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Fr, 6. Mai 2011, 14:04

Gemeinschaft

GNU MediaGoblin vorgestellt

Das Projekt MediaGoblin will eine freie Alternative zu den populären, aber proprietären Foto- und Video-Sharing-Webseiten werden.

Logo von GNU MediaGoblin

Chris Webber

Logo von GNU MediaGoblin

Eigentlich lag die Idee schon lange in der Luft: Viele Aktivisten von GNU und anderen freien Softwareprojekten beobachten mit großer Sorge, wie viele Benutzer ihre Fotos, Videos, Musik usw. auf proprietäre und letztlich zur Gewinnerzielung arbeitende Webseiten hochladen. Sie sind der Ansicht, dass die Benutzer damit die Kontrolle über ihre Daten und die anfallenden Metadaten verlieren. Durch die Zentralisierung der Dienste werde das eigentlich extrem robuste Web beängstigend unzuverlässig und instabil.

Nahezu alle bekannten Seiten lassen verschiedene Fragen bezüglich Datenschutz und weiteren Themen unbeantwortet. Wenn ein Benutzer beispielsweise zu einem anderen Dienst wechseln will, könnte er feststellen, dass er diese Daten nicht oder nicht vollständig exportieren kann. Das Fehlen von Exportmöglichkeiten dient natürlich dazu, die Benutzer an einen bestimmten Dienst zu binden. Unklar bleibt auch, wie die Dienste mit dem Copyright, der Privatsphäre der Benutzer und dem Datenschutz umgehen. Erst recht dann, wenn der Dienst an einen neuen Eigentümer fällt oder die Pforten schließt.

Vor diesem Hintergrund wurden im Rahmen des GNU-Projekts bereits die Dienste identi.ca und Libre.fm als Alternativen zu Twitter und Last.fm gegründet. Beide laufen mit freier Software und haben die Rechte der Benutzer in ihren Geschäftsbedingungen verankert. Für das Hochladen von Fotos fehlte eine solche Möglichkeit bisher. Das soll sich in den nächsten Monaten ändern, wenn das Projekt GNU MediaGoblin Fahrt aufnimmt.

MediaGoblin will sich zunächst Fotos, später auch Videos, Musik und anderen Medien widmen. Das Gründungsteam, das aus fünf Personen besteht, sucht jetzt Mitstreiter, um die Entwicklung zu beschleunigen und noch in diesem Jahr eine erste Version veröffentlichen zu können. Auch Spenden werden entgegengenommen. Die Gründer von MediaGoblin sind Chris Webber und Will Kahn-Greene, die an Miro gearbeitet haben oder noch arbeiten, Matt Lee und Rob Myers von der Firma FooCorp, die die Infrastruktur für GNU betreibt, und Deb Nicholson, Gründerin der Frauen-Arbeitsgruppe der Free Software Foundation.

Das Projekt wird in Python implementiert. Diese und andere grundlegende Entwurfsentscheidungen sind bereits gefallen. Die Datenbank wird MongoDB sein. Der bisher geschriebene Code soll bereits einfache Funktionen bieten und kann aus einem Git-Repositorium bezogen werden. Er wird unter die Lizenz AGPLv3 gestellt, Hilfsdateien wie CSS-Deklarationen sollen Public Domain (Lizenz CC0 bei Creative Commons) sein. Entwickler werden aufgefordert, aber nicht verpflichtet, die Rechte an ihren Beiträgen an die FSF abzutreten.

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