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Do, 19. Mai 2011, 08:05

Software::Netzwerk

Apache-Lizenz in Unternehmen beliebt

Eine Studie von OpenLogic legt nahe, dass Copyleft-Lizenzen bei Unternehmen weniger beliebt sind als die Apache-Lizenz, die in dieser Hinsicht liberaler ist.

OpenLogic bietet Unternehmen technischen Support für Open-Source-Software an, ferner unterstützt es sie bei der Einhaltung von Lizenzbestimmungen sowie gesetzlichen Regelungen in den USA und anderen Ländern. Das Unternehmen hat nun auf Basis seines eigenen Verzeichnisses freier Softwareprojekte und eigener Downloadzahlen eine Studie zur Verbreitung der Lizenzen freier Software publiziert.

Wenn man der Studie glauben darf, dann entsprechen die Arbeiten der meisten Entwickler freier Software nicht den Wünschen der Unternehmen. Entwickler stellen nach einer Analyse zu mehr als zwei Drittel (68,9%) ihre Projekte unter die GPL. Auf dem zweiten Rang folgt die Apache-Lizenz mit 7,6%, danach folgen LGPL (6.7%), BSD (5.3%) und MIT (4.1%). Diese Zählung beruht auf einer Auswertung der rund 350.000 von OpenLogic verzeichneten freien Projekte und deckt sich ungefähr mit früheren Studien von anderer Seite.

Wenn man dagegen zu ermitteln versucht, welche Lizenzen in Software, die von Unternehmen eingesetzt wird, angewandt werden, ergibt sich ein anderes Bild. Inwiefern die Daten von OpenLogic repräsentativ sind, ist allerdings schwer einzuschätzen, denn solche Zahlen sind nicht leicht zu ermitteln. Bei OpenLogic wurden diese Daten auf zwei unterschiedliche Weisen ermittelt, die auch deutlich verschiedene Ergebnisse liefern. In beiden Fällen stellte sich die Apache-Lizenz als die populärste heraus.

Die erste Analyse stützt sich auf die Downloadzahlen des OpenLogic Exchange und nimmt implizit an, dass diese Zahlen für Unternehmen repräsentativ sind. In dieser Statistik ist die Apache-Lizenz mit 32.7% die populärste, gefolgt von LGPL (21.0%), GPL (14.4%), BSD (3.8%) und MIT (1.6%).

Downloadzahlen müssen nicht unbedingt mit der Häufigkeit der Benutzung korrespondieren. So liefert eine von den kommerziellen Tools von OpenLogic ermittelte Statistik ein anderes Bild. Nummer eins bleibt die Apache-Lizenz (15.3%), es folgen MIT (10.8%), BSD (10.5%), GPL (9.5%) und LGPL (8.9%).

Beide Zählungen scheinen auf eine Tendenz hinzuweisen, die beispielsweise auch in Android von der Open Handset Alliance deutlich wird. Unternehmen versuchen, die GPL und andere Lizenzen zu vermeiden, die ihnen eine Copyleft-Verpflichtung auferlegen. Während bei Android klare Verhältnisse herrschen und außer dem Linux-Kernel keine GPL-Software enthalten ist, machen die OpenLogic-Zahlen aber nicht sichtbar, um welche Projekte es sich handelt, wie umfangreich diese sind und wieviele Entwickler sich damit befassen. Klar ist nur, dass die Zahlen von vielen verschiedenen Projekten stammen, also nicht von einzelnen Projekten dominiert werden. OpenLogic gab ferner an, dass von den GPL-Projekten etwa die Hälfte die GPLv3 verwendet, bei den von Unternehmen eingesetzten GPL-Projekten die GPLv2 aber mit 80% dominiert. Der Trend zum Cloud Computing könnte die Befürchtungen von Unternehmen bezüglich der GPL reduzieren, da Software, die als Dienst über das Internet angeboten wird, nicht unter Copyleft-Regelungen fällt. Einige Entwickler könnten dadurch motiviert werden, diese Lücke durch die Verwendung der AGPLv3 zu schließen.

Eine zusätzliche Umfrage von OpenLogic ergab, dass Anwender es bevorzugen, wenn die Hersteller von freier Software eine einheitliche Lizenz für ihre Produkte wählen. Dies erzeuge mehr Wert als die Wahl einer dualen Lizenzierung (beispielsweise eine freie und eine proprietäre Lizenz) oder gar ein »Open Core«-Modell, bei dem Zusätze unter einer proprietären Lizenz verbleiben.

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