röhrengeräte (17" bei 1024x768 lässt keinen anderen Schluss zu) dieser Größe irgendwo im aktiven Einsatz? Wow! Nostalgie!!!
Das hast Du richtig erkannt.
Der älteste hier noch benutzte Desktop-Mainboard stammt von 2000 (mittlerweile ein PIII-Celeron mit 1300MHz und 512MB RAM).
Einen Flachbildschirm an einen solchen alten Desktoprechner anzuschließen, war nie ein Thema. So benutze ich auf diesem alten Rechner noch eine alte Suse 7.3 im Dualboot mit Windows 98. Hinzu kommt eine kleine Debian Lenny-Partition, falls ich mit dem alten Rechner einmal ins Internet muss.
Und ja, es ist ein bisschen Nostalgie. Außerdem laufen unter Suse 7.3 meine uralten Programme CivCTP, Applixware 4.4.1 und StarOffice 5.2 sowie meine alte Voodoo2-Karte völlig problemlos. Was den Linuxsupport durch einige Upstreamentwickler anbelangt, steht dieses zehn Jahre alte Linux noch immer nicht völlig blank da.
Das Hauptproblem der alten Kisten sind BIOS-Begrenzungen. Das hier verwendete Tyan Trinity-Mainboard jener Zeit arbeitet aber aufgrund von gutem BIOS-Update-Support mit IDE-Festplatten bis 120GB gut zusammen. Ich habe allerdings zwei 80GB-Festplatten eingebaut, die laut hdparm an den UDMA66-Controllern einen Datendurchsatz von knapp unter 50MB/s zeigen.
Gerade in punkto BIOS-Begrenzungen ändert sich ja nie was. Die nächste BIOS-Begrenzung (2,2TB bei Festplatten) wird bald aufs neue so manchen Nutzer zur Weißglut bringen.
Ich entsorge den Rechner, wenn er tatsächlich defekt sein sollte. Vorher nicht.
Ich sag dazu nur eins: Hochmut kommt vor dem Fall.
Das ist Evolution! Es werden neue Wege ausprobiert und wenn sie den alten Wegen überlegen sind, sterben die alten Wege irgendwann aus.
Das mag für das XFree86 Projekt bitter sein, gilt aber gerade bei Open Source Software in wesentlich größeren Umfang als bei Closed Source Software.
XFree86 hat dem Linux/Unix Desktop sehr viel gebracht. Doch die Zeit des Projekts war gekommen und so sage ich nur:
Danke für das geleistete und Ruhe in Frieden
Grüße
Ravenbird
"Das war allerdings für die Distributoren problematisch, denn gerade jene Klausel stellte eine massive Inkompatibilität zur GPL dar."
Anders ausgedrückt, die GPL ist massiv inkompatibel zu fast allen Lizenzen.
Die GPL ist halt doch ein wenig parasitär.
Und nicht mal windowskompatibel !11!!!
Dahinter steckt doch viel mehr.
Was diese Lizenzänderung auslösen würde, hätte man sich vorher denken können.
Trotzdem wurde das von der XFree86-Führung durchgedrückt, mit bekanntem Resultat.
Freie Software ermöglicht immer Forks, genau das wurde hier duchgezogen, siehe Xorg.
Wenn einmal Wayland kommt, dann wird die Lizenzproblematik vermutlich aus der anderen Ecke andiskutiert werden.
Durch die Änderung der Lizenz war XFree86 trotzdem noch frei, nur nicht mehr GPL-kompatibel. Als ob das jemand außerhalb des GPL-Zirkels jemals gestört hätte. Die Entscheidung gegen XFree86 war ein Politikum, würde mich nicht wundern wenn Debian da federführend war.
Und zu Wayland: Keiner macht sich da was vor, die Entwicklung ist auf Linux zugeschnitten, entscheidend wird's sein, ob die großen Hersteller da mitgehen. Früher oder später muss etwas mit X geschehen, alles doppelt zu implementieren ist keine Langzeitlösung.
politikum sicher auch, aber evolutionär notwendig. Unter XOrg ist eine weitaus dynamischere Entwicklung mit offeneren Strukturen möglich als es unter XFree86. es war einfach der letze tropfen, der noch gefehlt hat.
Zu Wayland, egal ob Wayland, Y-ng oder sonst was, etwas neues muss her und einige wollen Wayland, MeeGo, Intel, Canonical...
Zu FreeBSD kann ich nichts sagen wann die gewechselt sind. Aber es sollte jeden klar sein, wenn eine Weile keine Updates mehr kommen und Grafiktreiber in akt. Form nur das eine unterstützen, dass man irgendwann nachziehen muss. Das Gleiche passiert ja derzeit mit GEM/TTM/KMS bei FreeBSD.
BTW: Existiert denn noch MeeGo, jetzt wo die bezahlten Kräfte sich zurückziehen und Intel Android portiert? Wer jetzt auf MeeGo setzt kann auch gleich XFree86 pushen.
Die GPL ist massiv inkompatibel dazu, die Freiheit der User zu beschränken, und das ist gut so.
Werbung machen zu müssen, ist böse. Das hatten alle BSD-Leute auch akzeptiert, und die entsprechenden Klauseln fallen lassen, bis XFree dann plötzlich eine einführen wollte.
Na logisch, hat man den Code einfach behalten und selbst weiter gepflegt, konnte man eh besser, wenn alle wichtigen Leute mitkommen.
Gruss,
Kay
...danke für diesen informativen Artikel.
Dem schließe ich mich an.
Solche Artikel unterscheiden Prolinux.de wohltuend von der Mainstream-Soße, die sehr oft woanders ohne jeden thematischen Tiefgang angeboten wird.
Dito