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Fr, 17. Juni 2011, 11:42

Software::Desktop::KDE

KDE entkoppelt Bibliotheken und Anwendungen

Das KDE-Projekt plant eine Umstrukturierung der Bibliotheken zu einem Framework. Die anfängliche und weitere Entwicklung des Frameworks soll die jeweils aktuelle Version nicht beeinflussen, so dass die Anwendungen kontinuierlich weiter entwickelt werden können.

Die geplante Struktur von KDE Frameworks

KDE

Die geplante Struktur von KDE Frameworks

Aaron Seigo berichtet in seinem Blog von dem jüngsten Treffen der KDE-Entwickler, Platform 11. In der Vergangenheit wurden KDE und die zugehörigen Anwendungen weitgehend gemeinsam entwickelt und veröffentlicht. Sie waren so eng miteinander verzahnt, dass es während Phasen, in denen die KDE-Bibliotheken umgestellt wurden, keine Weiterentwicklung der Anwendungen geben konnte. Besonders stark war das bei der Einführung von KDE 4 zu spüren. Es gibt mittlerweile nur noch wenig Überschneidungen zwischen den KDE-Bibliotheksentwicklern und den Anwendungsentwicklern. So begannen einige Anwendungen zu früh mit der Portierung auf KDE 4 und andere zu spät.

Inzwischen ist KDE in drei getrennte Bereiche aufgeteilt, die zusammen die Software Collection (KDE SC) ausmachen: Plattform, Workspaces und Anwendungen. Den KDE-Entwicklern ist klar geworden, dass die Plattform nicht mehr ausschließlich von KDE genutzt wird, sondern auch von externen Anwendungen; die Workspaces erfahren eine Ausweitung auf Mobilgeräte, aber auch Windows. Die zahlreicher werdenden Anwendungen können und sollen unabhängig von KDE weiterentwickelt werden.

Aus diesem Grund beginnen die Entwickler die Plattform nun als Framework zu begreifen und wollen diese in der nächsten Version umstrukturieren. Hintergrund ist auch die zu erwartende Version 5 von Qt, die allerdings erst 2012 kommt. Die Umstrukturierung der KDE-Bibliotheken zielt auf die nächste Hauptversion und soll sofort nach der Freigabe von KDE SC 4.7 beginnen. Die bisherigen Versionen bleiben erhalten und werden weiter gepflegt, so dass die Anwendungen weiter entwickelt werden können und nicht auf neue KDE-Bibliotheken warten müssen. Neue Versionen von KDE 4.x werden weiterhin alle sechs Monate erscheinen.

Die KDE-Entwickler wollen die Entwicklung von Qt 5 mitgestalten und die neue Version der KDE-Bibliotheken auf Qt 5 umstellen, wenn die Zeit dafür reif ist. Sobald das Framework in der ersten stabilen Version vorliegt, können die Anwendungen auf diese Version umgestellt werden. Diese Umstellung soll »so wenig Änderungen wie möglich« seitens der Anwendungen erfordern.

Wie sich die Entwickler die Struktur des Frameworks vorstellen, hat Kevin Ottens erläutert. Das Framework ist in drei Bereiche (Typen) unterteilt: Lösungen, Qt-Addons (Betriebssystemintegration) und Qt-Addons (funktional). Diese unterscheiden sich hauptsächlich in den Abhängigkeiten zur Laufzeit. Lösungen stellen Implementierungen einer vollständigen Technologie dar und können viele Abhängigkeiten besitzen. Akonadi, KIO und Soprano fallen in diese Kategorie. Die Betriebssystemintegration kann Abhängigkeiten besitzen, wenn ein Betriebssystem eine bestimmte Funktion nicht direkt unterstützt. Die funktionalen Qt-Erweiterungen hingegen hängen nur von Qt selbst ab.

Alle drei Bereiche sind zudem noch in drei Ebenen unterteilt, die sich hauptsächlich durch ihre Abhängigkeiten beim Linken unterscheiden. Über diesen allen thront eine Schicht, die für das einheitliche Erscheinungsbild und die Integration in die KDE-Workspaces zuständig ist. Die meisten bestehenden Bibliotheken dürften mit nur wenigen Änderungen in das neue Framework übernommen werden.

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