Hardware::Kommunikation
Microsoft will 15 Dollar pro Android-Gerät
Offensichtlich verlangt Microsoft von Samsung für jedes Android-basierte Gerät eine Lizenzgebühr von 15 Dollar. Grundlage für die Forderung sind Microsoft-Patente, die Googles Mobilbetriebssystem angeblich nutze.
Samsung
Samsung Galaxy S2
Wie die Nachrichtenagentur Reuters
berichtet, will der US-amerikanische Hersteller Microsoft von Samsung für jedes verkaufte Android-Gerät 15 Dollar. Im Gegensatz zu anderen Herstellern scheint Samsung allerdings die Ansprüche von Microsoft durchaus anzuerkennen. Wie die Nachrichtenagentur berichtet, hat sich Samsung deshalb grundsätzlich zu einer Zahlung bereit erklärt. Strittig sei lediglich die Höhe der Lizenzzahlungen. Demnach wolle man bei Samsung nur 10 Dollar bezahlen und im Gegenzug die Strategie im Mobilen-Bereich enger an die Windows-Plattform anbinden. Beide Unternehmen wollten den, ursprünglich von der südkoreanischen Wirtschaftszeitung
Maeil Business News unter Berufung auf ungenannte Quellen veröffentlichten Bericht, nicht kommentieren.
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Nexus S mit Android 2.3 »Gingerbread«
Samsung ist derzeit der zweitgrößte Handyhersteller der Welt. Laut Analysen und einem Forecast des Unternehmens wird der Produzent aller Voraussicht nach nur im zweiten Quartal dieses Jahres über 19 Millionen Smartphones absetzen. Der Großteil der Geräte basiert auf Android und könnte unter die Vereinbarung fallen. Das Abkommen könnte deshalb, schon der Größe wegen, zu einer Goldgrube für Microsoft werden.
Android, in den USA bereits Marktführer unter den Smartphone-Betriebssystemen, ist zwar kostenlos. Doch Microsoft behauptet, dass Hersteller, die Android einsetzen, für mehrere in den USA angemeldete Patente Lizenzen zu zahlen hätten. Unter anderem beansprucht das Unternehmen für sich, als Halter des Patents 5,579,517 für »Common name space for long and short filenames«, die Mechanismen für die Speicherung von langen Namen im 8.3-Format erfunden zu haben.
Schon vor einem Jahr hatte deshalb HTC ein Abkommen mit Microsoft geschlossen. Auch andere Unternehmen folgten dem Hersteller und schlossen ebenfalls Verträge mit Microsoft. Solche, die sich geweigert haben, wurden verklagt. So beschwerte sich beispielsweise der Buchhändler Barnes & Noble und warf den Redmondern wettbewerbswidriges Verhalten vor. Laut Barnes & Noble verfolge das Unternehmen mit den Forderungen einen Plan, den Einsatz von Android für Gerätehersteller unattraktiv zu machen.
Die Strategie könnte durchaus Erfolg haben. Denn die Android-Plattform könnte in Anbetracht der Lizenzzahlungen für die Mobile-Hersteller schon bald an Attraktivität verlieren. So hätte beispielsweise Samsung, sollte sich Microsoft mit der Forderung durchsetzen, alleine für Galaxy S2 über 50 Millionen Dollar an Lizenzzahlungen abführen müssen - für ein Gerät, das gerade seit drei Monaten auf dem Markt ist.